Drogenschmuggler | SVPO ortet Behinderung von Beamten

SVP Oberwallis: «Spitalpersonal schikaniert Polizisten»

Mit Röntgenbildern kämpfen die Behörden gegen Drogenschmuggler.
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Mit Röntgenbildern kämpfen die Behörden gegen Drogenschmuggler.
Foto: Grenzwachtkorps

Quelle: RZ 0

Die SVP Oberwallis behauptet, dass Ärzte im Spital Visp Polizisten, die mutmassliche Körperschmuggler zum Röntgen bringen wollen, extra lange warten lassen. Das Spitalzentrum Oberwallis hat seine Abläufe diesbezüglich bereits angepasst.

Die Frage, die vier Abgeordnete der SVP Oberwallis in der kommenden Session des Grossen Rates in Richtung Gesundheitsministerin Esther Waeber-Kalbermatten stellen werden, hat es in sich. Denn die vier Grossräte werfen den Angestellten des Notfalls des Spitals Visp nichts anderes vor, als Polizisten und Grenzwächter bei ihrer Arbeit zu behindern.

Röntgen von «Bodypackern»

Konkret geht es um Vorfälle, bei denen Polizisten und Grenzwächter sogenannte «Bodypacker» auf dem Notfall in Visp röntgen lassen wollen. «Bodypacker» sind Drogenschmuggler, die die Drogen in Beutel verpacken und diese dann für den Grenzübertritt verschlucken. Auffliegen lassen kann man sie nur, wenn man ihren Darmtrakt röntgt und die Päckchen somit sichtbar macht. Diese Untersuchungen werden im Oberwallis im Spital Visp vorgenommen. Doch dabei, so die SVPO, soll es immer wieder Probleme geben.

«Schikane von Beamten»

Denn das Personal des Notfalls in Visp soll sich bei solchen Röntgenprozeduren unkooperativ verhalten. «Dem Vernehmen nach werden die Beamten auf der Notfallaufnahme des Spitals Visp regelmässig durch das medizinische Personal schikaniert», sagt Michael Graber, Fraktionschef der SVPO. «So werden die Beamten offenbar trotz leerem Notfall durch die zuständigen Assistenzärzte über mehrere Stunden hingehalten.» Das Problem dabei sei, dass nicht nur die von den Steuerzahlern bezahlte Arbeitszeit der Beamten sinnlos verstreiche, sondern auch der aus medizinisch und ethischer Sicht gebotene Kampf gegen Drogen massiv erschwert werde, so der SVPO-Fraktionschef. «Dieser scheint für das Spitalpersonal offenbar zweitrangig zu sein.»

Anpassungen vorgenommen

Von einer Schikanierung der Beamten durch sein Personal will der Chefarzt der Notfallstation im Spital Visp, Dr. Andreas Frasnelli, indes nicht sprechen. Er sagt jedoch: «In der Vergangenheit kam es in der Tat zu Wartezeiten.» Diese seien einerseits bedingt durch die allgemeinen Abläufe auf der Notfallstation. «Je nachdem wie hoch das Aufkommen an Notfällen ist, kommt es naturgemäss zu Wartezeiten», betont Frasnelli. Andererseits habe es in der Tat, obwohl die Abläufe bereits vorher gut definiert gewesen seien, bezüglich der Durchführung einer Computertomographie bei mutmasslichen «Bodypackern» einige offene rechtliche und ethische Fragen gegeben. Diese Fragen wurden aber mit Vertretern des Spitals, der Staatsanwaltschaft und den anderen involvierten Behörden inzwischen geklärt, so der Chefarzt der Notfallstation in Visp. «Daraufhin wurde vor einigen Wochen der Ablauf bei der Untersuchung von Verdächtigen organisatorisch angepasst, um längere Wartezeiten für die Beamten und Verdächtigen zu vermeiden.» Frasnelli betont in diesem Zusammenhang auch, dass die Anwendung von Röntgenstrahlen bei Verdächtigen grundsätzlich ein heikles Thema sei. «Ein Grossteil der Personen wird ohne medizinische Notwendigkeit einer Strahlenbelastung ausgesetzt», so der Mediziner. «Ein rechtlich und ethisch sauberer Ablauf ist daher von zentraler Bedeutung.»

Martin Meul

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