Ventil | Der Walliser Blog

Der Pokémon-Trainer

Quelle: 1815.ch 4

Letztens sass ich in einem Zug, der wegen einer Störung seine Fahrt nicht mehr beenden konnte. Also mussten alle Passagiere an einem Bahnhof aussteigen und in einen Regio-Zug umsteigen. Es war am Morgen während der aktuellen Wintersaison, ein wunderschöner Tag. Ihr könnt euch also sicher vorstellen, dass es ziemlich eng wurde. Die allermeisten Passagiere, mich eingeschlossen, fanden keinen Sitzplatz mehr. Selbst in den Gängen war das Gedränge gross.

In solchen Situationen kann man jeweils sehr gut beobachten, wie unterschiedlich Menschen mit ärgerlichen Ereignissen umgehen. Da wäre zuerst mal die eine Person, die sich grün und blau ärgert und herumzetert, weil sie nicht extra für ein 1.-Klass-Billett bezahlt habe, um dann im Gang zu stehen. Man findet auch immer einen Witzbold, der Sprüche reisst, etwa: «Kann mir jemand helfen, meine Linse zu suchen?» Das ist ein Momentchen lang ganz amüsant, nervt nach einer Weile aber auch. Danach kommen Menschen, die regelrecht bösartig werden und über andere Passagiere lästern, die trotz grossem Getümmel das stille Örtchen aufsuchen müssen. Es folgen Personen, die solche Momente mit stoischer Ruhe ertragen – so wie ich.

Am liebsten aber sind mir jene, die selbst unangenehmen Situationen etwas Gutes abzugewinnen wissen, wie der Junge neben mir, der meinte, dass er jetzt zwar lieber auf der Skipiste stünde, aber immerhin während der dreimal längeren Zugfahrt als erwartet seine Ausbildung zum Pokémon-Trainer weiterverfolgen konnte. Von Kindern kann man in den allermeisten Fällen noch so einiges lernen...

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Kommentare

  • Ventil - 00

    Guten Nachmittag, liebe Blogger! Ich sehe, ihr steht auch eher auf der Humor-Seite. Ich persönlich habe ja gar nichts gegen ein Witzchen hier und da, allerdings ist es in manchen Situationen für das Nervenkostüm nicht sehr förderlich. Furzgeräusche allerdings, @Kaktus, lockern sicher jede Situation auf ;-) Wie hast du dir denn die Wartezeit vertrieben, Dübi?

  • Dübi - 30

    Alles halb so schlimm, oder doch nicht..?
    Ich habe schon Nächte auf harten Schalensesseln in den Abflugzonen von Flugplätzen verbracht und so manchen Anschlussflug infolge wetterbedingten Kapriolen verpasst. Dabei habe ich des Reiseziel zwar etwas verspätet, doch schlussendlich immer erreicht. Solche Situationen waren für mich in Bezug auf mein Nervenkostüm die Probe aufs Exempel , der Adrenalinspiegel stieg in ungeahnte Höhen und das Wohlgefühl war im Kohlenkeller begraben. Trotzdem habe ich immer wieder versucht, mein Überbleibsel an positiver Energie zu aktivieren. Ich muss aber gestehen, dass ich bis zum heutigen Tag erfolglos nach der restlichen Energie gesucht habe. Vielleicht sollte ich nun zukünftig in solchen Situationen auch eine Ausbildung zum Pokémon-Trainer absolvieren oder noch besser in den Erinnerungen an Neuschneepisten bei strahlendem Sonnenlicht schwelgen. Ich wünsche euch Allen einen guten Flug, eine gute Fahrt und dass ihr immer gesund an eurem Ziel ankommt.

  • Maria - 00

    Ich bewundere Menschen, die in kritischen Situationen den Humor nicht verlieren. Das denke ich heute nicht zum ersten Mal. :-)

  • Kaktus - 00

    Wäre eindeutig der Kontaktlinsersucher.Oder an einem Plastiktei Furzgeräusche erzeugen. Jedenfalls würd ich diese Sitution auf die Humorvolle Seite stellen. :)) Lachen ist ansteckend, genauso wie gähnen ;)

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