Rugby | Das Nationalteam von Wales trainiert in Fiesch – die Höhenluft soll für den nötigen Kick sorgen

Eine völlig andere Welt

Rugby statt Fussball. Nationalteam von Wales trainiert in Fiesch...
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Rugby statt Fussball. Nationalteam von Wales trainiert in Fiesch...
Foto: WB / Alain Amherd

...wo sich das Heimteam sonst mit Münster, Ernen oder Mörel-Filet in der Gommermeisterschaft misst.
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...wo sich das Heimteam sonst mit Münster, Ernen oder Mörel-Filet in der Gommermeisterschaft misst.
Foto: WB / Alain Amherd

Harte Kerle. Im Rugby hat es keinen Platz für Schwalben.
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Harte Kerle. Im Rugby hat es keinen Platz für Schwalben.
Foto: WB / Alain Amherd

Krafttraining. Schwitzen für die kommende WM, die im September in Japan stattfindet.
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Krafttraining. Schwitzen für die kommende WM, die im September in Japan stattfindet.
Foto: WB / Alain Amherd

Alles registriert. Die Spieler sind mit Pulsmessgeräten ausgestattet...
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Alles registriert. Die Spieler sind mit Pulsmessgeräten ausgestattet...
Foto: WB / Alain Amherd

...und die Daten werden direkt analysiert.
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...und die Daten werden direkt analysiert.
Foto: WB / Alain Amherd

Medienrummel. Sportjournalisten aus aller Welt verfolgen jeden Tritt.
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Medienrummel. Sportjournalisten aus aller Welt verfolgen jeden Tritt.
Foto: WB / Alain Amherd

Team-Spirit. 42 Spieler, der Stuff umfasst mehr als zwei Dutzend Leute.
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Team-Spirit. 42 Spieler, der Stuff umfasst mehr als zwei Dutzend Leute.
Foto: WB / Alain Amherd

Quelle: 1815.ch /alb 21.07.19 0
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Auf dem Fussballplatz «Lischa» in Fiesch, wo sich für gewöhnlich der FC Fiesch in der beschaulichen Atmosphäre der Gommer Meisterschaft hart umkämpfte Duelle gegen den FC Münster, Ernen oder Mörel-Filet liefert, stehen sich an diesem Freitagvormittag Journalisten und Kameramänner auf den Füssen herum. Ein Fernsehteam aus dem weit entfernten Japan hat den Weg nach Fiesch gefunden, die BBC ebenfalls, ein Journalist der französischen Sportzeitung «L’Equipe» sammelt eifrig Informationen. Was ist hier bloss los?

An sich nicht allzu viel. Das Rugby-Nationalteam aus Wales hat seine Zelte im Sport Resort Fiesch aufgeschlagen, führt hier ein zweieinhalbwöchiges Trainingslager durch. Das tönt nicht allzu aufregend. Rugby ist hierzulande nicht mal eine Randsportart, es findet überhaupt nicht statt. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Sportart in anderen Ländern eine ganz andere Popularität geniesst. Im schmucken Stadion von Bordeaux etwa sorgt nicht der Fussball für die Zuschauerrekorde, sondern die Auftritte des Rugby-Teams.

Die WM im Herbst als grosses Ziel

Wales ist hinter den legendären All Blacks aus Neuseeland die Nummer 2 der Welt. Im Frühjahr gewann das Team das Turnier Six Nations, in dem die Teams von England, Irland, Wales, Schottland, Frankreich und – seit 2000 – Italien aufeinandertreffen. Wer alle fünf Partien gewinnt, ist nicht nur Turniersieger, sondern holt den Grand Slam. Wales gelang 2019 dieses kleine «Kunststück». Die Rugby-WM gehört hinter der Fussball-Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen zu den grössten Sportanlässen der Welt. Vom 20. September bis zum 2. November 2019 wird die nächste Weltmeisterschaft stattfinden, Gastgeber wird Japan sein.

Huw Bennett ist der Konditionstrainer des Teams. Ein grimmiger Blick, Muskeln, wohin das Auge reicht. Ein Typ, mit dem man lieber keinen Streit hat. Seine Kommandos dröhnen über den ganzen Platz, wenn nötig, steigt er gleich selbst in den «Ring», mithalten kann er problemlos. Verschiedene Posten beim Kraftparcours, schnelle Wechsel und eine unglaublich hohe Intensität: Die walisischen Rugby-Spieler machen ihrem Ruf alle Ehre. Harte Kerle, harte Arbeit. Jeder gibt Vollgas, keiner versucht zu schummeln.

Es wäre auch ziemlich zwecklos. Jede Bewegung wird gefilmt, die Spieler sind zudem mit einem Pulsmessgerät ausgerüstet, die Daten werden direkt aufs Laptop übertragen und analysiert. Das ergibt eine ständige Leistungskontrolle, wenn bei einem die Belastung zu gross ist, kann man reduzieren, wenn einer zu wenig macht, kann man zusätzlich fordern.

Eine Tonne Fleisch, eine halbe Tonne Fisch

Das zeigt, wie professionell gearbeitet wird. Das Team weist im Moment 42 Spieler auf, das Kader wird bis zur WM auf 31 reduziert. Der Staff umfasst zwei Dutzend Leute, vom Trainer über Physio, Medienchef, Leistungsanalyst bis zum Ernährungsfachmann. Der hat auf zehn Seiten Menüvorschläge abgegeben und überwacht, dass diese fein säuberlich umgesetzt werden. «Wir mussten Sandwiches nach Genf liefern, damit das Team nach der Landung die Verpflegung bekam, die gefordert wurde», so Barbara Moosmann, Direktorin des Sport Resort Fiesch. «Eine Tonne Fleisch, eine halbe Tonne Fisch und eine Tonne Früchte und Gemüse wurden auf die Fiescheralp geliefert», so Moosmann.

Denn die walisische Rugby-Nati absolviert ein Höhentrainingslager. Trainieren in Fiesch, schlafen auf der Fiescheralp auf 2200 m ü. M. Die Auswirkungen von Höhentrainingslagern sind umstritten. Manche sprechen von einem Placebo-Effekt, Professor Millet von der Uni Lausanne aber bestätigt eine Leistungssteigerung von drei Prozent, wenn mans denn richtig macht. Wales war bereits 2015 in Fiesch, die Erfahrungen waren durchwegs positiv, deshalb kommts nun zur Wiederholung. «Das Programm muss auf jeden Einzelnen abgestimmt werden», ist Barbara Moosmann überzeugt. «Ein Rugbyspieler mit über 100 kg reagiert nicht gleich auf die Belastung wie eine 60 kg schwere Schwimmerin», so Moosmann, «und dann muss vor allem das Timinig zwischen dem Trainingslager und dem Moment, wo der Leistungshöhepunkt geplant ist, stimmen», so die Direktorin des Sport Resort Fiesch.

Sie ist erst seit drei Monaten im Sportresort im Amt. Geht es nach ihr, sollen Trainingslager in Zukunft wieder vermehrt an Bedeutung gewinnen. «Wir haben eine sehr gute Infrastruktur, von der soll nicht nur der Breitensport, sondern in Zukunft auch wieder vermehrt der Spitzensport profitieren», so Moosmann. «Das Label ‹Swiss Olympic Training Base›, das wir mal hatten und verloren haben, wollen wir wieder zurückholen», so die neue Direktorin des Sport Resort Fiesch.

«Speed, Speed, Speed!», ruft Cheftrainer Warren Gatland über den Platz. In der Zwischenzeit werden Spielzüge trainiert. Die Intensität ist nach wie vor hoch, die eierförmigen Bälle «wandern» mit äusserster Genauigkeit und in brutalem Tempo vom einen zum anderen. Das rugbyspezifische Material wurde vom Team selbst geliefert. Ein ganzer Lastwagen wurde damit gefüllt. «Spieler und Betreuer sind sehr freundlich, aber auch sehr fordernd. Es muss schon alles stimmen, damit sie unter optimalen Bedingungen trainieren können», so Moosmann. Schliesslich will man an der WM in Japan eine wichtige Rolle spielen. Bringt das Höhentrainingslager tatsächlich eine Leistungssteigerung um drei Prozent, dann reichts vielleicht sogar, um die All Blacks zu ärgern…

Alban Albrecht
21. Juli 2019, 19:06
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