Josef Escher | Ein Leben für Simplon Dorf

«Die einschneidendste Entwicklung war der Bau der Umfahrungsstrasse»

Josef Escher führt regelmässig Dorfführungen in Simplon Dorf durch.
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Josef Escher führt regelmässig Dorfführungen in Simplon Dorf durch.
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Josef «Sepp» Escher engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für seine Heimatgemeinde Simplon Dorf. Dazu gehört auch, dass der Kenner des Simplons Touristen das Dorf und seine Geschichte auf Führungen näherbringt.

An diesem mehrheitlich sonnigen Freitag hat sich ein Betriebsausflug angekündigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pro Natura Zentrums Aletsch wollen sich Simplon Dorf und seine Geschichte näherbringen lassen. Durchgeführt wird die Dorfführung von Josef Escher, dem richtigen Mann für diesen Job.

Immer im Dienst der Gemeinde

Denn wie kaum ein anderer hat Escher, der zwar den gleichen Namen wie der ehemalige Bundesrat trägt, mit diesem jedoch nicht verwandt ist, die Geschicke des Dorfs in den vergangenen Jahrzehnten mitgeprägt. Mit Anfang 20 wird er bereits in den Gemeinderat gewählt. Nach acht Jahren im Amt folgen zwölf weitere als Präsident von Simplon Dorf. Nach seinem Ausscheiden aus dem Rat beginnt Eschers Karriere als Gemeindeschreiber, die er im Jahr 2012 nach 20 Jahren beendet und in Pension geht. Sein Engagement für das Dorf endet damit jedoch noch lange nicht. Escher kümmert sich heute als Präsident der Stiftung Ecomuseum Simplon und als Dorfführer darum, Interessierten «sein» Dorf und die Geschichte der Simplon-Region näherzubringen. «Die lange Tätigkeit für das Dorf hat natürlich dazu geführt, dass ich mich schon sehr stark mit dem Dorf identifiziere», sagt Escher und lacht. «Da lag es irgendwie auf der Hand, dass ich heute Gruppen durch Simplon Dorf führe, um etwas über die Geschichte des Dorfs und der Region zu erzählen.» Das tut Josef Escher an diesem Tag denn auch mit grosser Passion und klärt die Gruppe über das Wirken von Stockalper und Napoleon, das einheimische Gewerbe und die historischen Gebäude des Dorfs auf.

Die Strassen im Fokus

Dabei spielen natürlich die Strassen über den Simplonpass eine grosse Rolle, sei es der Stockalperweg, die Napoleonstrasse oder die Umfahrungsstrasse aus den 1970er-Jahren. «Die einschneidendste Entwicklung, die ich erlebt habe, war der Bau dieser Umfahrungsstrasse», sagt Escher denn auch. «Das Dorf wurde so vom Durchgangsverkehr abgeschnitten und viele befürchteten einen Niedergang.» Man habe sich aber gut auf diese Veränderung eingestellt und sich neu positionieren können.

Martin Meul

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