Zermatt | Neuer Besitzer für Getwingbrücke

Neue Heimat für alte Brücke

Die 120-jährige Getwingbrücke wird zwar abgerissen, danach aber wieder im Einsatz sein.
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Die 120-jährige Getwingbrücke wird zwar abgerissen, danach aber wieder im Einsatz sein.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Die historische Getwingbrücke der Gornergratbahn wird diesen Herbst ersetzt. Die bestehende Brücke gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Ein anonymer «Liebhaber» will sie übernehmen und an einem anderen Ort einsetzen.

«Ich kann bestätigen, dass es einen Interessenten gibt, der sie als Ganzes übernimmt und auch den dafür notwendigen Abtransport organisieren wird,» sagt der Mediensprecher der MGBahn Jan Bärwalde. Er meint damit die alte Getwingbrücke der Gornergratbahn (GGB), welche diesen Herbst ersetzt wird. Zur Vorgeschichte: Seit der Eröffnung der GGB im Jahre 1898 steht die Brücke im Dienst und prägt seither das Zermatter Ortsbild mit. Im Dorfzentrum gelegen, fahren seit über einhundert Jahren täglich die Züge darüber und bringen zahlreiche Gäste auf den Gornergrat. Nun aber hat das fast 120-jährige Bauwerk seinen Dienst getan und wird ersetzt.

Zweitägige Vollsperrung

Die dafür notwendigen Bauarbeiten werden in mehreren Schritten ausgeführt. So wurden im Frühling bei laufendem Bahnbetrieb bereits die ersten Vorarbeiten gemacht. Dabei wurde insbesondere das sich an beiden Brückenenden befindliche Mauerwerk saniert. Während der nun laufenden Sommersaison wird hingegen nicht gearbeitet. In einer zweiten Phase, während der offiziellen Bauzeit der Gemeinde Zermatt im Herbst, werden weitere Vorabeiten folgen. «Dann, am 7. und 8. November, wird der Bahnbetrieb komplett eingestellt, die alte Brücke entfernt, die neue 25 Meter lange und 55 Tonnen schwere Konstruktion angeliefert und eingesetzt», sagt Bärwalde. Dabei werde rund um die Uhr gearbeitet, damit im Anschluss der Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Die folgenden Abschlussarbeiten könnten dann wiederum bei laufendem Betrieb ausgeführt ­werden.

Mysteriöser «Brückenliebhaber»

Was aber geschieht mit der alten Brücke? Wird die historisch genietete Stahlkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert still und leise entsorgt? Gerüchten zufolge soll dies nicht geschehen. So ist zu vernehmen, dass ein privater Abnehmer Interesse hat, das Bauwerk zu übernehmen, was Bärwalde bekanntlich bestätigt hat. Um wen es sich bei dem anonymen «Brückenliebhaber» aber handelt, wollte Bärwalde hingegen nicht verraten, da darüber Stillschweigen vereinbart worden sei. Recherchen zeigen, dass es sich um einen privaten Unternehmer handelt, welcher in der Region bekannt ist und in der Vergangenheit bereits mit zahlreichen innovativen Projekten auf sich aufmerksam gemacht hat. So soll die Brücke in ein künftiges Bauprojekt integriert werden und dabei ein markanter Bestandteil sein. Folglich wird sie weiterhin im Einsatz stehen und sichtbar sein. Auf Anfrage wollte der Interessent nichts dazu sagen.

Peter Abgottspon

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