Adrian Arnold | Von SRF zum Fussballverband
«Politik ist kein Thema mehr»

Vom Fragensteller zum Gefragten. Adrian Arnold hier in einem Interview mit SVP-Nationalrätin Nadja Pieren (im Februar 2014).
Foto: Keystone
Adrian Arnold wagt einen Neustart. Sein Wechsel von SRF zum Schweizerischen Fussballverband ist gleichzeitig das Ende einer langjährigen Journalisten-Karriere. Und das Ende der Träume der Briger CVP.
Denn bei den Schwarzen hoffte man insgeheim, bei den Gemeinderatswahlen im nächsten Jahr mit dem allseits bekannten TV-Gesicht das Präsidium im Stockalperschloss zurückzuerobern. Arnold liess zuletzt alle Optionen offen. Mit dem neuen Engagement ist für den 46-Jährigen jedoch klar: «Politik ist kein Thema mehr.» Der langjährige SRF-Korrespondent ist nach seiner Rückkehr in die Schweiz an einem Wendepunkt seiner Karriere angelangt. Brig-Glis statt Paris oder Berlin. Nicht Macron oder Merkel. Maurer Ueli.
Die Rückkehr in die beschauliche Schweiz sei für ihn aber nie ein Problem gewesen, sagt Arnold im Gespräch. «Ich habe das nicht als einen Abstieg empfunden.» Als Bundeshaus-Korrespondent war er vorgesehen, ab dem kommenden Frühjahr der Gastgeber des neuen Formats «Interview des Tages» zu sein – gemeinsam mit Christoph Nufer. Nun habe es Platz für andere Kräfte, sagt Arnold. Wehmut nach 20 Jahren SRF ist bei ihm nicht herauszuhören. Nicht, weil die Zeit nicht schön war, im Gegenteil. Aber die Vorfreude auf die neue Herausforderung wiegt wohl grösser.
Arnold übernimmt per 1. Februar 2020 die Leitung der Abteilung Kommunikation des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) und wird zugleich Mitglied der Geschäftsleitung. Der Wechsel von der Journalisten- in die PR-Branche sei für ihn nur deshalb infrage gekommen, weil er zu allem, was der SFV verkörpere, «voll und ganz» stehen könne. Etwa Stabilität, Glaubwürdigkeit und: Fussball natürlich! «Die neue Aufgabe bietet mir nun die Möglichkeit, meine Passion, den Fussball, mit unserem Kerngeschäft zu verbinden.» Arnolds Aufgabe wird es auch sein, die Kommunikation des Verbands und der Schweizer Nationalmannschaft neu aufzubauen. Das dürfte eine seiner Kernaufgaben sein bis zur EM 2020. Noch bei der WM 2018 in Russland offenbarten sich hier rund um die Doppeladler-Affäre eklatante Schwächen. Spielmacher- wie Nehmerqualitäten sind also gefragt.
David Biner
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