Naters | Nadine Anthamatten ist als Humorcoach unterwegs

Zu Fuss über Spass und Stein

Nadine Anthamatten lehrt auf ihren Wanderungen durch die Natur wieder mehr zu lachen.
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Nadine Anthamatten lehrt auf ihren Wanderungen durch die Natur wieder mehr zu lachen.
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Quelle: RZ 2

Nadine Anthamatten ist Humorcoach. Weil Lachen und die Natur aber eine ähnliche Wirkung auf unser Gehirn haben, bietet sie Gruppen beides an: das Humorwandern.

«Es war mein Hund Timmy, der mich auf die Idee gebracht hat», sagt Nadine Anthamatten. Vor vier Jahren liess sie sich zum Humorcoach ausbilden und ihr kleiner Biever-Yorkshire-Terrier, mit dem man ohnehin jeden Tag spazieren geht, brachte sie dazu, sich auch noch als Wanderleiterin ausbilden zu lassen. Denn für sie ist klar: «Humor hat einen ähnlichen Effekt auf unser Gehirn wie die Natur mit all ihren Farben, Formen und Lichtern.»

Humor ist eine Lebenseinstellung

«Wer lacht, ist wach, konzentriert und aufgestellt», erklärt Anthamatten. Schon dreissig Sekunden lachen genügen, und das Gehirn schüttet das Glückshormon Endorphin aus. Täglich zwei bis drei Minuten kräftig zu lachen entspannt darüber hinaus Nacken, Hals und Schultern. «Das hilft», wie Nadine Anthamatten schon selbst erfahren hat, «neue Lösungen und Ideen zu finden für Probleme, die unser Alltags- und Berufsleben oft erschweren». Darüber hinaus ist Lachen ansteckend. Anthamatten: «Wer nur schon ein Lächeln auf dem Gesicht hat, wirkt freundlicher und kompetenter.»

In der Jugend das Lachen verlernt

Oft muss das Lachen allerdings wieder erlernt werden. Während Kinder noch 300- bis 400-mal lachen, lachen Erwachsene gerade mal noch 15-mal am Tag. Das Verlernen beginnt meist schon unter pubertierenden Jugendlichen, da es häufig als cool gilt, ein ernstes Gesicht zu machen. Kommt hinzu, dass sie in einem Umfeld gross werden, das von den Vorstellungen ernsthafter Philosophen geprägt wurde, während lustige Philosophen mit ihren Ideen belächelt und in den Hintergrund gedrängt wurden. «Dabei könnte Lachen auch bei ernsthaften Themen hilfreich sein, denn das Hirn wird dank den Glückshormonen aufnahmefähiger», so Anthamatten. Sogar belastende Situationen, wie etwa die unheilbare Krankheit oder der Tod eines Angehörigen liessen sich leichter ertragen, wenn man sich auch etwas Raum gönnt für die Heiterkeit, etwa indem man sich an schöne oder gar lustige Momente zusammen erinnert.

Auf geführten Wanderungen

Anthamatten trägt ihre Erkenntnisse dabei häufig auf geführten, meist leichten Wanderungen über maximal 300 Höhenmeter und von zwei bis drei Stunden Dauer weiter. Diese unterbricht sie immer wieder für Erklärungen – wobei auch die kulturellen Belange der Gegend, in der man sich gerade aufhält, Platz haben – und Spiele. Da gibt es etwa Kreisspiele, bei denen ein beliebiger Gegenstand im Kreis herumgereicht wird. Wenn allerdings die Richtung geändert und Plätze vertauscht werden, und dies immer schneller, kommt der Augenblick, da ein erster Teilnehmer aus dem Takt fällt. «Das wird aber von niemandem als Blamage empfunden. Es ist einfach nur lustig und heitert die Stimmung extrem auf», erklärt Anthamatten. Diese Art von Situationskomik hat aber kaum etwas mit Clownerie oder Witzereissen zu tun, selbst wenn auch das meist nicht fehl am Platz ist. Doch letztlich möchte Anthamatten zeigen, wie wenig es mitunter braucht, um im Alltag zu lachen. Anthamatten: «Manchmal genügt es schon, jemandem zur Begrüssung nicht nur die Hand zu reichen, sondern in diese auch noch ein Smiley zu drücken» – ein kleiner, gelber Punkt mit zwei Augen und einem breiten Lächeln.

Christian Zufferey

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Kommentare

  • Humorcoach? - 00

    ... eines meiner Tagesdosis an Lachen habe ich weg.

  • Petsch - 21

    Naja... im Alltag vergeht einem das Lachen und der Humor oft... Viele Menschen auch in der Region nehmen sich zunehmend unglaublich wichtig und ernst und gehen fürs Lachen wohl in den Keller...

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