Bildung | Für die Durchführung ihrer Schneesporttage können die Schulen auf eine grosse Unterstützung zählen
Schneesporttage: Gemeinden investieren bis zu 100 000 Franken

Startklar. Primarschüler in Brig-Glis machen sich bereit für ihren Sporttag auf dem Rosswald.
Foto: WB / Andrea Soltermann
Was lassen sich die Gemeinden die Schneesporttage für ihre Primar- und Orientierungsschüler kosten? Der WB hat nachgefragt.
Ab auf die Piste. Tausende Primar- und Orientierungsschüler absolvieren in diesen Tagen ihre Schneesporttage. Während mehrerer Halbtage in der Woche tauschen die Jugendlichen ihre Stifte gegen Skier oder Snowboards aus. Damit es den Schülern an nichts fehlt, sind etliche Gemeinden bereit, grosszügige finanzielle Beträge bereitzustellen. Dasselbe gilt für die Bergbahnen und den öffentlichen Verkehr. Für die Eltern entstehen oftmals praktisch keine oder verhältnismässig geringe Kosten.
Naters schickt fast 700 Schüler auf die Belalp
In Naters dauern die Schneesporttage von Anfang Januar bis Anfang Februar. Für die 532 Primarschüler stehen vier Halbtage auf dem Programm. Die 231 Orientierungsschüler absolvieren zwei Halbtage. Die Abrechnung der diesjährigen Schneesporttage liege noch nicht vor, erklärt Gemeindeschreiber Bruno Escher auf Anfrage. Aber: «Für die letztjährige Durchführung bezahlte die Gemeinde total einen Betrag von 58 460 Franken.» Die Kosten für die diesjährige Ausgabe würden sich «wohl im ähnlichen Rahmen» bewegen.
Vollumfänglich übernimmt die Gemeinde Naters die Kosten für eine etwaige Miete der Sportausrüstung (Skier/Snowboard, Stöcke, Schuhe). Für die Benutzung des Postautos, der Wintersportanlagen sowie für die Betreuung durch die Schneesportschule ist eine Kostenbeteiligung der Eltern vorgesehen.
Je nachdem, über welche Abonnemente die Kinder verfügen, fallen für vier Halbtage Kosten in Höhe von 30, 56.40 oder 96.40 Franken an. «Schneesportförderung ist für uns sehr wichtig», erklärt Schuldirektor Kilian Summermatter. Es gehe dabei aber nicht nur um den Sport an sich. «Wir wollen unseren Leuten auch den Tourismus in der Region zeigen.»
Praktisch kostenlose Skitage in Brig-Glis
In den «Schulen Brig Süd» (Brig-Glis, Gondo-Zwischbergen, Simplon Dorf, Termen und Ried-Brig) nehmen in diesem Jahr rund 1300 Schüler an den Schneesporttagen teil. Die Halbtage finden auf dem Rosswald und teils im Rothwald statt. Auch am Brigerberg werden die Jugendlichen durch ausgebildete Schneesportlehrer betreut. Die öffentliche Hand investiere für die Durchführung dieser Tage rund 100 000 Franken, betont Schuldirektor Robert Lochmatter. Für die Eltern fallen demnach keine Kosten an. Lediglich eine allfällige Miete der Ausrüstung müssten diese übernehmen. Das sei jedoch nicht immer so gewesen, blickt Lochmatter zurück. «Als wir gemerkt haben, dass auch Personen von einer Bezahlung der Miete profitieren, die eigentlich schon eine Ausrüstung besassen, haben wir dieses Angebot gestrichen.» Auch Lochmatter betont: «Die Bergbahnen stellen uns ein grosszügiges Angebot zur Verfügung.»
Im Lötschental stehen die Sporttage im März an
Im Lötschental finden die vier Halbtage für die Primarschüler vom 11. bis 15. März auf der Lauchernalp statt. Dies koste die Schule rund 9500 Franken, erklärt Roland Rieder von den Schulen Lötschental. «Dies ergibt genau 100 Franken pro Primarschüler.» Darin enthalten seien die Skischule sowie der gesamte Aufwand für das Schulrennen. Der Betrag werde über den Jahresbeitrag zu 100 Prozent von den Gemeinden übernommen. Für die Orientierungsschüler fällt ein alternatives Programm an.
Visper Eltern beteiligen sich
Für die Schüler von Visp heisst es in der zweitletzten Januarwoche: ab auf die Piste. 230 Schüler der 3H bis zur 5H fahren an vier Nachmittagen nach Bürchen, 223 der 6H bis zur 8H nach Visperterminen. Bruno Schmid, Schuldirektor von Visp, rechnet mit Gesamtkosten von um die 100 Franken pro Schüler; die Hälfte wird von den Eltern übernommen. «Unsere Partner zeigen sich sehr kulant. Es gibt zum Beispiel eine Halbtageskarte für sechs Franken für die älteren Jahrgänge», so Schmid. Der Hauptkostenpunkt seien die Schneesportlehrer: «Alle Primarschüler werden von Schneesportfachleuten betreut. Bei den OS-Schülern decken wir die Betreuung so weit wie möglich mit Lehrern ab. Der Rest wird ebenfalls von Schneesportfachleuten übernommen.» Hier fällt die Kostenbeteiligung der Eltern mit etwa einem Drittel daher etwas geringer aus. Die Teilnahme am Schneesporttag ist für die Visper Schüler Pflicht. Sie können zwischen Ski, Snowboard und Schneeschuhlaufen wählen.
«Glückliche Ausgangslage» für Zermatt
Der Zermatter Nachwuchs besucht an vier Nachmittagen den Schneesportunterricht. In dieser Zeit tummeln sich die Schüler der 1H bis zur 11H auf Zermatts Pisten. Die Primarschüler stufenweise im Januar, die OS im März. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass uns die Zermatt Bergbahnen sehr entgegenkommen.
Für die Schüler, die kein Saisonabonnement haben, verlangen sie einen grosszügigen symbolischen Spezialpreis», so Leo Schuler, Schulleiter der OS Zermatt. Diese Auslagen werden von der Gemeinde übernommen. Gleiches gilt für den Spezialpreis, den die Skischule einfordert. Auch für die Ausrüstung entstehen den Eltern keine Kosten. Nochmals Schuler: «Die meisten Kinder haben eine Ausrüstung. Sonst hilft man sich gegenseitig aus, und wenn trotzdem jemandem noch etwas fehlt, helfen die Sportgeschäfte auf Platz aus.» Die Verantwortlichen rechnen mit insgesamt circa 55 Franken pro Schüler und kommen so mit rund 540 Schülern auf Gesamtausgaben von etwa 30 000 Franken.
Saas-Fee: Alle machen mit
In Saas-Fee schnallen sich die jüngeren Schüler diese Woche die Bretter an, nächste Woche begeben sich dann die älteren in den Schnee. Rund 100 Schüler vom ersten Kindergarten bis zur 6. Primarklasse an drei Nachmittagen im Januar. Dazu kommt ein Nachmittag im März, an dem das Schulrennen stattfindet. «Da die Bergbahnen die Tickets gratis zur Verfügung stellen, fallen nur die Kosten für die Skilehrer an», sagt Donat Anthamatten, Leiter Finanzen der Gemeinde Saas-Fee. Und weiter: «Diese Kosten belaufen sich auf 6500 Franken. 60 Prozent übernimmt die Gemeinde, 40 Prozent werden von der Skischule übernommen.» Sollte ein Schüler über keine Ausrüstung verfügen, wird diese von einem Sportgeschäft gesponsert. Es besteht keine Pflicht zur Teilnahme an den Schneesporttagen, die in Saas-Fee auch als Integration für ausländische Kinder gesehen werden. Bisher hätten aber immer alle mitgemacht und Alternativprogramm sei bisher keines nötig gewesen.
msu / tma
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