2. Liga | Der FC Raron sicherte sich den Ligaerhalt dank einem 3:1-Heimsieg über Fully als Spiegelbild der Saison
Die Unabsteigbaren

Die Rettung. Tobias Ruffiner und seine Teamkollegen (hinten) jubeln, der FC Raron bleibt in der 2. Liga.
Foto: Walliser Bote
Ligaerhalt auf der Zielgeraden, der FC Raron bleibt in der 2. Liga. 14 Minuten vor dem Saisonende erzwang dies Frederic Imsand mit seinem Tor zum 2:1.
Die Klubgeschichte des FC Raron ist ruhmreich, doch in den letzten Jahren musste man sich vielfach gegen den Abstieg aus der 2. Liga wehren. Mal mehr, mal weniger. Es wäre ein historischer Abschied, spielte der Traditionsklub doch letztmals 1957 in der 3. Liga.
Dazu kam es auch diesmal nicht. Der Abgang wurde dem FC Raron schon verschiedentlich prophezeit, bewahrheitet hat er sich nie. Die letzten 90 Minuten galten als Spiegelbild der gesamten Saison. Raron geriet im finalen Spiel gegen Fully mit 0:1 in Rückstand, stand wieder auf, betrieb sein aufopferungsvolles und leidenschaftliches Spiel bis zuletzt und wurde dafür belohnt. Die Wende zum 3:1 hatte sich abgezeichnet, obwohl die Rettung erst 14 Minuten vor Schluss einer Zittersaison erfolgte.
«Das 1:1 war das wichtigste Tor», so Trainer Erwin Venetz nach den nervenaufreibenden 90 Minuten , «es hat uns die Hoffnung zurückgegeben.» Mattia Imboden hatte einen Eckball kurz zurück zu Yannick Schmid gespielt, der traf wuchtig und platzierte ins weite Eck zum Ausgleich (25.). Der Routinier und dienstälteste Spieler gehört zusammen mit Ballverteiler Thierry Varonier, dem hinten fehlerlosen Raphael Schmid und dem im Abschluss unberechenbaren Frederic Imsand zu einem Gerüst, das den Last-Minute-Ligaerhalt zu keinem Zufall verkommen liess. Vielmehr legte der FC Raron in den wichtigsten 90 Minuten der Saison nochmals all seine Qualitäten in die Waagschale. Viele Ballgewinne im Mittelfeld, eine solide Defensive und im Spiel nach vorne keine Hektik. Auch dann nicht, als die Zeit knapp wurde.
Die mentale Stärke kam dazu und zeigte sich, nachdem einer wie Mattia Imboden die grösste Chance des Spiels ausgelassen hatte. Nach einem Querpass von Josua Schmid setzte er den Ball unbedrängt aus sechs Metern über die Querlatte (31.). Keine Zweifel, kein Zaudern, das Spiel nach vorne ging weiter. Die Entscheidung zeichnete sich ab, rein vom Spielverlauf her. Auch deshalb, weil Fully in der zweiten Halbzeit nur noch zu einer Halbchance kam, wobei Rarons Torhüter Ruffiner rechtzeitig draussen war und parierte (74.). Ansonsten ging es nur noch in eine Richtung. «Und einer wie Imsand», so Trainer Erwin Venetz, «der braucht nun mal nicht viele Chancen.»
14 Minuten vor Schluss
Eine Ballannahme, eine Drehung und ein platzierter Abschluss ins tiefe Eck: Das 2:1 (76.) entsprach der Entscheidung und gleichzeitig der Rettung für den FC Raron, der einen Sieg für den Ligaerhalt benötigte. Was die Mannschaft zusätzlich auszeichnete: Ab dem Moment gab es keineswegs ein Sichern des Resultats mit dem dazugehörenden Rückzug. Vielmehr hielt man den Ball weiterhin weit weg vom eigenen Tor, griff an und kam so kurz vor Schluss noch zu einem veritablen Traumtor. Ein kurz ausgeführter Eckball auf den eingewechselten Florian Bregy (eigentlich der Ersatz-Goalie…), der lief quer und traf herrlich via Pfosten ins weite hohe Eck zum 3:1 (88.). Ein Joker als Sinnbild der mannschaftlichen Geschlossenheit beim FC Raron, «genau er hat dieses Tor verdient». So wird Trainer Erwin Venetz mit demselben Kader («noch ist kein Abgang absehbar») in die nächste Saison steigen. Und darauf setzen, dass seine in der 2. Liga forcierten jungen Spieler einen weiteren Schritt vorwärts machen. Damit der FC Raron unabsteigbar bleibt.
Tore: 13. 0:1. 25. Yannick Schmid 1:1. 76. Frederic Imsand 2:1. 88. Florian Bregy 3:1.
Raron: Ruffiner R.; Zurbriggen (73. Cina), Ruffiner T., Schmid R., Montani; Schmid J., Varonier, Schmid L., Schmid Y. (89. Bumann); Imboden M. (84. Bregy), Imsand (91. Imboden S.).
Hans-Peter Berchtold
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