Binn | Schulhaus in Binn wird saniert

Millionen für Schule in Binn

Die renovierten Schulräumlichkeiten sollen 2018 bezogen werden können.
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Die renovierten Schulräumlichkeiten sollen 2018 bezogen werden können.
Foto: RZ

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Zurzeit wird das Schulhaus in Binn für 3,5 Millionen Franken saniert. Die Gemeinde setzt damit ein Zeichen, dass sie an die langfristige Zukunft der Schule glaubt.

1996 stand die Schule in Binn vor dem Aus. Die minimale Schülerzahl (7) für die Aufrechterhaltung der Schule war nicht mehr gegeben. In diesem Fall ist es schwierig, das Weiterbestehen der Schule zu rechtfertigen. «Die Zahl Sieben ist schon sakrosankt», betont Marcel Blumenthal, Adjunkt stv. Chef der Dienststelle für Unterrichtswesen. «Leider mussten wir in den vergangenen Jahren Dorfschulen schliessen, in denen die Schülerzahl unter sieben lag.»

Nicht so in Binn. Mit einer Inseratenkampagne suchte die Gemeinde damals Familien mit schulpflichtigen Kindern. Die Aktion hatte Erfolg. Dank neu zugezogenen Familien konnten die Jahre mit einer zu geringen Schülerzahl überbrückt werden. Heute gehen in Binn wieder insgesamt 13 Kinder zur Schule (Harmos 1–6 bzw. Kindergarten sowie Primarschulklassen 1 bis 4 nach alter Bezeichnung). Seit dem Ende der Sportferien im Februar gehen sie vorübergehend im alten Postgebäude zur Schule. Grund: Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Schulhaus wird zurzeit saniert. Kostenpunkt: rund 3,5 Millionen Franken.

Da stellt sich die Frage: Lohnt sich diese Millioneninvestition für ein paar wenige Schulkinder? «Ja», sagt Jacqueline Imhof, Gemeindepräsidentin von Binn, und unterstreicht die wichtige Bedeutung der Schule für das Dorf: «Unsere grösste Herausforderung ist die Abwanderung im Dorf. Um dem entgegenzusteuern, versucht der Gemeinderat, die Schule langfristig an das Dorf zu binden.» Dazu dienen die erwähnten Investitionen nicht allein der Erneuerung der Schule. Im Gebäude sind ebenso ein Bistro und die Räumlichkeiten der Tourismusorganisation Landschaftspark Binntal untergebracht. Auch das Bildungdepartement bekennt sich zu der Dorfschule und will sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass Schulen in abgelegenen Bergdörfern beibehalten werden. «Das wichtigste Kriterium ist, dass die jeweilige Schulorganisation im Interesse des Kindes liegt», unterstreicht Blumenthal.

Frank O. Salzgeber

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