Weil die Schulhäuser aus allen Nähten platzen, soll ein neues gebaut werden. Bis es aber so weit ist, muss eine andere Lösung her. Im schlimmsten Fall droht dabei sogar Schulunterricht in Containern.

Die rege Bautätigkeit im Oberwalliser Talgrund zeigt Folgen für die betroffenen Gemeinden. So hat die Einwohnerzahl von Naters im letzten Jahr die Grenze von 10 000 Personen überstiegen. Damit einhergehend gehen auch immer mehr Kinder zur Schule (aktuell 985 Schüler auf allen Stufen). Darum platzen die zwei Primarschulhäuser «Ornavasso» und «Turmmatta» aus allen Nähten. Dort werden mittlerweile alle irgendwie möglichen Räumlichkeiten für den Schulunterricht genutzt. Beim OS-Gebäude «Bammatta» (beim Schwimmbad) ist es weniger akut. «Allenfalls aber vielleicht in ein paar Jahren», sagt Schulpräsident Bruno Lochmatter.

Neubau für vier Millionen

Abhilfe soll der Bau eines neuen freistehenden Schulhauses mit zehn Zimmern schaffen. «Das dafür vorgesehene Grundstück neben dem OS-Schulgebäude ist zonenkonform und gehört der Gemeinde», sagt Lochmatter. Der Fahrplan ist durchaus sportlich: So soll es zu Beginn des Schuljahres 2021/2022 bezugsbereit sein. Die Planungen laufen auf Hochtouren und die Urversammlung soll im November über den Stand der Dinge informiert werden. Die Beschlussfassung durch die Bevölkerung ist dann für Mai 2018 geplant. Bei einem Ja soll ab Anfang 2019 gebaut werden. In der Finanzplanung der nächsten vier Jahre seien dafür rund vier Millionen Franken budgetiert, wobei mit kantonalen Subventionen gerechnet werden könne. «Natürlich hätte man mit dem Betrag in den nächsten Jahren eher Schulden abbezahlt», so der Schulpräsident. «Der Schulhausneubau geht jetzt aber aufgrund der gegebenen Umstände vor.»

Plan B: Container beim «Klosi»

Um die Zeit bis zum Bezug der neuen Schulzimmer zu überbrücken, soll die Abwartswohnung im Schulhaus «Ornavasso» zu Schulzimmern umfunktioniert werden. «Damit werden Kapazitäten geschaffen, welche bis zur Eröffnung reichen», ist Lochmatter überzeugt. Was aber geschieht, wenn das Projekt durch ein allfälliges Nein der Natischer, Einsprachen oder aber aus anderen Gründen verzögert oder gar verhindert wird? Dem Vernehmen nach würden für diesen Fall Container auf dem Pausenplatz der Turnhalle «Klosi», welche sich in unmittelbarer Nähe der Primarschulhäuser befindet, aufgestellt. Das bestätigt Bruno Lochmatter: «Das ist in der Tat unser Plan B. Dazu wird es aber wirklich nur im äussersten Notfall kommen.» Davon überzeugt ist auch Schuldirektor Kilian Summermatter: «Dieses Szenario kann ich zu 100 Prozent ausschliessen.» Man stehe bei den Planungen in gutem Kontakt mit der Gemeinde und den zuständigen kantonalen Behörden. «Darum bin ich zuversichtlich, dass es eine nachhaltige Lösung für unser Platzproblem geben wird», so Summermatter.