Brig | Greta Guntern-Gallati präsentiert ihr Projekt «Art Fashion»

Getragene Kunst

Greta Guntern will Kunst im Alltag sichtbar machen.
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Greta Guntern will Kunst im Alltag sichtbar machen.
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Greta Guntern-Gallati mischt sich mit ihrer Kunst unters Volk. Mit dem Projekt «Art Fashion» will sie ihre Fotografien auf der Strasse sichtbar machen.

Vor zehn Jahren sprach die Künstlerin Greta Guntern-Gallati erstmals über das Projekt «Art Fashion». Die Idee dahinter war bestechend: Die Menschen müssen nicht mehr Galerien besuchen, um Kunst zu sehen. Kunst soll auf die Strasse. Erreichen wollte sie dieses Ziel mit auf Alltagsgegenständen gedruckten Fotografien. Taschen und Foulards betrachtete sie als ideale Kunstträger. Jetzt ist es so weit. Eine erste Serie mit sechs Seidenfoulards und zwei ­Taschenmodellen ist bei ihr im Atelier eingetroffen. Zehn austauschbare Taschendeckel stehen für Variationen bereit.

Zehn Jahre Entwicklungszeit

Sie war 65 Jahre alt, als sie die Idee zum «Art Fashion»-Projekt entwickelte. In diesem Alter freuen sich andere auf das süsse Nichtstun in der Pension. Aber sie wollte es noch ­einmal wissen. «Neue Projekte erhalten jung», ist sie der Meinung. Ausruhen könne sie später. Jetzt freut sich die 75-Jährige über das Resultat der langen Entwicklungsphase. Warum es von der Idee bis zu den fertigen Produkten ganze zehn Jahre gedauert hat? «Ich stellte hohe Anforderungen an die Entwicklung und Verarbeitung der Ledertaschen. Das Wissen dazu musste ich mir zuerst aneignen.» Mit «novapel» in Morbio Inferiore im Tessin hat sie nach langer Suche eine Manufaktur gefunden, die ihre hohen Ansprüche erfüllt. Die ­Zusammenarbeit sei nicht immer ganz einfach gewesen, sagt sie lachend. «Die Tessiner haben meinen Hang zur Perfektion und meine ­Detailversessenheit mit südlicher Gelassenheit akzeptiert. Ebenso die vielen Ideen, die unbedingt in die Produkte einfliessen sollten. Aber jetzt ist das ganze Team stolz auf das gemeinsame Werk.»

Die Qual der Wahl

Als Künstlerin wurde Greta Guntern Gallati vor allem durch ihre Arven-Fotografien bekannt. Für das «Art Fashion»-Projekt setzt sie ebenfalls auf Natursujets. Farne, Mohnblumen, Rinden und Wasserläufe zieren die Produkte. Tausende Fotos beinhaltet ihr Archiv. Da war die Auswahl nicht ganz ­einfach. «Es gibt Bilder, die eignen sich wunderbar, um an der Wand betrachtet zu werden. Aber auf einem Taschendeckel entwickeln sie nicht ihre optimale Wirkung. Ich musste kraftvolle Bilder für diese kleinen Flächen finden.» Bei der Auswahl zählte sie auch auf die Meinung von Bekannten, Freunden und die ihres Ehemannes Gottlieb Guntern.

Ästhetisch und alltagstauglich

«Menschen, die Wert auf Ästhetik und hochwertig verarbeitete Lederwaren legen, werden Freude an meinen Taschen haben», ist Greta Guntern-Gallati überzeugt. Anschauen kann man ihre erste Kollektion auf ihrer Internetseite. Bei der Flut an Online-Händlern setzt sie aber bewusst auch auf den persönlichen Kontakt. «Bei mir im Atelier können Interessierte die Produkte in die Hand nehmen. Sie können Seidenfoulards ausprobieren und überprüfen, welche Tasche ihren Bedürfnissen am besten entspricht.» Zudem betätige sie sich gerne als Beraterin, sagt die stil­sichere Fotografin.

Nathalie Benelli

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