Köbi Kuhn | Der wohl beliebteste Schweizer Nationaltrainer aller Zeiten ist tot. Vier Walliser Weggefährten erinnern sich

«Ich dachte, es sei der Gärtner»

Sepp Blatter, jahrelanger Freund. «Ich war bis am Dienstagabend um 19.00 Uhr an seinem Sterbebett und habe ihn auch die Tage davor regelmässig besucht. Er hat meine Hand ergriffen, und als seine Frau gesagt hat, dass der Sepp da ist, hat er gelächelt. Das nehme ich mit. Es tut weh, einen Menschen, der so viel bewegt hat, so leiden zu sehen. Köbi ist in seinem Leben immer auf die Menschen zugegangen. Das grosse Echo jetzt kommt nicht von irgendwo. Sportlich hat er die Schweiz im Fussball weiterentwickelt, das geht oft vergessen.»
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Sepp Blatter, jahrelanger Freund. «Ich war bis am Dienstagabend um 19.00 Uhr an seinem Sterbebett und habe ihn auch die Tage davor regelmässig besucht. Er hat meine Hand ergriffen, und als seine Frau gesagt hat, dass der Sepp da ist, hat er gelächelt. Das nehme ich mit. Es tut weh, einen Menschen, der so viel bewegt hat, so leiden zu sehen. Köbi ist in seinem Leben immer auf die Menschen zugegangen. Das grosse Echo jetzt kommt nicht von irgendwo. Sportlich hat er die Schweiz im Fussball weiterentwickelt, das geht oft vergessen.»
Foto: Keystone

Stéphane Grichting, Nati-Spieler unter Kuhn. «Köbi war 17 Jahre lang mein Trainer: U18-, U21- und A-Nationalmannschaft. Ich kam zu spät ans erste U18-Sichtungstraining in Magglingen. Ein Mann in weissem T-Shirt mit den Händen in der Hosentasche holte mich in der Einfahrt ab. Ich dachte, es sei der Gärtner oder ein Assistent. Wie sich später herausstellte, war es Köbi, und ich schämte mich lange, weil ich es nicht gemerkt hatte. Seine Einfachheit hat sich nachher über die ganzen Jahre hindurchgezogen. Ein Vorteil war, dass er Frei, Magnin, Cabanas oder mich vom Nachwuchs her kannte, er gab uns später weiter oben Verantwortung. Einem wie ihm zahlt man das gerne zurück. Man konnte sich ihm auch mal widersetzen, ohne dass er einen danach fallen liess. Das war beeindruckend. Ich habe von ihm viel fürs Leben gelernt.»
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Stéphane Grichting, Nati-Spieler unter Kuhn. «Köbi war 17 Jahre lang mein Trainer: U18-, U21- und A-Nationalmannschaft. Ich kam zu spät ans erste U18-Sichtungstraining in Magglingen. Ein Mann in weissem T-Shirt mit den Händen in der Hosentasche holte mich in der Einfahrt ab. Ich dachte, es sei der Gärtner oder ein Assistent. Wie sich später herausstellte, war es Köbi, und ich schämte mich lange, weil ich es nicht gemerkt hatte. Seine Einfachheit hat sich nachher über die ganzen Jahre hindurchgezogen. Ein Vorteil war, dass er Frei, Magnin, Cabanas oder mich vom Nachwuchs her kannte, er gab uns später weiter oben Verantwortung. Einem wie ihm zahlt man das gerne zurück. Man konnte sich ihm auch mal widersetzen, ohne dass er einen danach fallen liess. Das war beeindruckend. Ich habe von ihm viel fürs Leben gelernt.»
Foto: Keystone

Johann Lonfat, Nati-Spieler unter Kuhn. «Köbi war wie ein Vater. Er war liebenswert und loyal. Zentral war für ihn immer, dass wir es trotz des ständigen Leistungsgedankens gut miteinander haben in der Gruppe. Ich gehörte zu den Spielern mit einem Platz zwischen Feld und Tribüne. Als ich nicht zum Aufgebot gehörte, hat Köbi das nicht nur auf eine Tafel in der Spielbesprechung geschrieben, sondern ist zu mir aufs Zimmer gekommen und hat den Entscheid begründet. Ich erinnere mich gerne an das legendäre Barrage-Spiel in der Türkei: Köbi hat in der Kabine gefeiert und getanzt, wie ich es sonst nie gesehen habe – obwohl es kritisch war um uns herum in dieser aufgeladenen Atmosphäre. Da ist der Spieler aus ihm herausgekommen.»
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Johann Lonfat, Nati-Spieler unter Kuhn. «Köbi war wie ein Vater. Er war liebenswert und loyal. Zentral war für ihn immer, dass wir es trotz des ständigen Leistungsgedankens gut miteinander haben in der Gruppe. Ich gehörte zu den Spielern mit einem Platz zwischen Feld und Tribüne. Als ich nicht zum Aufgebot gehörte, hat Köbi das nicht nur auf eine Tafel in der Spielbesprechung geschrieben, sondern ist zu mir aufs Zimmer gekommen und hat den Entscheid begründet. Ich erinnere mich gerne an das legendäre Barrage-Spiel in der Türkei: Köbi hat in der Kabine gefeiert und getanzt, wie ich es sonst nie gesehen habe – obwohl es kritisch war um uns herum in dieser aufgeladenen Atmosphäre. Da ist der Spieler aus ihm herausgekommen.»
Foto: Keystone

Georges Bregy, Ex-Trainerkollege. «Als Spieler habe ich Köbi bewundert. Seine Fähigkeiten auf dem Platz waren herausragend, das Nati-Mittelfeld mit Karli Odermatt legendär. Als Trainerkollege habe ich ihn danach als einfachen Bürger wahrgenommen, der nie das Rampenlicht suchte. Seine grosse Stärke war sein genaues Gespür für die Spieler, damit war er erfolgreich. Schade und traurig, dass er nun seinen letzten Kampf verloren hat.»
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Georges Bregy, Ex-Trainerkollege. «Als Spieler habe ich Köbi bewundert. Seine Fähigkeiten auf dem Platz waren herausragend, das Nati-Mittelfeld mit Karli Odermatt legendär. Als Trainerkollege habe ich ihn danach als einfachen Bürger wahrgenommen, der nie das Rampenlicht suchte. Seine grosse Stärke war sein genaues Gespür für die Spieler, damit war er erfolgreich. Schade und traurig, dass er nun seinen letzten Kampf verloren hat.»
Foto: Keystone

Quelle: WB 27.11.19 0

Köbi Kuhn war beliebt, nahbar und geerdet. Seine Art kam im ganzen Land gut an und er war sportlich erfolgreich. Sepp Blatter, Georges Bregy, Stéphane Grichting und Johann Lonfat erinnern sich an die gemeisame Zeit mit ihrem Freund, Trainerkollegen und Nationalcoach.

David Taugwalder
27. November 2019, 18:19
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