Junge Musikanten machen gemeinsame Sache und wollen eine Jugendmusik gründen. Im Nachbardorf Termen will man dabei aber vorerst nicht mitmachen.

Die Musikgesellschaft «Simplon», Ried-Brig, feiert im nächsten Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum. Wie in vielen anderen Vereinen auch, bildet die «Simplon» gewöhnlich immer wieder junge Musikanten aus, welche dann früher oder später aktive Mitglieder werden. Doch nun will man in Ried-Brig die Nachwuchsarbeit stärken und für die jungen Musikanten eigene Vereinsstrukturen bilden. «Mit Gleichaltrigen allein zu musizieren, macht erfahrungsgemäss mehr Spass und motiviert vielleicht weitere Jugendliche, auch ein Instrument zu erlernen», sagt der angehende Jugendmusikleiter Damian Eyer. Aktuell sind 17 Kinder und Jugendliche dabei, und die offizielle Gründung des Vereins mit dem Namen «Jugendmusik «Riedini» soll im Jubiläumsjahr 2019 erfolgen. «Wir werden eine Unterorganisation der «Simplon» sein, aber mit eigenem Vorstand und eigenen «jugendlichen» Strukuren», sagt Eyer. Deshalb werde der Vereinsvorsteher auch bewusst nicht Präsident, sondern Leiter genannt.

Völlig eigenständig

«Die Riedini setzt bewusst auf Ausbildung, und ab dem 16. Lebensjahr haben die Jungmusikanten dann die Möglichkeit, bei den Grossen mitzumachen», so Eyer. Nach dem Übertritt sei aber angedacht, dass sie während ein paar Jahren gleichzeitig noch bei der Jugendmusik mitspielen. Die Musikgesellschaft «Saflisch» der Nachbargemeinde Termen setzt bei ihrer Nachwuchsarbeit hingegen auf Altbewährtes und wird beim Projekt vorerst nicht mitmachen. «Wir sind zum Schluss gekommen, dass das Ried-Briger Konzept, die nächsten Jahre keine Jugendmusikanten mehr aufzunehmen, für die Saflisch momentan keinen Sinn macht», sagt die Verantwortliche der Jungmusikantenausbildung Julia Gsponer. Dem Vernehmen nach befürchten die Termer nämlich, dass ein ausschliessliches Mitmachen bei den «Riedini» ihren eigenen Weiterbestand nachhaltig gefährden könnte. Denn: Von den gut 30 «Saflisch»-Aktiven sind 40 Prozent unter 18 Jahre alt. Zudem wird auch hinterfragt, ob drei Musikvereine auf gut 3000 Einwohner (Ried-Brig, Termen) sinnvoll seien.