Tunesien | Erste Festnahmen nach Anschlag in Tunesien

Erste Festnahmen nach Anschlag auf Strandhotel in Tunesien

Ein tunesischer Polizist am Sonntag am Strand beim Hotel "Imperial Marhaba", wo der Anschlag geschah. Ab dem 1. Juli sollen in Tunesien 1000 Polizeibeamte zur Verstärkung der Tourismuspolizei ausserhalb von Hotels, an Stränden und archäologischen Stätten eingesetzt werden.
1/3

Ein tunesischer Polizist am Sonntag am Strand beim Hotel "Imperial Marhaba", wo der Anschlag geschah. Ab dem 1. Juli sollen in Tunesien 1000 Polizeibeamte zur Verstärkung der Tourismuspolizei ausserhalb von Hotels, an Stränden und archäologischen Stätten eingesetzt werden.
Foto: /ap/darko vojinovic

Minister aus Tunesien, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien legen am Strand des Hotels "Imperial Marhaba" in Sousse Blumen nieder
2/3

Minister aus Tunesien, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien legen am Strand des Hotels "Imperial Marhaba" in Sousse Blumen nieder
Foto: /ap/abdeljalil bounhar

Der tunesische Innenminister Gharsalli (Mitte) flankiert in Sousse rechts von seinen Amtskollegen de Maizière (Deutschland) und Cazeneuve (Frankreich) sowie Theresa May (Grossbritannien) links.
3/3

Der tunesische Innenminister Gharsalli (Mitte) flankiert in Sousse rechts von seinen Amtskollegen de Maizière (Deutschland) und Cazeneuve (Frankreich) sowie Theresa May (Grossbritannien) links.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 29.06.15 1
Artikel teilen

Nach dem Anschlag auf ein Strandhotel mit 38 Toten hat es in Tunesien erste Festnahmen gegeben. "Eine bedeutende Anzahl von Menschen aus dem Netzwerk" hinter dem Attentäter sei gefasst worden, teilte der tunesische Innenminister Najem Gharsalli am Montag mit.

Die Innenminister Grossbritanniens, Deutschlands und Frankreichs demonstrierten zusammen mit Gharsalli am Anschlagsort ihre Entschlossenheit im Kampf gegen gewaltbereite Islamisten.

Zu dem Anschlag am Freitag an einem Strand in Port El Kantaoui nahe Sousse hatte sich die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Als Attentäter hatten die tunesischen Behörden einen 23-jährigen tunesischen Studenten identifiziert, der am Ende von der Polizei erschossen wurde. Er hatte im Hotel und am Strand mit einer Kalaschnikow auf vor allem ausländische Touristen geschossen.

Unter den 38 Todesopfern sind vor allem Briten. Die britische Regierung ging am Montag von "um die 30" getöteten Landsleuten aus. Die Zahl der deutschen Todesopfer stieg auf zwei, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Das Aussendepartement in Bern hatte weiterhin keine Hinweise auf Schweizer Opfer. Die Identifizierungen dauerten aber noch an, erklärte ein Ministeriumssprecher in Tunis.

Die britische Regierung schickte eine Militärmaschine los, um die Toten und die 25 britischen Verletzten zurück in ihre Heimat zu fliegen. Insgesamt waren bei dem Terroranschlag 39 Menschen verletzt worden.

Cameron und Innenminister kämpferisch

Der britische Premierminister David Cameron kündigte "unerschütterliche Entschlossenheit" im Kampf gegen gewaltbereite Islamisten an. In der Zeitung "Daily Telegraph" schrieb er, der Westen müsse "intoleranter gegenüber Intoleranz" sein und dürfe das Dulden islamistischer Einstellungen nicht hinnehmen. Er rief auch dazu auf, die Wurzeln des so genannten Islamischen Staates in Syrien, im Irak und Libyen zu bekämpfen.

Bei ihrem Besuch am Anschlagsort machten die Innenminister aus Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und Tunesien ihren Zusammenhalt im Kampf gegen gewaltbereite Islamisten deutlich.

"Wir sind hierher gekommen, um entschlossen zu zeigen, dass Freiheit stärker ist als Terrorismus", sagte der deutsche Innenminister Thomas de Maizière, nachdem er mit seinen Amtskollegen Blumen am Anschlagsort niedergelegt hatte. Es solle auch ein Zeichen der Solidarität mit Tunesien gesetzt werden.

Tourismuspolizei erhält bewaffnete Verstärkung

Nach dem Anschlag hatten tausende Touristen fluchtartig das Land verlassen. Tunesiens Tourismussektor, der direkt oder indirekt 400'000 Menschen beschäftigt und sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet, droht nun der Zusammenbruch.

Ab dem 1. Juli sollen nun tausend bewaffnete Polizeibeamte zur Verstärkung der Tourismuspolizei ausserhalb von Hotels, an Stränden und archäologischen Stätten eingesetzt werden, wie das Tourismusministerium in Tunis mitteilte. Erstmals sollen auch die Beamten der Tourismuspolizei bewaffnet patrouillieren.

Nach Zeugenaussagen hatte der Anschlag vom Freitag 30 bis 40 Minuten gedauert. Daher wurde Kritik laut, dass die Polizei den Attentäter nicht früher stoppte. Am Montag wurde ein rund elfminütiges Amateur-Video von dem Anschlag im Internet verbreitet. Es zeigt den Attentäter, wie er ganz ohne Eile am Strand entlang läuft.

29. Juni 2015, 10:03
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

  • B. Kerzenmacher - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Das Heer an frustrierten, perspektivlosen und daher leicht manipulierbaren Jugendlichen in Nordafrika und dem Vorderen Orient wird weiter wachsen. Der Flüchtlingsstrom nach Europa, und das Einsickern von Terroristen, wird weiter zunehmen. Bereits in Europa lebende Muslime werden sich weiter radikalisieren. Der Druck auf die europäischen Gesellschaften wird weiter steigen, nicht nur von Aussen. Wenn die europäischen freiheitlich-demokratischen Gesellschaften nicht destabilisiert bzw. zerstöt werden sollen, dann muss man endlich handeln. Die Welt hat sich verändert, Europa hat sich verändert. Letztlich wird man die Freiheit und und die Zivilisation nur durch Kampf verteidigen können. Nicht durch Worte. Das wird Menschenleben auf allen Seiten einfordern. Stellt man sich dem Kampf aber nicht, dann werden die Opferzahlen um ein Vielfaches höher sein und Europa wird langfristig untergehen.

    antworten

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Ins Herz des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Leben und arbeiten in wachsenden Kreisen
  4. Novartis wächst in neuer Struktur
  5. 18. Meistertitel für den FC Basel
  6. Verbesserung der Sicherheit am Illgraben geht voran
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Sofia Agnes SchnydrigNelio KuonenMalea Zeiter
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Erste Festnahmen nach Anschlag auf Strandhotel in Tunesien | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Ausland
    • Politik
    • Erste Festnahmen nach Anschlag auf Strandhotel in Tunesien

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich