Strassenverkehr | Gesetzesanpassung gefordert

Versteckte Radarkontrollen sollen abgeschafft werden

Ein Polizist führt eine Geschwindigkeitskontrolle mit einem Lasermessgerät durch.
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Ein Polizist führt eine Geschwindigkeitskontrolle mit einem Lasermessgerät durch.
Foto: RZ-Symbolbild

Quelle: RZ 1

Die Polizei soll Autofahrer vor Radarkontrollen warnen müssen. Das «Melken» der Automobilisten müsse aufhören, fordert eine Motion im Grossen Rat.

Die Forderung der CVPO-Grossräte Andreas Zenklusen (inzwischen abgewählt) und Aron Pfammatter ist einfach: Führt die Polizei Geschwindigkeitskontrollen auf den Walliser Strassen durch, so soll sie die Automobilisten an Ort und Stelle mit entsprechenden Massnahmen auf die Kontrollen hinweisen. «Geschwindigkeitskontrollen sollen die Sicherheit im Strassenverkehr gewährleisten», erklärt Aron Pfammatter die Beweggründe. «Es scheint im Moment jedoch so, dass mit den Kontrollen vornehmlich die Staatskasse aufgebessert werden soll.»

«Autofahrer werden gemolken»

Als Beleg nennt Pfammatter auch Zahlen. «Im Jahr 2015 hat der Kanton durch Bussen 2,4 Millionen Franken eingenommen», sagt er. «Das sind sage und schreibe 46 Prozent mehr als noch 2013.» Ein solcher Anstieg sei nur möglich, wenn deutlich mehr Kontrollen durchgeführt würden, erklärt der CVPO-Mann weiter. Noch im letzten Jahr hatte der zuständige Staatsrat Oskar Freysinger auf eine dahingehende Frage von Grossrat Zenklusen geantwortet, dass nicht mehr ‹gelasert› werde als früher. «Das kann aber nicht sein. Die Zahlen belegen das», so Pfammatter. In ihrer Motion sprechen Zenklusen und Pfammatter denn auch davon, dass Autofahrer im Wallis regelrecht mit Wildwestmethoden gejagt und wer nicht ständig auf den Tacho schaut, «gemolken» werden.

Auf Prävention fokussieren

Pfammatter und sein ehemaliger Ratskollege Andreas Zenklusen fordern daher im Grossen Rat, dass diese Praxis geändert wird. Sämtliche Radarkontrollen sollen an Ort und Stelle vor dem Kontrollpunkt angezeigt werden. Dann müsse sich die Polizei auch nicht mehr ins Gras legen oder hinter Büschen verstecken. Zeige die Polizei Präsenz und verstecke sich nicht, sei der aktive Beitrag an die Verkehrsprävention viel grösser, führt der CVPO-Gross­rat aus. «Wenn man weiss, dass eine Kontrolle durchgeführt wird, so hält man sich ans Tempolimit. Bei versteckten Kontrollen wird man zwar geblitzt, den Verkehr hat man aber durch die überhöhte Geschwindigkeit bereits gefährdet.» Dass durch eine Anpassung der Regelung Rasern Tür und Tor geöffnet werde, sieht Aron Pfammatter derweil nicht. «Im Tessin wurde diese Massnahme erfolgreich eingeführt», sagt er. «Wir haben uns informiert und gemäss unseren Rückmeldungen hat sich die neue Regelung durchaus bewährt.»

Martin Meul

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