Der EHC Visp steckt mitten in der Vorbereitung auf die am 14. September startende Swiss-League- Saison. Dabei ist den Oberwallisern im Vorbereitungsspiel gegen den amtierenden Schweizer Meister SC Bern mit ihrem 3:2-Sieg nach Verlängerung ein Achtungserfolg gelungen.

Beim viertletzten Spiel in der alten Litternahalle war am 8. August Schweizer Meister SC Bern im Oberwallis zu Gast. Dabei traten die Mutzen keineswegs mit einer Reservemannschaft an, sondern praktisch in Vollbesetzung. Ob der amerikanische Topskorer Mark Arcobello, Energiebündel Tristan Scherwey oder der Walliser Neuzuzug Vincent Praplan, an der letzten WM Sturmpartner von Nico Hischier im ersten Block, – alle waren sie da. «Für uns ist es eine Ehre, wenn wir gegen den amtierenden Schweizer Meister spielen können», sagt der Visper Trainer Matti Alatalo und betont: «Gerade diese Spiele gegen solch grosse Mannschaften sind wichtig, um uns weiterzuentwickeln.» Durch eine sowohl kämpferisch wie auch läuferisch engagierte Vorstellung gelang es den Vispern, dem scheinbar übermächtigen Gegner während der gesamten Spieldauer auf Augenhöhe zu begegnen. In der letzten Minute der Verlängerung ­gelang Patric Hofstetter sogar der Siegestreffer und damit der Überraschungscoup. «Auch wenn wir mitten in der Vorbereitung stecken, haben wir sehr gut strukturiert gespielt», konstatiert ­Alatalo nach dem Match zufrieden.

Intensive Vorbereitung

Wie schon im letzten Jahr hat der EHC Visp auch heuer mit dem Eistraining schon im Juni begonnen und nicht erst im August wie in früheren Zeiten. Eine Massnahme, die sich gelohnt hat: «Es war ein sehr intensiver Sommer für die Spieler, sie hatten nur zwei Wochen Pause», erzählt ­Alatalo. «Athletisch ist die Mannschaft heuer weiter als vor Jahresfrist.» Auch die neuen Spieler hätten sich alle gut integriert und vor allem: «Alle sind fit», sagt Sportchef Bruno Aegerter. Als neuer Ausländer und Nachfolger von Dan Kissel ist der Kanadier Troy Josephs verpflichtet worden. Der 25-Jährige stand zuletzt in Norwegen bei Storhamar im Einsatz und erzielte dort in 23 Spielen 23 Skorerpunkte. «Wir haben Josephs engagiert, weil er den direkten Weg zum Tor sucht und sich nicht scheut, vor dem Tor zu arbeiten», sagt Aegerter. «Er ist schnell und läuferisch stark. Wie er sich durchsetzen wird, werden wir sehen. Manchmal braucht ein ausländischer Spieler Zeit, um sich ans hiesige Eishockey anzupassen», so Aegerter. Die letzten vier Jahre in der Swiss League waren aus Visper Sicht nicht ganz befriedigend. Jedes Mal schied man schon in den ­Playoff-Viertelfinals aus. Letztes Jahr gegen Olten gleich mit 0:4. Einfach so wegwischen lassen wie letztes Jahr will sich der EHC Visp künftig nicht mehr: Angesprochen auf die Saisonziele sagt ­Aegerter: «Wir wollen einen Schritt vorwärts­machen und besser abschneiden als im letzten Jahr.» In die neue Saison starten werden die Visper mit dem Auswärtsspiel gegen den EHC Kloten. «Kloten hat aufgerüstet. Sie sind sicher eines der Top-Teams in der Gruppe», ist Trainer Alatalo überzeugt.

«Die Spieler sind athletisch weiter als vor Jahresfrist»
Matti Alatalo

Wechsel in die neue Halle

Am 23. August findet mit dem Testspiel gegen den HC Siders das letzte Spiel in der alten Litternahalle statt. Wie ist das für Trainer Matti Alatalo, der sowohl als Visper Trainer als auch als Coach gegnerischer Teams dort so manchen turbulenten Abend erlebt hat: «Ich bin ein bisschen traurig, dass eine Ära zu Ende gehen wird. Aber der Klub, die Gemeinde und die ganze Region haben ein neues, schönes Stadion verdient. Es ist an der Zeit.» Die neue Halle wird eine Kapazität von 2000 Sitzplätzen und 3000 Stehplätzen, insgesamt also 5000 Plätze haben. Etwas Besonderes ist der Wechsel sicher auch für Sébastien Pico, der seit 15 Jahren als Geschäftsführer die Entwicklung des EHC Visp massgeblich mitgeprägt hat: «Der Klub bekommt eine neue Wohnung. Jetzt geht es darum, durch sportliche Erfolge positive Emotionen in die Halle zu bringen.» Eine grosse Veränderung bringe sicher der Gastronomie­bereich mit sich, der enorm ausgebaut wurde und eine Kapazität von mehreren Hundert Plätzen aufweist. Mit dem Jahres-Abo-Verkauf ist Pico zufrieden: «Bei den Sitzplätzen verzeichnen wir jetzt schon eine Auslastung von 55 Prozent. Die Dine & View Lounge ist zu 80 Prozent, der Businessclub sogar zu 90 Prozent ausgelastet. Unser Ziel ist es, bis Ende September inklusive Stehplätze 2500 Jahresabonnemente verkauft zu haben.»