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Abfallwirtschaft in Naters wieder auf Kurs

Gemeinderat Bernhard Imhof sorgt sich wegen illegaler Grünabfuhrdeponien in Naters.
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Gemeinderat Bernhard Imhof sorgt sich wegen illegaler Grünabfuhrdeponien in Naters.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Die Abfallentsorgung in Naters dürfte in diesem Jahr wieder kostendeckend sein. SP-Gemeinderat Bernhard Imhof fordert dennoch eine Überprüfung des Systems, um die Kosten allgemein zu senken.

Die von der Gemeinde Naters auf dieses Jahr beschlossene Anhebung der Kehrichtsockelgebühr um 20 Franken dürfte den gewünschten Effekt erzielen. «Wir gehen davon aus, dass wir wieder einen Deckungsgrad von 100 Prozent erreichen werden», sagt der zuständige Gemeinderat Bruno Lochermatter. «Sicher werden wir natürlich erst dann sein können, wenn die Rechnung 2016 vorliegt, jedoch sieht es im Moment gut aus.» Durch die Anhebung der Sockelgebühr werden der Gemeinde rund 150 000 Franken pro Jahr für die Abfallentsorgung in die Kassen gespült.

Anpassung an Brig-Glis?
Dennoch bleibt das Thema der Kosten für die Abfallentsorgung auch in Naters ein Thema. Grund dafür ist, dass man sich in Brig-Glis derzeit ebenfalls mit dem Problem einer unterfinanzierten Abfallentsorgung beschäftigt (die RZ berichete). Die Stadtgemeinde will aber im Gegensatz zu Naters die Einführung einer Sockelgebühr vermeiden und diskutiert daher darüber, ob beispielsweise die Abfuhr der Küchenabfälle für Privathaushalte kostenpflichtig werden sollte. «Grundsätzlich streben auch wir eine verursachergerechte Verteilung der Kosten an», sagt Bruno Lochmatter. «Sollte Brig-Glis tatsächlich die Abfuhr der Küchenabfälle kostenpflichtig machen, so wäre dies sicher ein System, das man auch für Naters prüfen könnte.» Für einen solchen Fall stellt Lochmatter gar die Senkung der kürzlich angehobenen Sockelgebühr in Aussicht. «Wir sind der Meinung, dass, falls möglich, in der Agglomeration Brig-Glis-Naters das gleiche System bei den Gebühren für die Abfallentsorgung gelten sollte», begründet Lochmatter das Gedankenspiel.

«Müssen Kosten senken»
Kostendeckung im Abfallwesen reicht derweil einem anderen Natischer Gemeinderat nicht. Bernhard Imhof von der SP fordert, dass die Kosten nicht nur gedeckt, sondern auch gesenkt werden müssen. Möglichkeiten dafür sieht er bei der Grünabfuhr. «Gros­se Mengen der Grünabfuhr aus dem Oberwallis werden für viel Geld ins Unterwallis transportiert», sagt er. «Die dadurch entstehenden Kosten müssen die Gemeinden tragen.» Zusammen mit der SP Sektion Brig-Glis, Naters und Brigerberg fordert Imhof darum, dass im Oberwallis eine Verwertungsanlage für Grünabfälle gebaut werden muss. «Einerseits fiele einiges an Transportkosten weg, was die Budgets der betroffenen Gemeinden entlasten würde und es würden Arbeitsplätze in der Region entstehen», sagt er. «Ausserdem verfolgt man mit der Sammlung der Grünabfällen einen ökologischen Gedanken. Diese Abfälle mit Lastwagen durch den halben Kanton zu transportieren, ist daher ziemlicher Blödsinn.»

Illegale Deponien?
Bernhard Imhof stört sich zudem da­ran, dass auf Natischer Gemeindegebiet immer wieder unsachgemäss Grünabfälle entsorgt werden. «Mir sind mehrere Standorte bekannt, an denen Leute ihre Gartenabfälle einfach im Bachbett und am Strassenrand in der Natur entsorgen», so der Gemeinderat. «Im Mehlbaum wurden gar ganze Thuja-Hecken illegal deponiert. Die Gemeinde toleriert dies einfach.» Und was sagt der zuständige Gemeinderat Bruno Lochmatter dazu. «Ein Problem mit der wilden Entsorgung von Grünabfällen haben wir seit der Einführung der Grünabfuhr nicht mehr.»

Martin Meul

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