Schulwesen | Neuerungen bei Schülertransporten

Ried-Briger Schülertrans­porte sorgen für rote Köpfe

An der Schule Ried-Brig kommt es zu unfreiwilligen Überstunden.
1/1

An der Schule Ried-Brig kommt es zu unfreiwilligen Überstunden.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Wegen einer Anpassung der Schülertransporte werden Kinder womöglich zu spät zur Schule kommen. Dafür würde abends länger unterrichtet. Ob es dazu aber kommt, steht noch nicht fest.

Die Gemeinde Ried-Brig muss sich bereits seit Längerem mit den Schülertransporten auseinandersetzen. Im Fokus: die Quartiere «Bleiken», «Brei» und «Lingwurm». Im Gegensatz zu anderen Quartieren liegen diese weiter entfernt von der Schule. Darum werden die dortigen Schülertransporte von den Eltern organisiert und von der Gemeinde entschädigt. Denn: Wenn für den Schulweg mehr als dreissig Minuten Fussweg nötig sind, werden diese von der öffentlichen Hand übernommen. So will es das Gesetz. Und aufgrund des ungünstigen Fahrplans konnten die Kinder den ordentlichen Postautokurs bisher nicht nutzen.

Späterer Schulbeginn

Jetzt hat eine «IG Sicherer Schulweg», bestehend aus vier Familien der betroffenen Quartiere, über den Staatsrat eine Anpassung der Schulwegtransporte erwirkt. Die Gemeinde hat darum zusammen mit dem Postautodienst den Fahrplan überarbeitet und bietet neu sämtlichen Schülern aus diesen Quartieren einen zusätzlichen Kurs an. Da dieser aber am Nachmittag erst nach Unterrichtsbeginn bei der Schule eintrifft, kommen die Kinder jedes Mal sieben bis zehn Minuten zu spät. Die «verlorene» Zeit wird dann abends nachgeholt. «Trotz des grosszügigen Entgegenkommens des Postautodiensts konnte keine optimalere Lösung gefunden werden», sagt der für Bildung, Volkswirtschaft und Soziales verantwortliche Gemeinderat Christian Tenisch. Die betroffenen Lehrer und Schüler müssen aber erst dann «Überstunden» leisten, wenn vom Busservice tatsächlich auch Gebrauch gemacht wird, was aber laut Tenisch höchstwahrscheinlich nur bedingt zustande kommen wird. Eine Umfrage in den betroffenen Quartieren zeigt nämlich, «dass eine überwiegende Mehrheit der Familien sich auch weiterhin für den privaten Transport ausspricht».

Druckkosten übernommen

Von den vier zur IG gehörenden Familien hat sich laut Tenisch bisher nur eine für den Bus entschieden. «Die anderen drei Familien haben sich noch gar nicht gemeldet», sagt er. Das sei bedauerlich, weil die Gemeinde bisher viel Arbeit und finanzielle Mittel investiert habe. «Wir mussten sogar die Fahrpläne auf unsere Kosten neu drucken lassen», so Tenisch. Und die Lehrer hätten sich auch einverstanden erklärt, länger zu unterrichten. Die Familien der IG wollen sich nicht zur Angelegenheit äussern. Ein Mitglied der IG lässt verlauten, dass
es sich um ein laufendes Verfahren mit der Gemeinde handle
und darum könne man keine Auskunft geben.

Peter Abgottspon

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31