Grossraubtier-Debatte
«Können gut mit ihnen leben»
Die Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie, fauna.vs, nimmt in den Medien Stellung gegenüber dem Thema «Grossraubtiere als Regulatoren» und spricht ihnen eine sehr wichtige Rolle zu.
Wie die Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie, fauna.vs, in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt, sah der Abschussplan für dieses Jahr vor, dass 1800 Hirsche von den Walliser Jägern erlegt werden sollten. Doch bereits in der Vergangenheit wurden die Abschussziele nur selten erreicht. Im letzten Jahr beispielsweise hätten die Walliser Jäger laut Vorgabe des Kantons 1714 Hirsche schiessen sollen. Effektiv seien jedoch 1351 erlegt. In den letzten 20 Jahren hat sich der Hirschbestand mehr als verdoppelt. 2013 sind im Wallis 5800 Hirsche gezählt worden.
«Wichtiger Faktor»
Die Jäger seien zwar ein wichtiger Faktor bei der Regulation der Huftiere, aber während der auf zwei Wochen beschränkten Hochjagd könnten sie nicht genügend Druck auf die Huftiere ausüben, um das weitere Wachstum der Populationen zu verhindern.
Die Gesellschaft bemängelt die seltene Erwähnung der wichtigen Rolle von Grossraubtieren, welche den Jägern bei der schwierigen Aufgabe der Wildregulation in idealer Weise unterstützen könne. «Von den Waldfachleuten wurde dies nun erkannt. Der Schweizerische Forstverein schreibt in einem Positionspapier, dass er die Präsenz von Luchs und Wolf in der Schweiz begrüsst und den Einfluss der Grossraubtiere als erwünschten Beitrag zur Bestandesregulierung von Reh, Hirsch und Gämse betrachtet.»
«Natürliche Spitzenregulatoren»
Auch die Schweizerische Gebirgswaldpflegegruppe begrüsst die natürliche Rückkehr des Wolfes in die Schweiz. Zwar können die Grossraubtiere in der von uns Menschen kontrollierten Natur die Regulation der Huftiere nicht alleine sicherstellen, dennoch würden sie auf natürliche Weise und gratis eine wichtige Aufgabe bei der Regulation der Beutetiere übernehmen, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen.
«Die Grossraubtiere sollten endlich als natürliche Spitzenregulatoren im Nahrungskreislauf erkannt werden. Bleibt das Problem der Übergriffe von einzelnen Grossraubtieren auf Schafherden. Diese lassen sich aber mit einem guten Schutz der Haustiere auf ein Minimum beschränken.» Wo dies nicht möglich sei, bleibe als letztes Mittel der Abschuss eines Schadenstifters.
«Doch die Idee einiger Jäger, möglichst viele Huftiere zu schiessen, um den Grossraubtieren nichts übrig zu lassen, wird nicht funktionieren. Wir müssen mit Wolf und Luchs leben und wir können gut mit ihnen leben!»
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