Region/England | Viele Länder wollen Tiere importieren

Walliser Schafe erobern die Welt

Schwarznasenschafe werden häufiger im Ausland heimisch, so wie in England (Bild).
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Schwarznasenschafe werden häufiger im Ausland heimisch, so wie in England (Bild).
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Walliser Schwarznasenschafe entwickeln sich immer mehr zum Exportschlager. Zahlreiche Länder wollen Tiere importieren, scheitern aber oft an den jeweiligen Gesetzen.

«Die Schafe lieben englisches Gras», sagt Emma Collins, welche in der südenglischen Region Cornwall Schäferin ist und vor einigen Jahren Walliser Schwarznasenschafe importierte. Mittlerweile seien die Schafe zu einer richtigen Attraktion geworden. «Immer wieder kommen Passanten vorbei, um die Tiere zu bestaunen und Fotos zu machen», sagt sie. Waren es zu Beginn über 200 Stück, welche sich auf ihren englischen Weiden tummelten, sind es derzeit noch rund 50. «Ich habe welche nach Schottland und Wales verkauft», sagt sie. Demnach komme die Rasse mittlerweile in ganz Grossbritannien vor und hätte sich etabliert. «Da es bei uns bekanntlich viel regnet und das Gras immer schön grün ist, fühlen sie sich pudelwohl», so die stolze Züchterin.

Anfragen aus allen Erdteilen

Doch England ist nicht das einzige Land, in welchem die Schafe begehrt sind. Wie ­Daniel Steiner, der Präsident des Oberwalliser Schwarznasenschafzuchtverbands, erklärt, erhalte er schon fast wöchentlich Anfragen aus verschiedenen Ländern. Dazu gehören beispielsweise Neuseeland, aber auch die USA, Japan und sogar China. Teils aber scheitern diese Projekte an den restriktiven Einfuhrbedingungen der jeweiligen Länder. So hat auch die EU diese in den letzten Jahren verschärft, was den Export mittlerweile erschwert. «Bei früheren Exporten waren die Regeln noch nicht so streng», sagt Steiner.

«Brexit» hilft Schäfern

Für eine nachhaltige Entwicklung der ausländischen Zuchten ist das jedoch ein entscheidender Faktor. Denn eine regelmässige «Blutauffrischung» mit neuen Widdern würde den ausländischen Zuchten laut Steiner guttun. «Mit der Zeit wird sonst womöglich der Inzuchtgrad zu hoch, was die Entwicklung der Lämmer beeinträchtigt», sagt er. Den bri­tischen Züchtern helfen könnte demnach ein allfälliger «Brexit», weil Grossbritannien dann nicht mehr den EU-Regeln unterstellt wäre. Denn unter der Voraussetzung, dass die offizielle Bezeichnung «Walliser Schwarznasenschaf» eingehalten und für artgerechte Haltung gesorgt ist, befürwortet Steiner die Ansiedlung im Ausland. «Es zeigt, dass die Rasse bekannt ist und wohl das schönste Schaf der Welt ist», so Steiner.

Peter Abgottspon

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