Gluringen | Erfolg für Gommer Jäger

Ewald Michlig wird erstmals Jäger-Skiweltmeister

An seiner siebten Teilnahme erringt Ewald Michlig erstmals den Sieg.
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An seiner siebten Teilnahme erringt Ewald Michlig erstmals den Sieg.
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Ewald Michlig gewinnt die Jäger- Ski Weltmeisterschaften 2019 im bayrischen Tegernsee. Im Mannschaftswettkampf belegt der Hotelier aus Gluringen mit dem Gommer Team den vierten Platz.

Schnee, Ski und Schiessen – drei Dinge, die Ewald Michlig seit vielen Jahren begleiten. «Ich bin sozusagen mit den Ski aufgewachsen», erzählt der 65-Jährige. Seit 42 Jahren besitzt er das Jagdpatent. Das erlegte Wild serviert er dann in seinem eigenen Restaurant. Schon 43 Jahre lang ist Michlig Patron des Hotel Restaurant Tenne in Gluringen. Nicht ganz so lange bzw. oft, nämlich siebenmal, nahm er an den ­Jäger-Skiweltmeisterschaften teil. Ende Februar wurde er jetzt zum ersten Mal Weltmeister.

Biathlon für Jäger

Seit 2011 gibt es die Jäger-Ski-WM. Die Initiative zur Gründung geht auf zwei Gastwirtinnen aus dem Montafon (Vorarlberg) zurück. Diese haben den Anlass ins Leben gerufen, um während der touristischen Flautezeit neue Besucher in die Region zu locken. Zwei verschiedene Disziplinen werden ausgetragen: Am ersten Tag das Jagdschiessen auf dem Schiessstand, wo Reh- und Fuchsscheiben getroffen werden müssen. Tags darauf dann die zweite Disziplin, eine Art ­Biathlon für Jäger, die Michlig für sich entschied. Dabei handelt es sich um zwei Riesenslalomläufe. ­Jeder Lauf wird in der Mitte unterbrochen, um fünf Schüsse auf eine Biathlonscheibe abzugeben. Dafür haben die Teilnehmer maximal 50 Sekunden Zeit. Gewonnen hat aber nicht derjenige, der den Parcours am schnellsten absolviert, sondern der, der in seinen beiden Läufen die geringste Zeitdifferenz aufweist ­sowie am Schiessstand die meisten Treffer erzielt und sich so keine Strafsekunden einhandelt.

Mit hauchdünnem Vorsprung

Michlig hat den Wettkampf sozu­sagen im Fotofinish für sich entschieden. Am Ende wies er bloss 35 Hundertstel Vorsprung auf seinen nächsten Konkurrenten auf. Als Siegespreis darf sich der passionierte Jäger ein Jagdgewehr individuell für sich anfertigen lassen. Wert: zwischen 5000 und 6000 Franken. Trotz des grosszügigen Preises – «in erster Linie ist das Ganze ein freundschaftliches Treffen von ­Leute, die dasselbe Hobby frönen», sagt Michlig. So ist er gewöhnlich mit seinen Jagdkollegen an der WM dabei. In der Teamwertung belegten sie am Ende den vierten Schlussrang. Auch aus Ernen nehme regelmässig eine Gruppe teil. Insgesamt wies die diesjährige Jäger-Ski-WM rund 250 Teilnehmer auf, davon etwa 30 Frauen. Die Hälfte der ­Teilnehmer stammt aus der Schweiz, daneben machen vor ­allem Österreicher, Deutsche und Südtiroler mit; dazu einige «Exoten» aus Schweden und Holland. «Auch der ehemalige Abfahrts­weltmeister Bruno Kernen war schon zweimal mit dabei», erzählt Michlig. Als Austragungsort wechselten sich bisher das Montafon, St. Moritz und Südtirol ab. Heuer wurde die WM jetzt zum ersten Mal in Tegernsee in Oberbayern ausge­tragen. Bisher konnte bei den ­Herren niemand seinen Titel verteidigen. Michlig versucht dies im nächsten Jahr. Das 10-Jahr-Jubiläum der Jäger-Ski-WM wird in ­Montafon ausgetragen.

Frank O. Salzgeber

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