Umwelt | Ungewöhnlicher Felsabsturz im «Grossen Graben» – zwei Wanderer hatten eine Menge Glück

Der Fels bröckelt weiter

Es bröckelt. Im Gebiet «Grosser Graben» ist der Europaweg verschüttet. Die Europabrücke ist weiterhin begehbar.
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Es bröckelt. Im Gebiet «Grosser Graben» ist der Europaweg verschüttet. Die Europabrücke ist weiterhin begehbar.
Foto: zvg

Quelle: WB 03.09.18 0
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Da weitere Felsabstürze drohen, bleibt das Teilstück des Europaweges zwischen Grächen und der Europahütte für dieses Jahr ­geschlossen. Eine Wiedereröffnung kann erst im nächsten Jahr beurteilt werden, sagt der zuständige Geologe.

Bereits vom Dorf aus war die riesige Staubwolke zu sehen. Am 26. August um die Mittagszeit brach ein Felsstück in der Grösse eines Einfamilienhauses ab und donnerte in Richtung Tal. Die Abbruchstelle befand sich rund 100 Meter oberhalb des Europaweges, im Gebiet «Grosser Graben». Und kam erst einige Hundert Meter weiter unten zum Stillstand.

Zum Zeitpunkt des Absturzes befanden sich zwei Wan­derer im Felssturzgebiet. Mit grossem Glück entkamen sie dem Steinschlag und wurden nicht verschüttet. Eine Person stürzte vor Schreck und zog sich leichte Schürfungen zu.

Da die Staubwolken bis ins Tal sichtbar waren, wurde der Krisenstab rasch aufge­boten. Wie Stabschef Robert Sarbach bestätigt, standen vom GFS St. Niklaus acht Personen im Einsatz. Weitere acht ­Feuerwehrleute wurden für die Absperrungen ins Gelände transportiert.

Ein Arzt der Air Zermatt kontrollierte die verletzte Person, die ihre Wanderung danach fortsetzen konnte.

Gewisses Risiko ist nicht auszuschliessen

«Mindestens 1000 Kubikmeter Material kamen herunter», sagt Eric Pointner. Der Geologe ­wurde nach dem Steinschlag hinzugezogen, um das Risiko einzuschätzen und das weitere Vorgehen abzuklären. «Als wir realisierten, dass weitere grössere Felsabbrüche stattfinden könnten, haben wir der Gemeinde St. Niklaus empfohlen, den Wegabschnitt zu sperren», sagt Pointner. Das Teilstück des Europaweges wird sogar für
die restliche Wandersaison gesperrt bleiben. «Im Spätsommer steigt das Risiko für weitere Felsabbrüche», sagt der Experte. Denn das Gebirge habe sich aufgewärmt und es drohen Niederschläge, die den Fels weiter lockern könnten.

Wie der Geologe darlegt, verlaufe der Europaweg durch ein Gebiet, in dem eine gewisse Steinschlaggefahr normal ist. «Auf einem Bergwanderweg kann man dieses Risiko nie ausschliessen», sagt Pointner.

Allerdings war der grosse Steinschlag auch für den Geologen eine Überraschung. «In diesem Bereich des Europa­weges fanden grössere Fels­abbrüche bisher nicht an schönen Tagen und während der Hauptwandersaison statt», sagt Pointner.

Prognose noch zu früh

Wie es mit dem Europaweg im Frühling weitergeht, kann der Geologe Eric Pointner zurzeit noch nicht beurteilen. Diverse Abklärungen seien bereits im Gang, die Gefahrenstellen müssen weiterhin beobachtet werden. Für eine Prognose sei es aber definitiv noch zu früh.

Mathias Gottet
03. September 2018, 17:07
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