Dieses Jahr wird es den traditionell «grössten Nikolaus der Welt» im Nikolaital nicht geben. Der Kirchturm wird nicht wie gewohnt als Nikolaus eingekleidet. Bei Gemeinde und Tourismus herrscht grosses Bedauern.

Schon von weitem ist er jedes Jahr zur Weihnachtszeit zu sehen, prägt das Dorfbild und ist mittlerweile zum Markenzeichen von St. Niklaus geworden: der «grösste Nikolaus der Welt». Doch dieses Jahr wird es dazu nicht kommen. «Schweren Herzens müssen wir auf eine Ein­kleidung des Kirchturms verzichten», sagt Gemeindepräsident Paul Biffiger. Schuld daran ist Sturm «Evi», der Anfang Jahr durchs Tal fegte und Teile der angebrachten Verkleidung ­(Blachen) zerstörte. Geflickt werden konnten sie nicht und so mussten sie neu organisiert werden.

Verspätete Lieferung

Wie sich zeigte, ein nicht gerade einfaches Unterfangen: Aufgrund der Grösse und Eigenheit des fast 40 Meter hohen Kirchturms gestaltete sich die Suche nach einem Hersteller der massgeschneiderten «Kleidung» nämlich als schwierig. Hinzu kamen weitere zeitintensive Abklärungen. «Dann wurde uns noch mitgeteilt, dass die neuen Blachen aufgrund der entsprechend verspäteten Bestellung erst im Dezember geliefert werden könnten», so Biffiger. Für die Gemeinde zu spät: Denn mit dem Einkleiden, das rund zwei Wochen in Anspruch nimmt, wird jeweils gegen Mitte November begonnen, damit der Nikolaus spätestens Anfang Dezember bereit ist. Und das zu verschieben, kam für die Gemeinde nicht infrage. Darum der Verzicht.

Touristisch «einzigartig»

Der im Jahre 1999 vom Guinnessbuch der Rekorde offiziell als grösster Nikolaus der Welt erkürt, wird dieses Jahr demnach nicht in St. Niklaus zu sehen sein. Auch aus touristischer Sicht wird das bedauert, hat der Nikolaus doch einen positiven Werbeeffekt für die Region und gilt gemäss der Marketingverantwortlichen von Grächen/St. Niklaus Tourismus und Gewerbe, Beatrice Meichtry, als einzigartig. «Umso wichtiger ist es natürlich, dass es ab nächstem Jahr wieder gemacht wird», sagt sie. Biffiger ist sich dessen sicher und verspricht eine erneute Verkleidung.