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«Wir sind bereit für die Playoffs»

Martin Zerzuben und der EHC Saastal: «Die Gegner haben alle grossen Respekt, in Saas-Grund zu spielen.»
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Martin Zerzuben und der EHC Saastal: «Die Gegner haben alle grossen Respekt, in Saas-Grund zu spielen.»
Foto: EHC Saastal

Quelle: RZ 0

Er brachte eine klare Struktur in den Klub und ist ein Leader an der Bande. EHC-Saastal-Trainer Martin Zerzuben will in den Playoffs voll angreifen.

«Wir wissen, dass wir in der Playoff-Serie der Aussenseiter sind», sagt Martin Zerzuben, Trainer des EHC Saastal, und gibt sich sogleich kämpferisch: «Wir haben während der Saison bewiesen, dass wir gegen jeden Gegner eine Chance haben, in den Playoffs beginnt alles wieder bei null.» Dass der EHC Saastal in der Masterround meist als Verlierer vom Eis geht, beschäftigt den Trainer kaum. «Die Gegner zeigten uns auf, wo unsere Schwächen liegen, das war eine lehrreiche Zeit.» Zwei Tage vor Playoff-Start weiss der Trainer jedoch, dass Moral und Glaube zu 100 Prozent in der Mannschaft sind. Hinzu kommt, dass diese Saison unter besonderen Vorzeichen steht. Denn: Wer sich nach Abschluss der Masterround unter den ersten vier Plätzen findet, darf in der nächsten Saison in der neu gegründeten Swiss Regio League antreten. Eine Liga zwischen Nationalliga B und 1. Liga. «Ausser uns wollte jedes Team in die Swiss Regio League, das haben wir gespürt», sagt Zerzuben. Er wählt eine andere Taktik, lässt die Mannschaft zwischendurch vor einem Spiel auch einmal während 60 Minuten intensiv trainieren. Im Hinblick auf die Playoffs erhofft sich Zerzuben dadurch mehr Energie bei jedem einzelnen Spieler. «Darauf habe ich natürlich keine Garantie, aber wir wollten etwas probieren, da wir uns bereits für die Playoffs qualifiziert hatten.»

«Können die Grossen ärgern»
Diese Situation ist für den EHC Saastal neu: Vor einem Jahr war man während des Januars noch fest in den Kampf um die letzten beiden Playoff-Plätze verwickelt. Heuer weiss man mit dem Erreichen der Masterround, dass man in den Playoffs stehen wird. Es ist das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass sich die Saaser frühzeitig für die Playoffs qualifizieren. Waren Platz 4 und der damit verbundene Heimvorteil im ersten Spiel kein Thema? «Doch, natürlich», sagt der Trainer, der früher während 16 Jahren wertvolle Erfahrungen als Spieler in der Nationalliga (Visp, Langnau, Biel, Siders) gesammelt hat. «Vor der Masterround haben wir Platz 4 angestrebt, doch als klar war, dass wir dieses Ziel verpassen werden, fokussierten wir uns fortan auf die Playoffs», sagt er. Dass man stärker eingestufte Teams in den Playoffs ärgern kann, haben Martin Zerzuben und der EHC Saastal in der vergangenen Saison bewiesen. Gegen den Liga-Krösus HC Sitten gewann man das erste Spiel mit 3:2 Toren und überzeugte durch eine solide Defensivleistung. Nur mit viel Pech ging Spiel 2 an den HC Sitten, der die Serie schlussendlich mit viel Mühe für sich entscheiden konnte. Wie vor einem Jahr startet das Team von Trainer Zerzuben auch heuer wieder mit einem Auswärtsspiel.

Der Gegner wird simuliert
«Wenn es uns gelingt, ein Auswärtsspiel zu gewinnen, wird es für den Gegner schwierig. Wir wissen, dass alle Teams viel Respekt haben, in Saas-Grund zu spielen», sagt Zerzuben. Was hat er dieses Jahr geplant, um in die Halbfinals vorzustossen? «Unsere Gegner wissen, dass der EHC Saastal die Mittel hat, um jeden Gegner zu schlagen, doch entscheidend wird sein, dass wir die Details richtig machen.» Wenn das gelinge und jeder Spieler zusätzlich motiviert sei, für die Farben des EHC Saastal zu kämpfen, dann liege etwas drin, weiss er. Um sich optimal auf den HC Düdingen im Viertelfinal vorzubereiten, hat Zerzuben diese Woche im Training vermehrt den Gegner simuliert. Heisst: Ein Team spielte den Spielstil, den Düdingen ab Samstag vermutlich anwenden wird. Dass sich der EHC Saastal überhaupt Chancen auf eine Halbfinal-Quali ausrechnen darf, ist ein grosses Verdienst von Martin Zerzuben. Dank seiner Erfahrung bringt er als Sportchef und Trainer viel Know-how in den Klub. Dies hat sich auf die Philosophie des Vereins übertragen.

18 Einheimische im Kader
Bei Amtsbeginn haben sich Trainer und Vereinsführung darüber unterhalten, welche Ziele der EHC Saastal mittelfristig erreichen will. Bei diesen Gesprächen habe man schnell gemerkt, dass eine der obersten Prioritäten die Förderung von einheimischen Spielern sei. Die RZ weiss: Weil im Kader der Saaser von 24 Spielern deren 18 aus dem Oberwallis stammen, kehrten mehrere Leute auf die Eisbahn «Wichel» zurück, die während längerer Zeit kein Heimspiel mehr verfolgt hatten. Dank einer klaren Positionierung und Vereinsstrategie konnten auch die langjährigen Nationalliga-Spieler Roger Summermatter und Silvan Anthamatten für eine Rückkehr ins Saastal überzeugt werden. Beide gehören sie auf und neben dem Eis zu den Leadern im Team. So auch der Trainer an der Bande. Hat Zerzuben für die Playoff-Serie spezielle Motivationstricks, die er anwenden will? «Ich habe zwei, drei Sachen im Kopf, die wir im Verlaufe der Playoffs anwenden könnten, doch dies möchte ich zuerst mit dem Spielerrat diskutieren», sagt Zerzuben und schmunzelt.

Simon Kalbermatten

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