Region | Sanität Oberwallis interveniert

Ungenügende Planungssicherheit?

Volle Fahrt voraus: die Sanität Oberwallis im Einsatz.
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Volle Fahrt voraus: die Sanität Oberwallis im Einsatz.
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Die Versorgungssicherheit der Ambulanzdienste im Oberwallis scheint gefährdet. Jetzt will die Sanität Oberwallis vom Kanton eine grössere Planungssicherheit.

Mit der Planung vor vier Jahren hat der Kanton verschiedene Ambulanzeinsätze gestrichen. Auch bei der Sanität Oberwallis wurde eine Tages- und Nachtambulanz nicht mehr bewilligt. Daraufhin einigte sich das Rettungsunternehmen im Interesse der Sicherheit mit dem Kanton dahin gehend, die Ambulanz auf freiwilliger Basis weiter zu betreiben wie bis anhin.

Neue Standortfrage klären

«Inzwischen haben sich die Einsatzzahlen so stark verändert, dass wir nur noch über einen ganzjährigen Pikettdienst die Versorgungssicherheit aufrechterhalten können. Darum sahen wir uns gezwungen, zusammen mit dem Departement nach einer neuen Lösung zu suchen», sagt Iwan Zerzuben, Geschäftsführer der Sanität Oberwallis AG. In der Folge wurde das Rettungsunternehmen auf Vorschlag des Gesundheitsamtes damit beauftragt, einen Standort für eine Basisstation zwischen Susten und Gampel zu eruieren. «Schliesslich haben wir in Gampel, rund 300 Meter vor der Autobahnauffahrt, einen geeigneten Standort gefunden, um im Ernstfall möglichst schnell im Ober- und im Unterwallis intervenieren zu können», sagt Zerzuben.

Notwendigkeit prüfen

Gegen diesen neuen Standort haben viele Organisationen eingesprochen. Auch die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) hat den Vorschlag vorläufig sistiert. «Solche Anliegen müssen immer im Rahmen der kantonalen Gesamtplanung beurteilt werden. Dadurch können wir nicht die Wünsche eines einzelnen Unternehmens berücksichtigen», sagt Fritz Anthamatten, Verwaltungsratspräsident der KWRO. Die Idee sei zwar interessant, so Anthamatten, aber letztlich müsse man sich auf verlässliche Einsatzzahlen berufen. «Dabei stellen wir fest, dass Ambulanzdienste aus dem Oberwallis in den letzten Jahren viel im Mittel- und Unterwallis aushelfen mussten, weil hier aufgrund verschiedener Faktoren (Aufhebung Notfalldispositiv der Air-Glaciers, Aufbau der Notfallambulanz im Entremont usw.) ein grösserer Bedarf an Ambulanzfahrten nötig war.» Diese Sonderfaktoren würden aber in Zukunft wegfallen. «Darum müssen wir zuerst die neuen Einsatzzahlen erfassen, um festzustellen, ob und wo eine allfällige Notwendigkeit für einen neuen Standort gegeben ist», erklärt Anthamatten. Diese Massnahme soll gegebenenfalls im neuen Planungsbeschluss 2018 berücksichtigt werden.

Sparmassnahmen greifen

Anthamatten erwähnt in diesem Zusammenhang, dass der Kanton jährlich rund zehn Millionen Franken in die Infrastruktur der Sanitätsunternehmen und Ambulanzdienste investiert. «Aufgrund der Sparmassnahmen beim Kanton wird es aber immer schwieriger, die finanziellen Mittel für neue Standorte aufzutreiben.» Trotzdem verweist er auf die gute ambulante Versorgungssicherheit im Wallis. Bei der Sanität Oberwallis hingegen will man schnellstmöglich eine Lösung. «Sollte man sich gegen eine freiwillige dritte Ambulanz am Tag und eine zweite Ambulanz in der Nacht entscheiden, wird es zu Problemen mit der Versorgungssicherheit bei Notfällen im Oberwallis kommen», erklärt Zerzuben. «Das wäre ein unhaltbarer Zustand und würde weitere Lösungsverhandlungen mit dem Departement nach sich ziehen.»

Walter Bellwald

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