Stalden/Zürich | Hat Stalden das unnötigste Gesetz der Schweiz erlassen?

Staldens Kussverbot mit guten Chancen für Schmähpreis

Laut der IG Freiheit sind auf Pausenplätzen, hier vor der Staldner Schule, eher Schlägereien ein Problem als Schüler, die sich gern haben.
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Laut der IG Freiheit sind auf Pausenplätzen, hier vor der Staldner Schule, eher Schlägereien ein Problem als Schüler, die sich gern haben.
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Das Kussverbot an der Staldner Schule sorgt auch noch eine Woche nach Bekanntwerden der Nominierung zum Rostigen Paragraphen für Wirbel.

Während sich die Gemeinde Stalden zum «dümmsten und unnötigsten Gesetz», welches mit dem Rostigen Paragraphen ausgezeichnet werden soll, weiter in Schweigen hüllt, spricht jetzt Gregor Rutz, Zürcher SVP-Nationalrat und Präsident der IG Freiheit. Zum Knutschverbot auf dem Staldner Pausenplatz meint er: «In der Regel sind eher Schlägereien das Problem auf Pausenplätzen und weniger Schüler, die sich gern haben.» Seiner Ansicht nach könnte die Staldner Schule sogar ein Anwärter auf den Sieg sein.

Internetvoting bis 30. April

Definitiv wird der Sieger aus dem Internetvoting, das noch bis zum 30. April auf www.freiheit-liberte.ch läuft, erst am Abend des 17. Mai in Zürich feststehen. Neben über 300 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft und mit Prominenten nehmen meist auch die Nominierten an der Preisverleihung teil. «Es soll ja ein fairer Anlass sein», betont Rutz, «die Nominierten werden immer auch eingeladen, ihre Sicht der Dinge zu schildern.» Ob auch die nominierte Schuldirektorin oder Vertreter der Gemeinde Stalden nach Zürich reisen werden, war auf Anfrage der RZ nicht in Erfahrung zu bringen.

Der Sinn der Veranstaltung

Es passiere immer wieder, dass sich Kandidaten zuerst über ihre Nomination ärgern. Hinterher würden jedoch viele mit einem Schmunzeln zugeben, dass man manches hätte anders lösen können – letztlich der Sinn dieser Veranstaltung. Rutz veranschaulicht dies am Beispiel von Zermatt. Auch Christoph Bürgin, der 2016 als Gemeindepräsident von Zermatt nominiert wurde, ist nach Zürich gereist. Er ging zwar leer aus, «der Abend und sein Auftritt waren aber sehr amüsant und unterhaltsam», erinnert sich Rutz. Hinterher seien das Ausgangsverbot für Jugendliche und sogar das Verbot der Strassenprostitution aus der neuen Polizeiverordnung von Zermatt gestrichen worden. Immerhin: In Punkto Reglementen sei man im Wallis allgemein zurückhaltender als anderswo. Sehr kritisch sei die Situation dagegen in grossen Städten, wo man immer öfter das Gefühl habe, dass jeder Millimeter des täglichen Lebens reglementiert sei. Rutz: «Dort braucht man oft eine Baubewilligung für ein Gartencafé, man muss sich an genaue Möblierungsreglemente halten oder man zahlt Gebühren für die Benutzung des öffentlichen Luftraums, wenn man seinen Betrieb beflaggt.»

Christian Zufferey

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