Grengiols | Neues Spendenmodell

Geldsuche für neue Sennerei

In Grengiols soll eine neue Sennerei gebaut werden.
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In Grengiols soll eine neue Sennerei gebaut werden.
Foto: Landschaftspark Binntal

Quelle: RZ 0

Die Käserei in Grengiols soll durch einen Neubau ersetzt werden. Auf der Suche nach Geldmitteln gehen die Verantwortlichen auch ungewöhnliche Wege.

Die Berglandwirtschaft hat in Grengiols seit jeher eine grosse Bedeutung. So sind auch die Käseherstellung vor Ort und der Käseverkauf seit bald hundert Jahren wichtig für das Überleben der Landwirtschaftsbetriebe. Verarbeitet wird die Milch in der 1927 gegründeten Sennerei mitten im Dorfzentrum. Ursprünglich wurde die Käserei konzipiert für eine Kapazität von 250 000 Kilogramm Milch. Heute wird aber rund viermal mehr Milch verarbeitet und damit etwa 100 000 Kilogramm Käse produziert. Wegen steigender Milchmenge und verschärften Hygienevorschriften wurden schon in den vergangenen Jahren Ausbauarbeiten ausgeführt. Jetzt drängen sich weitere dringend notwendige Sanierungsarbeiten auf. Doch die heutige Käserei lässt sich nicht weiter ausbauen. Kommt hinzu, dass der Zugang zur Sennerei recht umständlich ist, wie Ernst Zumthurm, Präsident der Sennereigenossenschaft Grengiols, erklärt: «Im Moment muss die Durchgangsstrasse bei der Anlieferung der Milch und beim Verladen des Käses gesperrt werden.»

Neubau an neuem Standort

Aus den besagten Gründen will die Sennereigenossenschaft Grengiols, die aus neun Vollerwerbsland­wirten und einem Nebenerwerbslandwirt aus den Gemeinden Grengiols und Binn besteht, eine neue Sennerei bauen. «Wir haben beim Dorfeingang von Grengiols, in der Nähe der Garage Heinen, einen idealen Standort gefunden», sagt Zumthurm. Die Gesamtkosten des Neubaus beziffert der Präsident auf mindestens 2,5 Millionen Franken. Im Moment ist ein ­Subventionsgesuch beim Kanton hängig. Daneben wollen die Verantwortlichen auch durch Crowdfunding Gelder für das Projekt ­generieren.

Hilfe durch Crowdfunding

Crowdfunding ist der englische Begriff für ein Finanzierungsmodell, bei dem viele Menschen (crowd) gemeinsam durch eine Vielzahl von Einzelspenden eine Idee oder ein Projekt finanzieren (funding). Die Sennereigenossenschaft Grengiols arbeitet dafür mit der Crowdfunding-Plattform www.lokalhelden.ch der Raiffeisenbank zusammen. Um aber überhaupt Spenden zu erhalten, müssen zuerst in einer Startphase sogenannte «Fans» für das Projekt gewonnen werden. Als Fan geht man noch keinerlei finanzielle Verpflichtung ein, sondern zeigt einfach seine Sympathie für das Projekt. Erst wenn mindestens 100 Fans gewonnen werden, kann die Finanzierungsphase starten. Dann können alle Besucher der Plattform das ­Projekt als Unterstützer mitfinanzieren. Als Gegenleistung für ihre Unterstützung erhalten die Spender sogenannte «Mercis». Je nach Höhe der Spende könne dies ein Käse oder auch eine Besichtigung der neuen Sennerei sein, sagt Zumthurm und fügt hinzu: «Im Moment suchen wir immer noch die nötige Mindestanzahl Fans, damit wir überhaupt mit der ­Finanzierungsphase beginnen können.»

Frank O. Salzgeber

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