Dorf-ABC | Die Grossbonä aus Ausserberg

«Die Ausserberger sind direkt und ehrgeizig»

In Ausserberg wird noch die Tradition des Weibels gepflegt.
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In Ausserberg wird noch die Tradition des Weibels gepflegt.
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Der Übername «Grossbonä» hat seinen Ursprung vermutlich in der landwirtschaftlichen Tätigkeit.

«Früher wurden in Ausserberg viele ‹Grossbohnen› angebaut, erklärt Guido Schmid, der Weibel des Dorfs. «Vermutlich mehr als an anderen Orten, weshalb die Ausserberger diesen Übernamen erhalten haben.» Heute sind die ‹Grossbohnen› fast vollständig aus der Landwirtschaft verschwunden, nachdem sie in Europa, vor allem in den Alpen, während mehreren Tausend Jahren angebaut wurden. Die ‹Grossbohnen› waren eine wichtige Eiweissquelle für die Menschen. Später dienten sie vornehmlich als Tierfutter. ‹Grossbohnen› werden sie genannt, weil die Kerne relativ gross sind. Die Pflanze kann grün geerntet und gekocht werden, wobei sich nur die Kerne zum Verzehr eignen. Die ausgereiften, harten Kerne lassen sich ohne Weiteres über mehrere Jahre aufbewahren, was die Pflanze für den Anbau in den Bergen besonders attraktiv machte. Zudem können die ‹Grossbohnen› zeitig im Frühjahr angesät werden, da die Pflanze auch Frost überstehen kann.

Eine grosse Klappe?

Allerdings soll der Übername «Grossbonä» noch einen anderen Ursprung haben. Die Ausserberger sollen ihn auch wegen ihrer grossen Klappe erhalten haben. «Dieses Gerücht gibt es», sagt der Ausserberger Gemeindepräsident Theo Schmid und lacht. «Was dran ist, kann ich allerdings nicht beurteilen.» Der Weibel des Dorfs, Guido Schmid, glaubt derweil nicht, dass die Ausserberger besonders vorlaut sind. «Der Ausserberger ist sehr direkt und auch ehrgeizig», sagt er. «Vielleicht haben diese Eigenschaften dazu geführt, dass andere finden wir, hätten eine grosse Klappe. Ich sehe das aber nicht so.» Gemeindepräsident Theo Schmid macht derweil noch eine andere Eigenschaft bei seinen Mitbürgern aus. «Im Dorf wird sehr viel Wert auf Tradition gelegt», erklärt er. «Sehr viele Leute engagieren sich ehrenamtlich. Das sieht man auch daran, dass wir als eines von sehr wenigen Dörfern noch einen Weibel haben.»

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