Nach dem Diebstahl von über 100 Saaser Mutten wurden einzelne Tiere mit einem Sender ausgerüstet, um weiteren Verlusten vorzubeugen. Das System hat sich bewährt.

Das Verschwinden von 103 Saaser Mutten im Jahr 2014 führte zu einem landesweiten Medienecho. Damit sich ein ähnliches Fiasko nicht wiederholt, wurden in der Folge einige Schafe mit einem Senderhalsband versehen. Dieses sonst bei der Erforschung von Wildtieren angewendete System ermöglicht es den Besitzern, via Satellitenortung jederzeit über den Aufenthaltsort ihrer Tiere informiert zu sein. Billig ist die Technik nicht: Ein Sender mit der entsprechenden Software kostet rund 1000 Franken. Deshalb wird auch nur ein Tier der Herde, meistens das Leittier, mit dem Gerät ausgerüstet. Den Grossteil der Kosten für die 16 Schäfer, die einen Sender verwenden, trägt Pro Specie Rara. Diese schweizerische Stiftung will gefährdete Nutztierrassen und Kulturpflanzen vor dem Aussterben bewahren. «Die Rückmeldungen der Schäfer sind sehr positiv, die Technik bewährt sich», sagt Philippe Ammann von Pro Specie Rara. Die Besitzer können auf dem Computerbildschirm oder auf dem Smartphone jederzeit genau sehen, wo sich ihre Tiere gerade aufhalten. «Weil die Tiere so im Gelände leichter zu finden sind, werden sie von ihren Haltern auch öfters besucht, ein positiver Nebeneffekt», so Ammann. Bis jetzt wurden keine weiteren Saaser Mutten gestohlen und der Bestand der seltenen Rasse ist wieder auf 600 Tiere angestiegen. «Der ganze Medienrummel hat wohl auch die Diebe erschreckt. Ich glaube, die wagen keinen zweiten Versuch», vermutet Ammann. Finanzieren konnte Pro Specie Rara die Sender dank Spenden durch Gönner. Beiträge vom Kanton gibt es keine.