Wirtschaft | Leitung des regionalen Sportcenters und Wellnesshotels Olympica neu geregelt
Ein sportliches Duo übernimmt

Zwei Wettkampf-Typen. Yoann Freysinger (links) und Marco Fux lieferten sich viele Jahre harte Duelle auf dem Badminton-Feld.
Foto: mengis media / Andrea Soltermann
Gamsen | Mit dem Start ins neue Jahr beginnt für Marco Fux und Yoann Freysinger die Zeit als Chefs im «Olympica». Vater Hans Fux tritt nach drei Jahrzehnten kürzer. Er hat ein für die Region sehr bedeutsames Unternehmen aufgebaut.
Marco Fux ist ab dem neuen Jahr offiziell Chef des Sportcenters und Wellnesshotels Olympica. Der 35-Jährige übernimmt die Hauptverantwortung. Als rechte Hand steht ihm Yoann Freysinger zur Seite. Der gelernte Orthopäde ist bereits seit acht Jahren beim BC Olympica-Brig und der Olympica Sport AG tätig. Nebst seiner Aufgabe, als Spieler für die erste Mannschaft zu punkten, galt es den gesamten Spielbetrieb des Vereins zu organisieren. Zusätzlich sammelte Freysinger während vier Jahren Erfahrungen an der Rezeption und teilweise im Management. Seit wenigen Monaten ist er Mitglied der Geschäftsleitung.
Wichtige Dinge optimieren
Viele der Aufgaben im dynamischen Betrieb sind dem 27-Jährigen somit vertraut. In andere will und muss er erst hineinwachsen. Vereinzelt übernahm Freysinger in den letzten Monaten bereits das Tagesgeschäft. Am Schluss eines solchen langen Tages sammelte sich gleich eine Liste mit brennenden Fragen an: «Marco oder Hans haben am andern Tag meistens auf alles die passende Antwort, so lernte und lerne ich viel von ihnen», führt er aus. Doch auch Freysinger beeindruckt mit seinen Ideen, welche die Herren Fux sich anhören. «Dank Yoann konnten wir viele wichtige Dinge optimieren und verbessern», betont Marco Fux.
Um diesen grossen Betrieb komplett ohne Hans und Julia Fux zu übernehmen, braucht es noch seine Zeit: «Wir wollen trotzdem so tun, als wären sie nicht mehr oder nicht mehr ganz da», meint Fux junior dazu. Eigentlich war die komplette Übergabe von Hans Fux an seinen Sohn bereits für Weihnachten geplant. Nun hat sich dieser Termin etwas nach hinten verschoben. Hans und Julia Fux stehen dank ihres reichen Erfahrungs- und Wissensschatzes nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite. Sie werden sicherlich trotzdem noch ab und zu – und gar wohl mehr als angedacht – im «Olympica» anzutreffen sein. Einiges funktioniere noch nicht ganz wunschgemäss, vor allem wichtige, kostenintensive Softwareprogramme. Auch das Personal müsse «noch besser geschult und angepasst» werden. Erst sobald die grössten Baustellen aus dem Weg geräumt sind, gehe es den nächsten, wichtigen Schritt weiter.
Die Basis steht
Marco Fux ist sich sehr bewusst, dass eine grosse Verantwortung auf ihn zukommt. Doch scheint er gerüstet. Ist er doch seit dem Abschluss des Handelsdiploms im elterlichen Unternehmen dabei. Der Betrieb läuft, sogar sehr gut, wie die beiden beim Gespräch ausführen. Fux fasst es so zusammen: «Die Basis steht in allen Bereichen. Es liegt nun an uns, den Betrieb erfolgreich weiterzuführen.»
Das wird viel Einsatz abverlangen. Denn wenn andere über die Festtage gefeiert haben, hat sich das Duo weiter für die neue Aufgabe eingearbeitet. Feiertage und freie Wochenenden gibt es im «Olympica» sowieso kaum. Das Sportcenter und Wellnesshotel mit seinen rund 50 Angestellten hat während 365 Tagen im Jahr offen. Von 7.00 Uhr in der Früh bis um Mitternacht: «Unsere Kunden im Fitness beispielsweise schätzen das sehr, dass wir täglich fast rund um die Uhr geöffnet haben», berichtet Freysinger. Die lange Einarbeitungszeit und auch die letzten Jahre haben den künftigen Chefs klar verdeutlicht, dass 13-bis-16-Stunden-Arbeitstage keine Seltenheit sein werden.
Die Arbeit in der Gastronomie ist kein Zuckerschlecken. Doch Fux und Freysinger sind Wettkampf-Typen und gewohnt, einem Ziel alles oder vieles unterzuordnen. «Dies haben wir im Sport und von unseren Eltern vorgelebt bekommen. Wir sind hart genug im Nehmen», meint Fux.
Mit Blick nach vorne
Hans und Julia Fux waren es, die das «Olympica» gegründet und zu dem gemacht haben, was es heute ist. «Meine Eltern haben hier Unglaubliches geleistet. Dies kann sich ein Aussenstehender kaum vorstellen, was hier alles in den letzten 30 Jahren über die Bühne ging», betont Marco Fux. «Wir beide können nun verfeinern und weiter verbessern, was hier ins Leben gerufen wurde.» Eines der Erfolgsrezepte sei sicher, dass die Gründer nie stehen blieben, stets vorwärtsschauten, sich entwickelten, am Gesamtpaket tüftelten. Das Angebot und die Anzahl der Anlagen hat sich kontinuierlich gesteigert. Diesen Trend will man fortsetzen.
Hotel kam 1997 dazu
Vor gut 20 Jahren kam erst das Hotel dazu. Vorerst mit 32 Zimmern. Auch dieses wurde kontinuierlich erweitert. Über die letzten Feiertage übernachteten täglich über 120 Personen in den 40 Zimmern mit total 150 Betten des Hotels. Mehr als 200 Personen liessen sich an Silvester im Restaurant verköstigen.
Rund 500 Personen täglich passieren im Schnitt den Eingangsbereich. Das «Olympica» hat mit seinem vielfältigen Angebot touristisch und wirtschaftlich gesehen für viele Menschen und die Region eine wichtige Bedeutung eingenommen.
Fux und Freysinger strotzen beim Interviewtermin vor Optimismus. Wobei Fux sich wegen der kommenden, grossen Verantwortung eher vorsichtig äussert: «Also ab und zu lieber zwei- oder dreimal überlegen und darüber schlafen statt direkt handeln, wird für uns wegweisend sein.» Freysinger, eher der Draufgänger und Showman, weiss mit seiner Art zu überzeugen und trägt sein Herz auf der Zunge. Vom Typ her sind die beiden zwar etwas verschieden. Bei der Arbeit herrscht jedoch Konsens: In neun von zehn Fällen sind sich die beiden Partner gemäss eigenen Aussagen einig.
Ideen und mögliche Projekte
Ebenso sei die gemeinsame genaue Planung wichtig, um nicht auszubrennen. Und um Familie, Freizeit und Erholung unter einen Hut zu bringen. Im Familienbetrieb soll in Zukunft auch Marcos Schwester Corinne Fux weiter integriert werden und Verantwortung übernehmen.
Sportlich werden Fux wie Freysinger etwas kürzertreten. Beide werden jedoch in der NLB weiterhelfen, insofern es Zeit und Energie erlauben. Die beiden lieferten sich über viele Jahre harte Duelle auf dem Platz. Sie gehörten und gehören immer noch zu den allerbesten Badmintonspielern des Wallis, Letzterer sogar der Schweiz.
Was Neuerungen im Betrieb betrifft, so geistern den beiden «täglich ein paar Ideen und mögliche Projekte» durch den Hinterkopf. Doch wollen sie erst einmal abwarten, wie sich der Betrieb unter neuer Führung bewährt: «Wir müssen klug investieren, keine Schnellschüsse vollziehen», sagt Fux. «Grosse Sachen werden wir sicher nicht verändern», ergänzt Freysinger. «Zuerst wollen wir alles bestmöglich in den Griff kriegen.» Bei sehr grossen Projekten sei die Meinung von Hans Fux auch in Zukunft sehr wichtig. Und von Geistesblitzen allein wollen sie sich nicht leiten lassen.
Ein zweiter Hauswart – und weitere Neuerungen
In den vergangenen Jahrzehnten wurde immer wieder viel Geld investiert in die verschiedenen Anlagen wie Bowling, Wellness, Fitness oder die Sportanlagen mit Klettern. Fux: «Dies weiss die Kundschaft mit Sicherheit zu schätzen.» Damit die Arbeiten im Haus gemeistert werden können, wird ab Neujahr ein zweiter Hauswart für Aufgaben wie Transporte, Reparaturen, Unterhalt und anderes angestellt.
In den vergangenen Wochen seien bereits verschiedene Dinge erneuert worden, «die für die Allgemeinheit nicht so sichtbar sind». Freysinger meint etwa das neue Kassasystem im Restaurationsbereich oder das Buchungssystem fürs Hotel. «Und im Hotelbereich wurden beispielsweise neue Bodenbeläge verlegt.»
Die beiden müssen weiter. Während Fux nochmals das Silvestermenu mit der Küche bespricht, hilft Freysinger beim Dekorieren. Das «Happy New Year» aus aufblasbaren Ballonen baumelt über den Köpfen. Die beiden klopfen sich vergnügt auf die Schultern. Freysinger fügt an: «Ich bin überzeugt, dass es gut mit uns wird. Denn ich weiss, was Marco kann und dass er vieles sehr gut kann.» Und dieser meint: «Wir hoffen auf eine gute Zukunft. Die Gesundheit ist das Wichtigste! Alles andere werden wir zusammen meistern.»
Daniel Zumoberhaus
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