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«Der Weinkauf muss mehr und mehr ein Erlebnis sein»

Roger (links) und Michel Vouilloz auf ihrer Pergola.
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Roger (links) und Michel Vouilloz auf ihrer Pergola.
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In jahrelanger Kleinarbeit hat der Varner Weinproduzent Roger Vouilloz zusammen mit ­seinem Sohn Michel in seinem Rebberg einen Lehrpfad für Weinbau und ein Museum erschaffen.

Auf die Idee, den Besuchern seiner Kellerei nicht nur Wein zu verkaufen, sondern ihnen auch die Arbeit im Rebberg damals wie heute näherzubringen, kam Roger Vouilloz vor 14 Jahren. «Die Idee war es, den Leuten aufzuzeigen, wie viel Arbeit eigentlich in einer Flasche Wein steckt», sagt Roger Vouilloz. «Also begannt ich damit, angelehnt an den Jahreszyklus im Rebberg, die verschiedenen Arbeitsschritte auf Tafeln zu erklären, um zu zeigen, welche Arbeitsschritte wann und warum anstehen.»

Verschiedene Zeitdokumente

Später kamen auch mehrere Gebäude auf dem Lehrpfad hinzu. Im ersten Gebäude auf dem Lehrpfad finden sich verschiedenste Werkzeuge, die früher im Rebbau zum Einsatz kamen. Das älteste datiert aus dem Jahr 1832. «Die Werkzeuge lassen erkennen, wie mühsam die Arbeit in den Reben früher war», sagt Vouilloz und verweist auf eine «Bränta», mit der Erde, die von der Erosion aus den Reben gespült worden war, wieder nach oben getragen wurde. «Das Problem der Erosion hat man heute viel besser im Griff», erklärt Sohn Michel Vouilloz, der Önologe der Kellerei. «Heute sind die Rebberge grösstenteils mit speziellen Gräsern begrünt, sodass die Erde viel weniger ausgewaschen wird.» Zudem gäben die Gräser dem Boden auch Stickstoff zurück, was das Wachstum der Rebpflanzen begünstige. Ein anderes Gebäude auf dem Lehrpfad der Familie Vouilloz zeigt indes Maschinen und Apparate, die früher in den Kellereien zum Einsatz kamen. «Die alte Abfüllanlage kommt heute noch zum Einsatz, aber nur für das Abfüllen von Schnaps», erklärt Michel Vouilloz.

«Ein Erlebnis bieten»

Erst vor Kurzem wurde das neuste Gebäude auf dem Lehrpfad fertig, das sogenannte «Kutschenhaus». «Hier dreht sich alles darum, wie die Trauben und der Wein früher transportiert wurden», sagt Roger Vouilloz. «Meistens wurde dabei auf Maultiere und Kutschen, die von Kühen gezogen wurden, zurückgegriffen.» Unzählige Stunden hat Roger Vouilloz in den Aufbau des Lehrpfads mit den verschiedenen Gebäuden investiert. «Ich bin überzeugt, dass das nötig ist», sagt er. «Der Kunde von heute will nicht einfach nur Wein kaufen, der Weinkauf muss mehr und mehr ein Erlebnis sein.» Darum will Vouilloz auch weiter an seinem Weinmuseum arbeiten. «Das ist allerdings nicht immer einfach, da alles ausserhalb der Bauzone liegt und Baubewilligungen deshalb nicht leicht zu bekommen sind.»

Martin Meul

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