Region | Goms

Offener Brief gegen Millionenprojekt

Mit diesen Zeilen beginnt der Brief welcher verschickt wurde.
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Mit diesen Zeilen beginnt der Brief welcher verschickt wurde.
Foto: RZ

Hier in Reckingen-Gluringen ist ein möglicher Standort für das Gesundheitszentrum.
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Hier in Reckingen-Gluringen ist ein möglicher Standort für das Gesundheitszentrum.
Foto: RZ

Quelle: RZ 4

Gegen das geplante Gommer Gesundheitszentrum regt sich Widerstand. Allen voran von einem Hausarzt aus Münster. Mittels offenem Brief richtet er sich an den Gemeinderat.

Seit 2013 arbeitet eine Projektgruppe der Gommer Gemeinden zwischen Niederwald und Obergoms an der Idee eines regionalen Gesundheitszentrums. Damit soll die medizinische Versorgung langfristig sichergestellt werden. (Die RZ berichtete.) Dabei soll unter anderem eine Gemeinschaftspraxis für Hausärzte installiert oder aber eine bestimmte Anzahl Betten zur Verfügung gestellt werden. Als möglicher Standort kommt das Hotel Blinnenhorn in Reckingen-Gluringen infrage.

Offener Brief im Umlauf

Dagegen regt sich seit längerer Zeit ­Widerstand. Allen voran von einem Hausarzt in Münster, Thomas Imsand. Er wendet sich mittels eines offenen Briefes an den Gemeinderat sowie die Bevölkerung von Münster-Geschinen und legt dabei auf drei Seiten seine Gegenargumente dar. Der Brief liegt der RZ vor. Dort ist unter anderem zu entnehmen, dass er sich nicht am Zentrum beteiligen werde. Die Nachfolge für die zwei zurzeit praktizierenden Hausärzte in Münster sei aufgegleist. Weiter sei das Zentrum unter Berücksichtigung des Arbeitsrechts nur bei einer Mindesteinwohnerzahl von 8000 Personen finanzierbar. Dies sei im Goms nicht der Fall. Zudem werde voraussichtlich der Standort der Ambulanz in Zukunft von Münster nach Reckingen gewechselt. Dabei sei Reckingen in den letzten Jahren im Winter oftmals per Strasse nicht mehr erreichbar gewesen. Deshalb wäre es fatal und nicht verantwortbar, die Ambulanz neu in Reckingen anzusiedeln. Thomas Imsand wollte auf Anfrage nichts mehr zu seinen im Brief geäusserten Argumenten hinzufügen.

Unverständnis bei der Gemeinde

«Beim derzeitigen Stand befindet sich das Projekt erst in der Konzeptphase», erklärt der Gemeindepräsident von Reckingen-Gluringen, Norbert Carlen. Darum habe er für die Einwände zum jetzigen Zeitpunkt kein Verständnis. Zudem seien nicht alle Projekte im öffentlichen Interesse per se kostendeckend. «Hier geht es um die medizinische Grundversorgung und die Zukunft des Goms», ist Carlen überzeugt. Darum dürfe dies die öffentliche Hand auch etwas kosten.

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • numal en Gommer - 3126

    Dann soll der wohlhabende Dr. Imsand auch seine Pflichten wahrnehmen und erreichbar sein, wenn er Notfalldienst hat. Nur die Rosinen zu picken ist halt schöner als wirklich zu krampfen.
    Sein Unterfangen die Fusion zu verhindern ist misslungen, nun gehts ans nächste Projekt. Schade wenn reiche ihre Eigeninteressen höher werten als das Wohl einer ganzen Region.
    Das Argument der Erreichbarkeit ist wohl von weit her geholt. Ist Reckingen abgeschnitten, so wohl auch die umliegenden Dörfer. Nun müsste halt Münster etwas Preis geben was manchen nicht so einfach fällt.
    Sorgfältig ausarbeiten und dann die Bevölkerung entscheiden lassen, so wie es die Demokratie vorsieht.

  • gommer - 2331

    Es darf die öffentliche Hand auch was kosten, heisst finanziert mit Steuergeldern...
    Laut Fusionsbericht will man die Steuern senken. Das wird dann wohl nix, wenn solche Projekte zur Realisierung kommen. Da denkt der "Häuptling" wohl, nach mir die Sintflut.
    Aus dem Hotel Blinnenhorn ein Gesundheitszentrum zu machen, heisst Totalabriss und Neubau, aus dem bestehenden Bau kann kein Gesundheitszentrum gemacht werden.
    Auf dem ExSchiessplatz Gluringen da hat es Gebäude aus denen man etwas machen kann, aber doch nicht aus diesem "alten" Hotel, kleine Zimmer, geringe Raumhöhe usw.
    Alle reden von warmen Betten und dann soll ein Hotel einfach so geschlossen werden, Bravo.
    Besser wäre wohl einen Nachfolger für das Hotel zu finden.
    Aber wenn die Region den Hotelkauf finanziert und den Neubau eines Gesundheitszentrums, ja dann los.
    Wo kommeneigentlich die 3? Ärzte her? Wenn es jetzt schon fast unmöglich ist 1 Hausarzt für die Provinz zu finden, dann grad drei.
    Stellt sich noch die Frage wieso Einwände nicht schon in der Konzeptphase erwünscht sind? Gilt im Goms die freie Meinungsäusserung nichts mehr? Demokratie?
    Der Damm lässt grüssen.

  • Gommi - 3128

    ich finde es ok wenn Herr Imsand ab sofort garantiert dass 24Std. /7Tage ein Arzt im Goms erreichbar ist...
    Dies ist seit geraumer Zeit nicht mehr der Fall und daher finde ich seinen Brief eine Frechheit. Ist aber im Goms immer so... wenn einer eine gute Idee hat: sofort blockieren und bekämpfen... ohne Rücksicht auf Verluste..
    Danke Herr Doktor!

  • en Gommer - 2735

    Das Volk...wird das auch gefragt..oder wird dies auch wieder in einem Schnelldurchlauf vor vollendete Tatsachen gestellt?? Wer steht hinter diesem Projekt?? Wieso wird unser Talarzt Dr. Imsand derart übergangen?? Die eigenmächtigen Gebarden des Reckinger Gemeinderates dürften dank der Fusion Goms,so hoffen wir, nun ein Ende nehmen. Gut fürs Goms!!!!

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