Region | Sitten/Oberwallis

«Oberwalliser» Steuerverwaltung angestrebt

Erhält die Steuerverwaltung bald einen Sitz im Oberwallis?
1/1

Erhält die Steuerverwaltung bald einen Sitz im Oberwallis?
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Sitten/Oberwallis | Die kantonale Steuerverwaltung überprüft derzeit, ob man die Behörde dezentralisieren könnte. Der entsprechende Bericht soll in den nächsten Wochen an den Staatsrat gehen.

Die Bemühungen gehen zurück auf ein Postulat des Natischer CVPO-Grossrats Aron Pfammatter aus dem Jahr 2012. Damals wollte Pfammatter vom Staatsrat wissen, ob man nicht einzelne kantonale Behörden auf die verschiedenen Regionen des Kantons aufteilen könne. Seither hat er zusammen mit CVPO-Suppleant Daniel Studer mehrmals in der Sache interveniert. «Ich bin froh und positiv überrascht, dass wieder Bewegung in die Sache kommt», sagt Aron Pfammatter. «Eine Dezentralisierung der Steuerverwaltung würde Sinn machen und wäre gerecht, schliesslich generiert eine Behörde am Standort immer auch Einnahmen für die Betriebe vor Ort.» Zudem würden an der Standortgemeinde der «Oberwalliser» Steuerbehörde 14 neue Arbeitsplätze entstehen­. «Ich denke, der Staat sollte­ seine Arbeitsplätze der Bevölkerung entsprechend auf die Regionen des Kantons aufteilen, zumal die Staatsverwaltung durch Steuergelder aus allen drei Regionen finanziert wird», erklärt CVPO-Grossrat Pfammatter.

Bericht erwartet

Aufgrund von Pfammatters neustem Postulat, welches der Staatsrat im Grundsatz angenommen hat, wurde die Kantonale­ Steuerverwaltung angehalten, eine Dezentralisierung an die Hand zu nehmen. «Ein diesbezüglicher Bericht wird in diesen Wochen fertiggestellt und geht dann an den Staatsrat», sagt Beda Albrecht, Dienstchef der kantonalen Steuerverwaltung. Zu welchen Ergebnissen der Bericht kommt, möchte Albrecht noch nicht detailliert preisgeben­. Er erklärt: «Am Anfang waren wir grundsätzlich positiv eingestellt, was eine Aufteilung der Steuerverwaltung auf Ober-, Mittel- und Unterwallis betrifft.­ Im Verlauf der Ausarbeitung des Berichts haben wir aber festgestellt, dass eine Dezentralisierung unserer Behörde doch einige Schwierigkeiten mit sich bringen würde.» Vor allem, was organisatorische Abläufe betreffe, müssten gewisse Schwierigkeiten überwunden werden. «Zudem gibt es einzelne Bereiche, die definitiv nicht auf die verschiedenen Regionen aufgeteilt werden­ können, ohne grosse Mehrkosten­ für uns zu verursachen», sagt Albrecht weiter.­ Optimistischer gibt sich dagegen Initiant Aron Pfammatter. «Ich denke, dass sich eine Aufteilung in gewissen Sparten realisieren lässt, schliesslich arbeiten einige Sektionen der Steuerverwaltung in Sitten schon jetzt sehr autonom.» Auch bezüglich höherer Kosten hat Pfammatter wenig Bedenken. «Sicher würde die Umstrukturierung Geld kosten, danach allerdings könnten sicher Einsparungen gemacht werden, wie dies Beispiele von dezentralisierten Bundesstellen oder Grossunternehmen zeigen.»

Nur natürliche Personen

Die Dezentralisierung der kantonalen Steuerverwaltung würde derweil nur die natürlichen, unselbstständigen Personen betreffen. «Juristische und selbstständige Personen würden weiter zentral in Sitten bearbeitet», erklärt Dienstchef Albrecht. Offen ist zudem, wo die «Oberwalliser» Steuerverwaltung angesiedelt werden könnte. «Aufgrund des Spitalentscheids ist sicher Visp in den Vordergrund gerückt», sagt Pfammatter. «Allerdings soll das Spital in Visp erst in ungefähr acht bis zehn Jahren frei werden. Ich hoffe schon, dass die angestrebte Dezentralisierung der Steuer­verwaltung etwas schneller über die Bühne geht.»

Martin Meul

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31