Kippel | Kuratorin Rita Kalbermatten-Ebener

«Das Lötschentaler Museum ist eine Art Talgedächtnis»

Kuratorin Rita Kalbermatten-Ebener: «Das Museum lässt das Brauchtum und die Kultur aufleben.»
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Kuratorin Rita Kalbermatten-Ebener: «Das Museum lässt das Brauchtum und die Kultur aufleben.»
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Das Lötschentaler Museum gibt dem Besucher Einblick in das Schaffen, die Kultur und Tradition der Talbevölkerung. Die Kuratorin Rita Kalbermatten-Ebener nimmt uns mit auf eine Zeitreise.

Es ist still im Lötschentaler Museum. Während die Besucher schon fast andächtig die Kleider, Gerätschaften und Masken begutachten, läuft im Hintergrund ein Film über die Prozession der Herrgottsgrenadiere. Der Tambour gibt mit seinen Trommelschlägen den Takt an, während die Herrgottsgrenadiere im Gleichschritt folgen. Die Trachten, Uniformen und Gewänder zieren den Raum. Es ist ein Teil der neuen Sonderausstellung «Fest und Kleid», die bis Ende März 2019 zu sehen ist. «Alle Utensilien, die wir hier sehen, haben uns die einheimischen Leute zur Verfügung gestellt», erklärt Kuratorin Rita Kalbermatten-Ebener. Verschiedene Trachten, von der Werktags- über die Festtagstracht, Uniformen, aber auch alte Messgewänder, Taufkleider und Hüte finden sich hier. «Das Lötschentaler Museum hat einen grossen Fundus an verschiedenen Sachen. Insgesamt über 9000 Objekte», sagt Rita Kalbermatten-Ebener. Entsprechend gross und vielfältig sind die verschiedenen Sonderausstellungen. Aber auch Dauerausstellungen haben im Museum ihren Platz. «Das Museum ist eine Art Talgedächtnis und lässt das Brauchtum, die Kultur und das Wirken und Schaffen der Lötschentalerinnen und Lötschentaler auf kleinem Raum aufleben», so die Kuratorin. 1982 wurde das Museum in der «Märätmattu» ins Leben gerufen.

Historischer Maskenraum

Den Anstoss dazu hatte der Berner Künstler und Grafiker Albert Nyfeler geliefert, der viele Jahre im Tal weilte. «Nyfeler hatte vor seinem Tod rund 300 Bilder und Objekte der Gemeinde Kippel vermacht mit der Auflage, ein Museum zu erstellen. Daraufhin wandten sich die Gemeindeverantwortlichen an die anderen drei Talgemeinden und zusammen realisierten sie das Lötschentaler Museum», erklärt Kalbermatten-Ebener. Jährlich besuchen viele Touristen das Museum, aber auch die Einheimischen lassen sich von den Bildern und Eindrücken inspirieren und besuchen die verschiedenen Ausstellungen. «Ohne die Einheimischen, die unsere Veranstaltungen besuchen und die verschiedensten Sachen zur Verfügung stellen, könnte man ein Museum in dieser Art gar nicht führen», ist Rita Kalbermatten-Ebener überzeugt. Neben verschiedenen Themenbereichen wie Landwirtschaft, Alpinismus und Kultur ist auch das Brauchtum mit den berühmt-berüchtigten Tschäggättä ein wichtiger Bestandteil der Ausstellungen. Im historischen Maskenraum finden sich viele wertvolle Larven aus bedeutenden Schweizer Sammlungen.

Walter Bellwald

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