Region | Kostenvergleich mit vorherigen Austragungsstätten

So viel kosteten Olympische Spiele

Kostenvergleich mit früheren olympischen Austragungsorten.
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Kostenvergleich mit früheren olympischen Austragungsorten.
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In einer Studie haben Forscher der Universität Oxford 2016 die Kosten verschiedener Olympischer Spiele miteinander verglichen. Dabei wurden nur die sportrelevanten Kosten berücksichtigt, also die Organisations- und Betriebskosten der Spiele sowie sportbezogene Infrastrukturkosten wie Stadionbau. Laut diesen Berechnungen kostete beispielsweise jeder Athlet, der in Rio startete, die Veranstalter rund 400 000 Dollar. Olympische Spiele sind aber noch teurer, wenn man die allgemeinen Infrastrukturkosten hinzuzählt, also beispielsweise Investitionen in neue Strassen. Die 21,89 Milliarden Dollar von Sotschi würden so auf 51 Milliarden Dollar anwachsen. In der Regel sind Winterspiele aber günstiger, weil es weniger Sport­arten und Sportler gibt. Was die Studie festhält: Bei keinem sportlichen Grossereignis wird im Schnitt das Budget so massiv überschritten wie an Olympischen Spielen. Im Abstimmungsbüchlein budgetieren die Organisatoren für «Sion 2016» Betriebskosten inklusive Reserven von 1976 Millionen Franken. Dazu werden für die Öffentliche Sicherheit 300 Millionen Franken und für die sportbezogene Infrastruktur 100 Millionen Franken veranschlagt. Allgemeine Infrastrukturkosten wurden nicht erwähnt.

Kommentar Pro "Olympische Spiele":

Wenn nicht wir – wer dann? Zeigt Mut zur ViSion!

6000 Jobs in sieben Jahren? Eine Milliarde Franken vom Bund? Keine Schulden? Eine tolle Plattform für den Walliser Tourismus und neue Impulse für unsere Wirtschaft? Ja, zu «Sion 2026»! Emotionen der besten Sportler der Welt, die in der Walliser Sonne ihre grössten Karriereerfolge feiern? Unvergessliche Höhepunkte für uns Walliser auf den Zuschauerrängen? Unbezahlbare Werbeplattform für sämtliche Walliser Tourismusdestinationen? Ja, zu «Sion 2026»! Was spricht dagegen? Das Nein-Lager meint, die Kosten für das Wallis seien mit 100 Millionen Franken zu hoch. Die Schweiz zahlt gar eine Milliarde. Das sind für unser Land Tröpfchen auf heisse Olympia-Ringe. Oder andersrum: Wenn nicht wir dieses Budget stemmen können, wer dann? Demnach: Ja, zu «Sion 2026»! Ja für die ViSion im Wallis!

Simon Kalbermatten, Stv. Chefredaktor

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Kommentar Kontra "Olympische Spiele":

Olympische Spiele lösen kein einziges Problem

Kein Geld für Schulhaussanierungen, fehlender politischer Wille zur Verbesserung der Erreichbarkeit, Dörfer, die vom Aussterben bedroht sind, Bergbahnen, die nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, strukturelle Defizite hüben und drüben. Seit Jahren hängen wir am Tropf der Geberkantone und leben von ihren Almosen – an Hausaufgaben fehlt es uns nicht. Die Olympiapromotoren streuen uns Sand in die Augen und behaupten, Olympische Spielen würden neue Impulse auslösen. Mitnichten! 14 Tage Emotionen stoppen keine Abwanderung, kein einziges Schulhaus wird deswegen schneller saniert, keine Strasse eher gebaut, noch irgendein Dorf früher ans Glasfasernetz angeschlossen. Deshalb gilt: Machen wir der nächsten Generation zuliebe zuerst unsere Hausaufgaben, als ihr noch mehr Probleme aufzubürden!

Peter Abgottspon, Redaktor

Frank O. Salzgeber

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