Musikszene | Oberwalliser rocken auf Gili Tawangan

Scutluck: Clubtour in Indonesien

Scutluck bei einem der Auftritte im In-Club Sama Sama.
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Scutluck bei einem der Auftritte im In-Club Sama Sama.
Foto: Scutluck

Quelle: RZ 0

Die Oberwalliser Skaband Scutluck weilte während des Sommers für drei Wochen in Indonesien. Zurückgebracht hat die Band spezielle Erfahrungen und ein neues Musikvideo.

Eigentlich hätte es ja China werden sollen. «Die ursprüngliche Idee war es, mehrere Konzerte im Reich der Mitte zu spielen», blick Scutluck-Bassist Michel Schmid zurück. Doch die Hürden für eine Konzert­reihe in China erwiesen sich als zu hoch. «Da wir die Tour selber organisieren mussten und die sprachlichen und kulturellen Unterschiede einfach zu gross waren, verwarfen wir schlussendlich den Plan, in China Konzerte zu spielen», sagt Schmid.

Stattdessen Indonesien

So disponierte die Oberwalliser Skaband kurzerhand um und beschloss, stattdessen ihr Glück in Indonesien, genauer gesagt auf der Insel Gili Trawangan, zu versuchen. Dabei kamen ihr die Kontakte zugute, die Schmid auf einer längeren Reise im letzten Jahr zuvor geknüpft hatte. «Bei meinem Aufenthalt auf Gili Trawangan lernte ich ein paar einheimische Musiker kennen, die regelmässig in einem bekannten, ortsansässigen Club spielen», erklärt Michel Schmid. «Mit ihnen zusammen entstand die Idee, dass Scutluck ja auch einmal auf der Bühne des Clubs stehen könnte.»

Drei Konzerte

Im Sommer reisten die Bandmitglieder, viele von ihnen mit ihren Partnern, nach Südostasien. Im Gepäck ihre Instrumente und die Hoffnung, dass es mit den Auftritten auch klappen würde. «Die ersten Tage nach unserer Ankunft war ich sehr angespannt», sagt der Bassist der Band und lacht. «Einer von uns hatte sein Mundstück vergessen und ein Saxofon war nach der Ankunft ebenfalls nicht direkt auffindbar.» In Europa hätte man leicht Ersatz organisieren können, in Indonesien gestaltet sich dies schwieriger. «Blechblasinstrumente sind dort vollkommen unbekannt», sagt Schmid. «Wir konnten also nicht einfach irgendwo etwas ausleihen.» Schlussendlich tauchte das Saxofon aber auf, ein Mundstück wurde von Bali aus nachgeschickt und die Band konnte auftreten. «Wir spielten zwei Konzerte im erwähnten Club und eines direkt am Strand», erzählt Michel Schmid. «Es war eine tolle Erfahrung, das Publikum war voll mit dabei, einfach toll.» Um die Gunst des Publikums zu gewinnen, musste die Band allerdings auf einen Eisbrecher zurückgreifen. Denn, dass eine Band eigene Songs spielt, ist auf der Ferieninsel Gili Trawangan eher ungewöhnlich.

Mehr Reggae statt Punk

«Die Menschen auf Gili Trawangan sind unglaublich musikbegeistert», beschreibt Michel Schmid die Erfahrung. «Alle machen irgendwie Musik. In den Clubs wird allerdings vornehmlich Covermusik gespielt, da dies bei den Touristen besser ankommt.» Bevor die Mitglieder von Scutluck also ihre eigenen Songs zum Besten gaben, spielten sie als Eisbrecher ein paar Bob-Marley-Lieder. «Zudem setzten wir in unserem Repertoire eher auf die reggaelastigen Stücke statt auf Punk», sagt Schmid. «Schlussendlich konnten wir so das Publikum gut begeistern. An einem Abend waren gut 200 Leute mit von der Partie, die Stimmung war super.» Die Erfahrungen von den Auftritten in Indonesien sind jedoch nicht das Einzige, das die Band mit zurück ins Oberwallis gebracht hat. Vor Kurzem veröffentlichte Scutluck einen Videoclip zu ihrem Stück «Keep it in», dessen Sequenzen aus dem Indonesien-Trip stammen. Ob Scutluck in Zukunft wieder einmal fern der Heimat auftreten wird, kann Bassist Schmid derweil nicht sagen. «Ich glaube, die Band wäre sicher wieder dabei», sagt er. «Allerdings war der Aufwand auch sehr gross. Eine solche Reise zu organisieren ist kein Klacks.» Gelohnt habe es sich aber allemal.

Martin Meul

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