Oberwallis | Unterschiedliche Tarife bei Strassenmarkierungsarbeiten

Schmeisst der Kanton bei Strassen­markierungen Geld zum Fenster raus?

Strassenmarkierungen sind nicht immer gleich teuer.
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Strassenmarkierungen sind nicht immer gleich teuer.
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Der Kanton gibt bei Strassenmarkierungsarbeiten viel zu viel Geld aus, monieren drei Natischer Gemeinderäte. Das müsse sich ändern.

Die gleiche Arbeit zum doppelten Preis, je nachdem wer den Auftrag erteilt. Was nach dem Albtraum eines jeden Buchhalters klingt, ist beim Kanton Wallis offenbar Realität.

Teure Markierungsarbeiten

Konkret geht es um Markierungsarbeiten, die auf Walliser Strassen ausgeführt werden. Auftraggeber für solche Arbeiten sind, je nachdem in welchen Zuständigkeitsbereich die Strasse fällt, Kommunen oder Kanton. Drei Natischer Gemeinderäten ist nun aufgefallen: Lässt der Kanton Arbeiten ausführen, kosten diese bis doppelt so viel, wie wenn der Auftrag von der Gemeinde kommt.

Beweise aus der Praxis

Als Beweis für diese Unstimmigkeit führen die Gemeinderäte Pascal Salzmann (SVPO), Diego Wellig (CSPO) und Philipp Matthias Bregy (CVPO) ihre Erfahrungen aus der Praxis an. «Als Gemeinde erteilen wir einerseits direkt Aufträge für Markierungsarbeiten an Unternehmen. Andererseits müssen wir uns an Arbeiten beteiligen, die vom Kanton durchgeführt werden», sagt Philipp Matthias Bregy. «Dabei haben wir festgestellt, dass die von uns direkt erteilten Aufträge deutlich billiger sind als die ‹kantonalen›.» Die Preisdifferenz könne bis zu 100 Prozent betragen, führt Gemeinderat Bregy aus. Dies wirft für die Natischer Gemeinderäte einige Fragen auf, auf die sie sich in der kommenden Grossratssession Antworten vom Staatsrat erhoffen. «Wir wollen vom Staatsrat wissen, woher diese Preisdifferenzen kommen», erklärt Bregy. Seltsam ist in diesem Zusammenhang auch, dass es keine Rolle spielt, ob durch den Kanton in Auftrag gegebene Arbeiten von privaten Unternehmen oder durch kantonseigene Arbeitsgruppen ausgeführt werden. «Auch wenn der Kanton Private beauftragt, wird es teurer, als wenn wir als Gemeinde dies tun», sagt der CVPO-Grossrat. «Das bedeutet, dass irgendwo zu viel Geld ausgegeben wird. Die Regierung muss daher klären, wie es dazu kommt, und die nötigen Schritte einleiten, um die Geldverschwendung zu unterbinden.» Schliesslich würden diese unsinnigen Mehrkosten nur für die Gemeinde Naters pro Jahr mehrere Tausend Franken ausmachen. «Man kann sich vorstellen, was dies hochgerechnet auf den ganzen Kanton ausmacht», sagt Bregy abschliessend.

Martin Meul

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