Leuk | Schlagersängerin fühlt sich diskriminiert

Vanessa Grand kämpft für einen Behindertenparkplatz

Vanessa Grand gibt sich kämpferisch.
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Vanessa Grand gibt sich kämpferisch.
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Vanessa Grand fühlt sich übergangen. Der Grund: Auf dem neu gestalteten Leuker Rathausplatz gibt es keine Behindertenparkplätze mehr.

Vanessa Grand schaut finster drein. Der sonst so gut gelaunten Schlagersängerin (Die Kraft eines Lächelns, Ein treues Herz u. v. m.), die im September ihren 40. Geburtstag gefeiert hat und mit ihrer Musik viele Menschen zum Strahlen bringt, ist das Lachen gründlich vergangen. Der Grund für die Missstimmung: Der neu gestaltete Leuker Rathausplatz, der erst vor knapp drei Wochen feierlich eröffnet wurde. «Auf dem neuen Rathausplatz hat es keine Behindertenparkplätze mehr», moniert Grand. Und dass, obwohl ihr die Behörden eine entsprechende Zusage gemacht haben. «So was macht mich wütend», ereifert sie sich.

Zusage vom Präsidenten

Der Reihe nach: An der Urversammlung 2016 wird die Neugestaltung des Leuker Rathausplatzes vorgestellt und darüber abgestimmt. Nach Einsicht der Pläne inter­veniert Vanessa Grand und will vom damaligen Gemeinderat die Zu­sage, dass auch nach der Umgestaltung des Rathausplatzes zumindest ein Behindertenparkplatz bestehen bleibt. «Nach meiner Intervention hat mir der damalige Gemeindepräsident und heutige Staatsrat ­Roberto Schmidt zugesichert, dass es auch nach der Neugestaltung einen Behindertenparkplatz gebe», erinnert sich Grand. Umso erstaunter war die Schlagersängerin, die sich für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt, dass es nach der Fertigstellung des Rathausplatzes keinen behindertengerechten Parkplatz gibt. «Das finde ich eine Frechheit», ereifert sich Grand. «Nicht zuletzt deshalb, weil man die Anliegen von behinderten Menschen einfach übergangen hat.»

«Eine Hinhaltetaktik»

Auf Nachfrage beim zuständigen Leuker Gemeinderat Reinhold Schnyder hin wurde Grand dahingehend vertröstet, dass man nach einer geeigneten Lösung suche. Für Vanessa Grand, die seit ihrer Geburt im Rollstuhl sitzt, eine Hinhalte­taktik. «Es geht nicht darum, dass ich mir einen Parkplatz zuschanzen will, sondern den Menschen mit Beeinträchtigungen den Alltag zu erleichtern. Nicht zuletzt deshalb, weil sich in unmittelbarer Nähe des Rathausplatzes eine Apotheke und eine Physiotherapie befinden. Zudem ist es ein öffentlicher Platz, auf dem Festivitäten stattfinden, die für alle zugänglich sind», stellt Grand fest

Behindertenparkplatz geplant

Auf Anfrage der RZ gibt sich Reinhold Schnyder kompromissbereit. Man habe die Situation im Gemeinderat besprochen und sei zur Einsicht gekommen, einen Behindertenparkplatz zu machen. «Aufgrund der neuen Anordnung der Parkplätze haben wir beschlossen, den Behindertenparkplatz auf der Nordseite des bestehenden Brunnens zu machen», erklärt Schnyder. In den nächsten Wochen will man einen entsprechenden Beschluss verabschieden. Dann soll der neue Platz homologiert und entsprechend markiert werden. Vanessa Grand bleibt skeptisch: «Ich werde es erst dann glauben, wenn der Parkplatz wirklich da ist.»

Walter Bellwald

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