Sport | NHL-Draft am Wochenende

Wer macht das Rennen um Nico Hischier?

Wegweisender Schritt. Nico Hischier vor dem NHL-Draft.
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Wegweisender Schritt. Nico Hischier vor dem NHL-Draft.
Foto: hockeyprospect.com

Quelle: RZ 0

Welche NHL-Organisation sichert sich die Rechte an Nico Hischier? Nach dem Entry Draft in Chicago am bevorstehenden Wochenende herrscht Klarheit.

Morgen Freitag und übermorgen Samstag ist es so weit: In Chicago (USA) findet die 55. Austragung des NHL Entry Drafts statt. Mittendrin: Nico Hischier (18) aus Naters. Es ist davon auszugehen, dass der Oberwalliser als Erster oder Zweiter gezogen wird. Damit schafft er etwas, was vor ihm noch kein Schweizer geschafft hat. Für Nico Hischier ist der Draftpick entscheidend für seine Zukunft. Die NHL-Organisation, die sich die Rechte an ihm sichert, wird auch darüber entscheiden, wann er die Schlittschuhe erstmals in der NHL schnürt. Was Nico jedenfalls zusteht, sind 92 500 Dollar. Die gibts bei Vertragsunterzeichnung.

«Würde in jedem Team spielen»
Nico Hischier fiebert dem 23. und 24. Juni schon lange entgegen. «Auf diesen Tag freue ich mich riesig», sagt er anlässlich der Visper Frühjahrsausstellung (Vifra) in einem Talk mit der RZ. Ob er schliesslich als erster Spieler (First Pick) ausgewählt wird oder nicht, ist für den Natischer sekundär. «Ich kann es ohnehin nicht beeinflussen und nehme es so, wie es dann kommt», sagt er. Und dann fügt er hinzu: «Es gibt kein NHL-Team, zu dem ich nicht gehen möchte.» Dass der Planet Eishockey sich rund um den NHL-Draft damit beschäftigt, ob nun Nolan Patrick oder Nico Hischier die Nummer 1 wird, kann vor einem Jahr so nicht erwartet werden. In der letzten Saison begibt sich Hischier jedoch auf die Überholspur.

Experten sind sich uneinig
Es ist so etwas wie eine Zufallsbegegnung, als Cam Russell, General Manager der Halifax Mooseheads, wo Nico Hischier die vergangene Saison spielt, einen ungewöhnlichen Tipp erhält. Er soll den Schweizer Junior Nico Hischier besonders gut im Auge behalten, wird ihm gesagt. Russell nimmt die Information ernst und ist schliesslich schnell daran interessiert, Nico nach Kanada zu holen. In der «New York Times» erinnert er sich: «Als wir mit ihm gesprochen haben, waren wir erstaunt darüber, was er alles wissen wollte.» Hischier habe sich stets reifer verhalten als andere 17-Jährige. Russell erklärt: «Er wollte wissen, wie er sich bei uns weiterentwickeln kann.» Zudem habe sich Nico Hischier sehr dafür interessiert, was neben dem Eis während des Kanada-Jahrs passieren würde. Im NHL-Draft-Ranking ist Hischier bei seiner Ankunft in Kanada bei den besten 30 Spielern dabei. Im Oktober schafft er Rang 26. Vor der U20-WM Rang 21. Seit Anfang Jahr duelliert er sich mit Nolan Patrick um den Spitzenplatz. Vor dem Draft fragt ein US-Magazin bei 18 NHL-Experten nach, wer sich den «First Pick» sichern werde. Neun von ihnen gehen davon aus, dass Hischier als Erster gezogen wird, die andere Hälfte vermutet Patrick als «First Pick». Nicht unwesentlich: Patrick hat neben dem Eis Vorteile gegenüber Nico. Er ist Kanadier und sein Vater spielte in der NHL. Unabhängig davon, ob Hischier als Erster oder Zweiter gezogen wird, muss er sich nach dem Draft erstmals behaupten. Doch dass er seinen Weg gehen wird, daran zweifelt niemand. Ein ehemaliger Mitspieler erinnert sich gut an Hischiers Ehrgeiz als Eishockeyspieler.

«Ich wusste, dass er Profi wird»
David Giachino (19) aus Siders spielt beim U20-Team Wallis und war früher Teamkollege von Nico Hischier. Er erinnert sich an das Jahrhunderttalent des Walliser Eishockeys: «Er war nicht nur ein äusserst starker Spieler, er war auch stets sehr bodenständig und hilfsbereit», sagt der Kollegiumsschüler. Durch seine anständige Art in der Kabine habe er zu den meisten Spielern ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Auffallend dabei: Während die anderen Spieler im Team alle den Jahrgängen 1997 oder 1998 angehörten, war Nico als 1999er der Jüngste im Team. Hatte Hischier auch Schwächen? «Nein», sagt Giachino. «Er glänzte mit einer tollen Übersicht und konnte ein hohes Tempo gehen.» Dass er am bevorstehenden Wochenende als einer der ersten Spieler in einem NHL-Draft gezogen wird, davon konnte nicht einmal geträumt werden. Dass Hischier jedoch kein Spieler wie jeder andere war, bemerkte Giachino schnell. «Ich wusste, dass Nico Hischier eines Tages Eishockey­profi werden würde.» Während der vergangenen Saison, als Hischier bei den Halifax Mooseheads in Kanada spielte, informierte sich sein ehemaliger Teamkollege immer wieder über die Resultate und Skorerpunkte des Oberwallisers. Sobald Hischier in den NHL-Arenen einläuft, will Giachino auf keinen Fall auf einen Live-Stream verzichten. Was macht er in den nächsten Tagen während des NHL Entry Drafts? «Bestimmt schaue ich dann häufiger aufs Handy als an anderen Tagen», sagt er.

Simon Kalbermatten

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