Bevölkerungswachstum
Szenario: Bald 380 000 Menschen im Wallis?
Das Wallis, das Ende 2012 321'732 Einwohner zählte, dürfte laut den demografischen Perspektiven 2014 des Kantonalen Amtes für Statistik und Finanzausgleich (KASF) weiterhin ein Bevölkerungswachstum aufweisen - bis zu 380 000 Personen könnten im Kanton bald leben.
Mittlerweile liegen Ergebnisse für den Kanton, gegliedert nach verfassungsmässigen Regionen und Unterregionen, vor: Die Bevölkerung des Kantons könnte 2040 laut dem mittleren Szenarium 382'000 Einwohner erreichen.
Mit diesen demografischen Projektionen können gewisse Entwicklungen vorweggenommen werden, und sie tragen zur Ausarbeitung der öffentlichen Politikbereiche bei.
Weniger nachhaltiger Bevölkerungswachstum
Das Bevölkerungswachstum war im letzten Jahrzehnt sehr stark und dürfte sich nach und nach abschwächen: +11 Prozent zwischen 2011 und 2020, +5 Prozent zwischen 2021 und 2030 und +2 Prozent zwischen 2031 und 2040. Die Kantonsbevölkerung würde so nach dem mittleren Szenarium 353'000 Einwohner im Jahr 2020, 373'000 im Jahr 2030 und 382'000 im Jahr 2040 erreichen. Ein bedeutender Teil des Bevölkerungswachstums dürfte sich auf die Regionen des Mittelwallis und des Unterwallis konzentrieren.
Die Wachstumspole dürften sich in den Bezirken Monthey, St-Maurice, Martigny, Conthey und Sitten befinden. Diese fünf Bezirke vereinten im vorhergehenden Zeitraum (1991-2010) mehr als 75 Prozent des Wachstums auf sich und dürften im Zeitraum 2011-2030 mehr als 80 Prozent zum Bevölkerungswachstum beitragen.
Rückgang des natürlichen Saldos
Der natürliche Saldo (Geburten weniger Todesfälle) dürfte weiterhin zurückgehen und laut dem mittleren Szenarium ab 2025 unter null fallen. Diese Feststellung ergibt sich aus groben Tendenzen.
Einerseits hat die Fruchtbarkeitsrate den schweizerischen Durchschnitt erreicht, der zurzeit bei 1,5 Kindern pro Frau liegt. Andererseits kommt die Babyboomer-Generation aus den Jahren 1960-70 bis 2040 ins hohe Alter; deshalb übersteigen die Todesfälle in absoluten Zahlen nach und nach die Geburten.
Starke demografische Alterung
Der Bericht des KASF weist auch auf die Entwicklung der Bevölkerung nach Alter hin. Aus ihm geht die starke demografische Alterung, die der Kanton bis 2040 erfährt, hervor.
Die Bevölkerung, die 65 und mehr Jahre alt ist, machte im Jahr 2010 17 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung des Kantons aus. Dieser Anteil dürfte nach dem mittleren Szenarium 2030 26 Prozent und 2040 31 Prozent betragen. Die Zahl der Personen im Alter von 80 Jahren und mehr dürfte sich verdreifachen und von 13‘000 im Jahr 2010 auf 40‘000 im Jahr 2040 ansteigen.
Vergleich der Ergebnisse der Projektionen
Die Ergebnisse des KASF liegen nahe bei denjenigen des BFS. Das Ergebnis der Bevölkerungszahlen des mittleren kantonalen Szenariums ist identisch mit dem Ergebnis der Projektionen, die 2012 vom BFS für das Jahr 2020 veröffentlicht wurden, und die Differenz gegenüber den Projektionen, die 2013 vom BFS veröffentlicht wurden, beträgt vier Prozent.
Die Unterschiede sind gering und betreffen vor allem den Faktor Migration. Die Projektionen die vom BFS errichtet wurden, hören allerdings auf dem Niveau der gesamten Bevölkerung des Kantons auf, während diejenigen des KASF jedoch eine feinere Detailebene enthalten, insbesondere nach Regionen. Beim Vergleich kann man auch die Vergangenheit betrachten: Von 1991 bis 2010 hat die Bevölkerung des Kantons um 21 Prozent zugenommen, und das mittlere kantonale Szenarium sieht ein Bevölkerungswachstum von 18 Prozent zwischen 2011 und 2030 vorher.
Methode der Hauptbestandteile
Die demografischen Projektionen beruhen auf einem mathematischen Model, das sich auf die Methode der Hauptbestandteile bezieht. Aufgrund der beobachteten Tendenzen, wurden Hypothesen zu Migration, Sterblichkeit und Fruchtbarkeit erstellt. Drei Szenarien wurden formuliert. Das mittlere Szenarium entspricht dem Grundszenarium.
Es geht von der Beibehaltung einer Fruchtbarkeitsrate aus, die nahe beim gegenwärtigen Niveau liegt, einer geringen Zunahme der Lebenserwartung und einer abnehmenden Migration. Die Hypothesen wurden nach Regionen aufgegliedert, damit man die Bevölkerungsentwicklung der Regionen im Kanton betrachten kann. Der vollständige Bericht kann auf dem Internetportal des Kantons heruntergeladen werden: «Demografische Perspektiven bis 2040 - Wallis und seine Regionen».
Beitrag für die öffentlichen Politikbereiche
Weil aufgrund der demografischen Projektionen gewisse Entwicklungen vorweggenommen werden können, tragen sie zur Ausarbeitung der öffentlichen Politikbereiche bei. Die Unterstützung der Entwicklung der öffentlichen Statistik begünstigt das Vorhandensein einer objektiven und transparenten Information, die mit Zahlen unterlegt ist.
Diese demografischen Projektionen können mit statistischen Studien über besondere Sektoren (Gesundheit, Soziales, Wohnen usw.) ergänzt werden.
Artikel
Kommentare
Tommy - ↑0↓0
Ja man sieht es, man hört es und man riecht es...
antworten
Archie Locher - ↑0↓0
Ach Lisa
In Mietshäusern wechseln die Bewohner.
Die Vorfahren der heutigen Walliser haben vor 1000 Jahren die damaligen Einheimischen, deren Kultur und Religion verdrängt.
Wieviele Generationen muss man in der Schweiz leben, um sauberer Eidgenosse zu werden?
Frag mal die Secondos Oskar F. (A) oder Ch. Blocher (D) .
Gegen's Aussterben hilft ohnehin nur Kinderkriegen.
antworten
Lisa - ↑0↓0
Mach die Augen auf dann brauchst du keine Belege. Im Walliserbote hats auch gestanden falls du lesen kannst.
antworten
Lisa - ↑0↓0
Ihr habt vergessen zu erwähnen das der Ausländerausteil im Wallis mittlerweile über 50% beträgt. Walliser, wie Schweizer sterben aus.
antworten
Bart - ↑0↓0
Du hast sicher auch Belege für deine Aussage, Lisa. Oder?