CVPO-Frauen-Anlass
«Frauen in der Landwirtschaft»
Zahlreiche Männer und Frauen interessierten sich am Freitagabend für die Ausführungen von Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes, zur Situation der Frauen in der Landwirtschaft. Die Oberwalliser Bäuerinnen Maria Arnold und Lucia Näfen beantworteten zudem Fragen zu ihrer Tätigkeit.
Daniela Bodenmüller, Präsidentin der CVPO-Frauen, begrüsste die Anwesenden zum vierten Informationsanlass der CVPO-Frauen.
Im vergangenen Jahr wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und Agroscope die Untersuchung «Frauen in der Landwirtschaft» durchgeführt. Diese bestätigte einerseits bereits bekannte Sachverhalte und zeigte anderseits neue Aspekte und interessante Entwicklungen auf.
Anerkennung der Rolle der Frau
Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes (SBLV), ging in ihrem Referat auf die aktuelle Situation der Bauernfamilien ein. Sie wies darauf hin, dass die Agrarreform Druck auf die Einkommen erzeuge und die Familieneinkommen ausserhalb der Landwirtschaft kompensiert werden müssten.
Dadurch, dass die Betriebe vergrössert werden, erbringen Bäuerinnen mehr regelmässige Betriebsarbeit. Es sei jedoch auch Tatsache, dass Bäuerinnen oft wenig Einfluss auf wichtige Entscheidungen im Betrieb hätten.
Christine Bühler sagte aber auch, dass die Bäuerinnen ihre Tätigkeiten gerne ausüben und allgemein trotz der hohen Arbeitsbelastung mit der Situation zufrieden seien.
Zu Problemen könne es jedoch aufgrund der geringen sozialen Absicherung kommen, da die Bäuerinnen häufig als «mitarbeitendes Familienmitglied», also als nichterwerbstätig, gelten. Dies wirke sich im Alter, aber auch im Falle einer Invalidität, negativ aus.
Der SBLV will in einer zweijährigen Kampagne die Information verbessern und die Frauen in der Landwirtschaft sichtbar machen.
Bäuerin im Oberwallis
In der Fragerunde schilderten Maria Arnold und Lucia Näfen ihren Alltag in der Landwirtschaft.
Die vergangenen Jahre hätten immer wieder Anpassungen erfordert und neue Herausforderungen mussten bewältigt werden.
Gerade in kleineren Bergbauernbetrieben sei es vor allem die Nachfolge, die sich immer häufiger als schwierig erweise. Zahlreiche kleinere Betriebe werden aufgegeben. Dies dürfte dann auch Auswirkungen auf den Tourismus haben.
Viele Bäuerinnen und Bauern, gerade im Berggebiet, würden sehr viel leisten, um die Natur zu pflegen und zu schützen.
Zukunft der Landwirtschaft sichern
Engagiert berichteten die drei Frauen, wie viel Abwechslung und Freude die Arbeit mit und in der Natur bereitet.
Damit Landwirtschaftsbetriebe, auch im Berggebiet, weiterhin eine Überlebenschance haben, brauche es Rahmenbedingungen, die auch den spezifischen Bedürfnissen Rechnung tragen. Ebenso wichtig sei, dass die Rolle der Frau in der Landwirtschaft sichtbar gemacht wird.
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