Schweiz | Neufinanzierung des Tourismus geplant

Rieder fordert nackte Zahlen

Beat Rieder: «Der Schweizer Tourismus gerät unter Druck.»
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Beat Rieder: «Der Schweizer Tourismus gerät unter Druck.»
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Quelle: RZ 2

Ständerat Beat Rieder will, dass die Schweiz im Tourismus langfristig konkurrenzfähig bleibt. Nun wendet er sich an den Bundesrat.

«Wir geraten im Tourismus gegenüber dem Ausland massiv unter Druck», sagt Beat Rieder, Oberwalliser CVP-Ständerat. Für ihn ist klar, dass sich der Schweizer Tourismus in direkter Konkurrenz zu den benachbarten Alpenländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich befindet. In einem Postulat fordert er eine vertiefte Analyse der Geldströme im Tourismus sowie andere tourismusfördernde Massnahmen. «Sobald es eine Analyse aus den Nachbarländern gibt, können wir diese mit der Schweiz vergleichen und werden erkennen, wo wir auf dem internationalen Tourismusmarkt bezüglich Fördergelder stehen.»

Rieder befürchtet, dass derzeit ein Ungleichgewicht besteht und die Schweiz in Rücklage gerät. «Ich vermute, dass in umliegenden Ländern die Infrastruktur zu einem Teil öffentlich finanziert wird», sagt er und erklärt: «Wenn ein österreichisches Fünfsternehotel mit Wellness-Anlage durch die Hotelbank zu 95 Prozent finanziert wird, schafft das Ressourcen, um attraktive Angebote zu kreieren.» Schweizer Betriebe könnten mit diesen Angeboten meist nicht mithalten, sagt er.

Exemplarisch dazu sind die Zahlen des Bundesamts für Statistik: Der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz fiel im Jahr 2016 erstmals negativ aus. Während Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2016 im Ausland 16,3 Milliarden Franken ausgegeben haben, gaben ausländische Gäste in der Schweiz 16 Milliarden Franken aus. Die Antwort aus dem Postulat dient Rieder zur Vorbereitung einer Neufinanzierung des Schweizer Tourismus.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Weissen Roland, Ammerswil - 46

    Dazu braucht es keine Untersuchung, es ist ja bei der Befragung der Gäste schon längstens bekannt:
    - Freundlichkeit
    - Orginalität (z.B. Personal aus der Region)
    - Preis/Leistung (der Frankenkurs ist hierbei das grösste Problem, der war vor einigen Jahren bei 1.65 zum Euro)

    Also Herr Rieder, was wollen Sie noch untersuchen lassen?

    Ps. Bei einer grossen Befragung in Deutschland landete die Schweiz betr. Sympatie im hintersten Mittelfeld.

  • Markus Imbodu, Visp - 75

    Der Preis des Massentourismus ist zuweilen sehr hoch, gab
    gerade vor ein paar Tagen im CH TV eine Doku dazu und auch diverse Medien berichten immer wieder davon... Praktisch überall - auch in der Schweiz - gibt es mit Steuergeldern finanzierte Tourismusförderer wie Herr Rieder die diesen Massentourismus noch ankurbeln wollen *Schauder* ...

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