OMS | Mängel im Finanzwesen festgestellt

Finanzinspektorat rügt Oberwalliser Mittelschule OMS St. Ursula

OMS-Direktor Olivier Mermod will das Finanzsystem der Schule auf Vordermann bringen.
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OMS-Direktor Olivier Mermod will das Finanzsystem der Schule auf Vordermann bringen.
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Das kantonale Finanzinspektorat hat der OMS in puncto Buchhaltung kein gutes Zeugnis ausgestellt. OMS-Direktor Olivier Mermod gibt Fehler zu und gelobt Besserung.

Im vergangenen Jahr hat das kantonale Finanz­inspektorat (FI) die Bücher der Oberwalliser Mittelschule St. Ursula (OMS) in Brig unter die Lupe genommen. Das Urteil der staatlichen Kontrolleure fiel dabei in einigen Punkten nicht allzu positiv aus.

Unzeitgemässe Buchhaltung

Einerseits kritisierten die Finanzprüfer die Buchhaltung der Schule. «Die Kasse und mehrere Bankkonti sowie verschiedene Projektabrechnungen wurden mithilfe von Excel-Tabellen verwaltet», schreibt das FI in seinem Jahresbericht. «Die OMS verfügte über keine interne Buchhaltung, die als solche qualifiziert werden konnte, und eine Gesamtsicht der finanziellen Situation der Schule fehlte.» OMS-Direktor Olivier Mermod gibt zu, dass die Buchhaltung der Schule bis anhin nicht dem aktuellen Standard entsprochen hat. «Die Schule wurde im Juli 2013 von der aktuellen Schulleitung übernommen», sagt er. «Bei dieser Übernahme kam es tatsächlich zu gewissen Übergabeproblemen, zum Beispiel gingen viele Dokumente und Daten verloren.» Daher sei es schwierig gewesen, gewisse Prozesse nachzuvollziehen. «Der Bericht des FI ist daher eine gute Sache für uns, da er uns die Entwicklungsbereiche in unserem Betrieb aufgezeigt hat», sagt Mermod. «Wir sind dabei, die Buchhaltung zu professionalisieren.»

Gelder falsch verwendet?

Neben der Buchhaltung kritisierte das FI auch die Verwendung von Geldern, die die OMS mit der Vermietung von Studentenzimmern generiert hatte. «Anstatt die Mieteinnahmen der Studentenzimmer entsprechend der spezifischen Weisung des Departements für den Unterhalt dieser Zimmer einzusetzen, hat die OMS 45 000 Franken dieser Einnahmen für den Kauf einer neuen Küche, die Sanierung des Lehrerzimmers, des Vordachs beim Westeingang sowie der Telefonanlage verwendet», schreiben die Kontrolleure. Mermod verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass man die entsprechende Weisung breit interpretiert habe. «Die Weisung spricht von einer ‹Verwendung für Schulzwecke›», erklärt Mermod. «Da in unserem Gebäude ein grosser Investitionsbedarf besteht, haben wir uns für die Verwendung der Gelder für die genannten Zwecke entschieden, da diese unserer Ansicht nach solche ‹Schulzwecke› darstellen.» Man habe immer im Sinne der Schule gehandelt, habe aber Verständnis für die Kritik des FI. «Vielleicht war unsere Interpretation der Weisung etwas zu breit», sagt der OMS-Direktor. «Ein schlechtes Gewissen habe ich aber nicht, da immer das Wohl der Schule und der Lernenden im Vordergrund stand.»

Dienstweg nicht eingehalten

Auch die Nachwehen der Brandstiftung im Januar 2016 am Klosterbad, in dem die OMS mehrere Räume nutzt, gaben dem FI Anlass zur Kritik an der OMS. «Die finanzielle Abwicklung des Schadens durch die OMS erachten wir als nicht angemessen», heisst es im Bericht. «Eine Versicherungszahlung von 65 000 erfolgte direkt auf ein Bankkonto der Schule.» Olivier Mermod sagt dazu: «Für die Behebung des entstandenen Schadens mussten wir hohe Ausgaben tätigen. Die Versicherung bot uns an, uns dafür schnell zu entschädigen, was wir annahmen.» Allerdings hätte das Geld nicht direkt an die OMS überwiesen werden dürfen, sondern hätte zuerst auf ein Konto des Kantons fliessen müssen. «Der Dienstweg wurde nicht eingehalten, wir haben etwas zu unkompliziert gehandelt», sagt Mermod. «Allerdings haben wir diese Angelegenheit inzwischen bereinigt.»

Martin Meul

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