Verkehr | Mit dem Velo auf der Autobahn?

Autofreier Sonntag fürs Wallis gefordert

Kurz vor der Eröffnung eines Autobahnabschnitts gehört die Fahrbahn jeweils Fussgängern 
und Velofahrern (im Bild die Eröffnung des Tunnels Eyholz).
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Kurz vor der Eröffnung eines Autobahnabschnitts gehört die Fahrbahn jeweils Fussgängern 
und Velofahrern (im Bild die Eröffnung des Tunnels Eyholz).
Foto: Walliser Bote

Quelle: RZ 0

An einem Sonntag pro Jahr sollen die Strassen im Wallis ausschliesslich dem Langsamverkehr gehören. Der Grosse Rat muss sich mit einem entsprechenden Vorstoss befassen.

Mit dem Velo oder zu Fuss die Walliser Autobahnen erkunden oder mit dem Mountainbike statt auf holprigen Wanderwegen mitten auf der Kantonsstrasse radeln. Geht es nach mehreren Politikern von Grünen, CVP und CSP, soll dies schon bald möglich sein.

Ein Tag ohne Autos

Denn mittels Postulat fordern die Grossrätinnen und Grossräte vom Staatsrat, die Möglichkeit eines autofreien Sonntags im Wallis zu prüfen. «Bereits heute wird dem Velo im Walliser Tourismus ein grosser Stellenwert eingeräumt», sagt CSPO-Fraktionschef Diego Clausen, einer der Mitunterzeichner des Postulats. «Mit einem autofreien Sonntag pro Jahr hätte der Kanton Wallis einen weiteren, originellen und attraktiven Werbetrumpf in diesem Bereich in der Hand.» Denn viele Velofahrer würden davon träumen, auf autofreien Strassen in die Pedale zu treten. «Der ‹SlowUp Day Wallis›, die ‹Fugue Chablaisienne› oder auch die vorzeitige Eröffnung von Autobahnabschnitten für die nicht motorisierte Bevölkerung sind Beweis dafür, dass autofreie Veranstaltungen jedes Mal ein grosser Publikumserfolg sind», so Clausen. «Zudem gibt es weltweit, auch in grossen Metropolen, ähnliche Aktionen, die jedes Mal grossen Anklang finden.»

Testphase von vier Jahren

Clausen und seine Ratskollegen stellen sich demnach vor, dass einige Walliser Strassen an einem Sonntag pro Jahr von 9.00 bis 16.00 Uhr gesperrt blieben. «Da die Bedingungen im Wallis nicht mit jenen in den europäischen Hauptstädten oder den städtischen Kantonen vergleichbar sind, schlagen wir vor, diese Massnahme zunächst für eine Dauer von vier Jahren zu testen», führt der CSPO-Fraktionschef aus. «Nach der vierten Auflage würde der Grosse Rat dann über eine allfällige Weiterführung entscheiden können.» Sollte das Parlament dem Vorstoss zustimmen, so müsste der Staatsrat die wichtigen Achsen definieren, auf denen der motorisierte Verkehr unerlässlich ist. «Auf allen übrigen Strassen dürften indes nur öffentliche Verkehrsmittel, Rettungsfahrzeuge, Polizei, Feuerwehr und Autos, deren Fahrer über eine Ausnahmebewilligung verfügen, verkehren», präzisiert Diego Clausen die Idee. «Ein autofreier Tag ist eine ideale Gelegenheit für die breite Öffentlichkeit, um den Langsamverkehr als Alternative zum Auto in all seinen Facetten zu erfahren.» Zudem gehe es auch darum, in der aktuellen Diskussion um Klimaschutz und Energiepolitik ein ökologisches Zeichen zu setzen, so Clausen.

Martin Meul

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