Ski Alpin | Ramon Zenhäusern nach Olympia-Triumph

So veränderte sich mein Leben in den vergangenen Wochen

Gold und Silber. Ramon Zenhäusern gewann an den Olympischen Spielen zwei Medaillen.
1/1

Gold und Silber. Ramon Zenhäusern gewann an den Olympischen Spielen zwei Medaillen.
Foto: facebook.com

Quelle: RZ 0

Er ist der Shootingstar von Swiss-Ski und überstrahlt zurzeit alle. Ramon Zenhäusern spricht über die vergangenen Wochen und wie sie sein Leben veränderten.

Ramon Zenhäusern, haben Sie einen Platz gefunden, um Ihre Olympiamedaillen aufzuhängen?
Jeder Medaillengewinner hat zu den Medaillen einen schönen Holzbehälter dazugekriegt, derzeit liegen sie darin in einer Wohnwand.

Sie sind Olympiasieger, Olympia-Silbermedaillengewinner und nun standen Sie in Kranjska Gora auf dem Podest. Inwiefern hat sich Ihr Leben im letzten Monat verändert?
Im Wesentlichen hat sich nicht viel verändert. Ich fahre noch immer Ski, trainiere viel und erhole mich zwischendurch.

Das Interesse an Ihrer Person ist aber stark gestiegen.
Das stimmt. Das stellt mich vor Herausforderungen. Der Podestplatz in Kranjska Gora war nur möglich, weil es mir gelungen ist, die Emotionen und Gedanken aus den vergangenen Wochen auszublenden und meinen Fokus auf die beiden Slalomläufe zu richten.

Wie gehen Sie mit dem Rummel um?
Zurzeit ist das kein Problem. Doch es gilt zu sagen, dass mich meine Eltern dabei sehr gut unterstützen und mir den Rücken freihalten.

Welche Gratulation hat Sie nach dem Gewinn der Gold- und Silbermedaille an den Olympischen Spielen eigentlich am meisten gefreut?
(überlegt lange) Ich habe mich über sehr viele Gratulationen gefreut. Jene von Bundesrat Guy Parmelin, der Walliser Staatsräte, von Christian Constantin oder anderen Spitzensportlern sind mir besonders in Erinnerung geblieben.

Nachdem die beiden Slalom-Dominatoren Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen an den Olympischen Spielen in ihrer Paradedisziplin ausgeschieden sind, wurden Sie nun hinter den beiden Dritter in einem Weltcup-Slalom. Was bedeutet Ihnen das?
Es ist für mich eine Bestätigung, dass der Exploit an den Olympischen Spielen kein Zufall war. Ich wusste, dass die Erwartungshaltung nun grösser sein wird, umso glücklicher bin ich, dass ich dem Druck standhalten konnte. Es gilt jedoch zu sagen, dass viele Menschen zu meinem Erfolg beigetragen haben.

Sie sprechen wohl auch Didier Plaschy an, er hat Ihren Erfolg bereits vor über 10 Jahren vorausgesehen.
Als ich 14-jährig war, sagte er mir, ich werde mit 26 oder 27 Jahren Weltcupsiege feiern und auf Weltcup-Podeste fahren. Es ist wie ein Traum, dass mir das nun bereits gelungen ist.

Zu Beginn der Saison standen Sie im Schatten von Daniel Yule und Luca Aerni. Nun stellen Sie Ende Saison die beiden in den Schatten. Wie erklären Sie sich den Wandel?
Das ist schwierig zu sagen, ich kann diesbezüglich nur über mich reden. Neben meiner Familie, Didier Plaschy, Silvan Zurbriggen oder Rene Imesch hat sicher auch mein Mentaltrainer und Sportpsychologe einen grossen Anteil daran, dass ich meine guten Trainingsleistungen nun auch im Wettkampf abrufen kann.

Noch vor wenigen Monaten wollten Sie nicht mit einem Mentaltrainer zusammenarbeiten.
Damals war ich noch nicht bereit für diesen Schritt. Ich dachte damals, dass ich andere «Baustellen» habe, an denen ich arbeiten muss. Heute bin ich froh, dass ich mich für diesen Schritt entschieden habe und – wie zahlreiche andere Spitzensportler auch – von der Arbeit eines Sportpsychologen profitieren kann.

Ihre nächsten Weltcup-Einsätze stehen in einer Woche am Weltcup-Finale in Are an. Mit welchen Gefühlen fliegen Sie nach Schweden?
Ich bin einerseits froh, erstmals am Finale dabei sein zu dürfen, andererseits versuche ich meine bestmögliche Leistung abzurufen.

Was machen Sie bis dahin?
Ich werde mich ausruhen, Energie tanken und arbeite für mein Wirtschaftsstudium, welches ich an der Fernuni Schweiz im Sommer abschliessen will.

Über was schreiben Sie die Bachelorarbeit?
Das ist noch unklar. Vermutlich suche ich einen Aspekt zum Thema Olympische Winterspiele in Sion 2026.

Simon Kalbermatten

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31