Region | Guttet-Feschel

Zoff um Schülertransporte

Schule Sonnenberge: Gemeindepräsident fordert finanzielle Unterstützung vom Kanton.
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Schule Sonnenberge: Gemeindepräsident fordert finanzielle Unterstützung vom Kanton.
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Die Schule Sonnenberge hat sich in den letzten Jahren etabliert. Die Schülertransporte sind aber teurer als anderswo. Jetzt wird dafür finanzielle Unterstützung vom Kanton gefordert.

Die Schulen Erschmatt, Guttet-Feschel, Albinen sowie Bratsch schlossen sich zu Beginn des Schuljahrs 2009/2010 zur Schule Sonnenberge zusammen. Seit diesem Zeitpunkt gehen die Kindergärtner sowie die Primarschüler der Sonnenberge in Guttet-Feschel zur Schule. Die Orientierungsschüler hingegen besuchen die Schule in Leuk. Sämtliche Schülertransporte werden viermal täglich durch Busse durchgeführt. Doch der Preis der Transporte ­variiert je nach Strecke. Der Grund: Die einzelnen Ortschaften der Sonnenberge sind jeweils per Buslinie direkt mit Leuk verbunden. Untereinander jedoch nicht. Genau dieser Punkt ist für den Gemeindepräsidenten von Guttet-Feschel, Christian Pfammatter, ein Dorn im Auge: «Weil es keine öffentliche Busverbindung innerhalb der Sonnenberge gibt, müssen wir einen Teil unserer insgesamt 50 Schüler jeden Tag mit zwei Extrabussen von Erschmatt und Albinen nach Guttet-Feschel und zurück befördern.»

Keine Subventionen

Die direkten Linien aus den Sonnenbergen nach Leuk sind wie zahlreiche andere öffentliche Linien auch subventioniert. Die Orientierungsschüler werden demnach mit den ordentlichen (subventionierten) Kursen nach Leuk befördert. Deshalb, erklärt Pfammatter, seien diese Transporte günstiger. «Der Transport der 17 Orientierungsschüler kostet dadurch pro Schüler und Monat gut 90 Franken. Für die 23 Kinder, welche in den Sonnenbergen mittels nicht subventionierter Extrabussen zur Schule befördert werden, bezahlen die drei Gemeinden demnach im Monat 580 Franken pro Kind», erklärt Pfammatter und fügt hinzu: «Damit entsprechen die Kosten der Schülertransporte mittlerweile einem Drittel des gesamten Budgets des Unterrichtswesens der Gemeinde Guttet-Feschel.» Deshalb Pfammatters Forderung: «Der Kanton soll uns doch etwas entgegenkommen und sich an den Kosten beteiligen.»

Schule Leuk keine Alternative

Die Schule schliessen und sämtliche Kinder der Sonnenberge alternativ in Leuk einzuschulen, ist für Pfammatter keine Lösung. Er sagt: «Wenn es bei uns keine Schule mehr gibt, fördert dies zusätzlich die Abwanderung.» Für den Schuldirektor von Leuk, Bernhard Fux, ist eine Schliessung der Schule schon aus Platzgründen nicht möglich: «Auch ohne die Schüler der Sonnenberge haben wir für das nächste Schuljahr bereits zu wenig Platz», erklärt Fux. Ab dem Schuljahr 2016/2017 wäre dies dann theoretisch möglich, weil ein Ausbau geplant sei. Den hohen Transportkosten sei er sich durchaus bewusst und ergänzt: «Die Transportkosten der rund 200 Schüler, welche im Raum Leuk/Susten befördert werden, sind jährlich in etwa gleich hoch wie die Kosten der Transporte von weit weniger Schülern in den Sonnenbergen.» Nichtdestotrotz stehe er voll hinter der Schule in Guttet-Feschel: «Weil die Schule kleiner ist, haben die Schüler dort aus pädagogischer Sicht bessere Bedingungen als in Leuk.»

Konsequenter Kanton

Für den kantonalen Bildungsminister Oskar Freysinger ist die Angelegenheit eindeutig: Er erklärt dazu: «Bis zum neuen Finanzausgleich zwischen dem Kanton und den Gemeinden, welcher 2012 in Kraft getreten ist, wurden Schülertransporte subventioniert. Ab diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr.» Dennoch würden auch die Bergschulen in Zukunft weiterhin kantonale Unterstützung erhalten. «Die durch den Staatsrat festgelegten Organisations­normen ermöglichen den Erhalt der Bergschulen mit tiefen Schülerbeständen. Dies ist auch für die Schule Sonnenberge der Fall», erklärt er weiter. Zudem würden auch in Bergdörfern Schulhausbauten gebührend subventio­niert. Zu der Forderung des Gemeindepräsidenten von Guttet-Feschel teilt Oskar Freysinger mit: «Auch wenn wir die Sorgen des Gemeindepräsidenten gut nachvollziehen können, ist es aus Präjudizgründen nicht möglich, nun plötzlich wiederum die Schülertransporte durch den Kanton zu subventionieren.

Peter Abgottspon

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