41. Vifra | Das neue Konzept der Oberwalliser Frühjahrsausstellung in der Lonza Arena
«Im Schnitt kaum teurer»

Angepasst. Elmar Furrer, Geschäftsführer Lonza Arena AG, erklärt das neue Preismodell und Konzept der 41. Vifra.
Foto: Mengis Media
Visp | Die Katze ist aus dem Sack. Die Aussteller haben das neue Vifra-Konzept erhalten. Die grösste Änderung neben der neuen Halle: Der Geschäftsführer der Lonza Arena AG, Elmar Furrer, hat das Preismodell überarbeitet.
Da das Konzept sowie die Anmeldeformulare der 41. Vifra Ende Oktober und auch Anfang November noch nicht im Briefkasten lagen, wurde der eine oder andere langjährige Aussteller ein wenig ungeduldig. Am Mittwochvormittag war es dann aber so weit. Die Dokumente lagen im Briefkasten – und warfen bei den Unternehmern einige Fragen auf.
Alle Hände voll zu tun
Der spätere Versand der Unterlagen scheint rasch erklärt. So hat der neu eingesetzte Geschäftsführer der Lonza Arena AG, Elmar Furrer, alle Hände voll zu tun, wie er erzählt. Im Februar übernahm er die beiden Ausstellungen Neuwa und Vifra, die im April und Mai 2019 über die Bühne gingen. Dann musste er den Betrieb der neuen Halle aufgleisen und starten. Unterdessen liefen mit den Garagisten Diskussionen über die nächste Neuwa. Mit dem Ergebnis, dass die Ausstellung neu im September statt im April durchgeführt wird. Er organisierte den Abschied von der Litternahalle sowie die Einweihung der Lonza Arena Anfang September. In den letzten Wochen formte Furrer schliesslich die Vifra 2020.
Teurere Infrastruktur
Die Frage, die dabei am meisten beschäftigt, ist jene nach den Standmieten. So kursierte – wie Furrer weiss – ein Gerücht, dass sich diese verdreifachen würden. «Eine Verdoppelung oder Verdreifachung war nie ein Thema. Ich habe aber bereits früh angekündigt, dass es bei den Mieten eine leichte Anpassung nach oben geben wird», sagt er. Schliesslich müsse der neuen, teureren Infrastruktur Rechnung getragen werden. Dazu steige der Aufwand in der neuen Halle. Einerseits, weil der Dekorationsaufwand in der Lonza Arena höher liegt. Dazu führe auch das aufwendige Sicherheitskonzept mit dem dafür notwendigen Dispositiv zu höheren Kosten. Nach einer Analyse der Standkosten der letztjährigen Ausgabe habe sich herausgestellt, dass die Betreiber durchschnittlich 117.40 Franken pro Quadratmeter bezahlt haben. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem Quadratmeterpreis, der je nach Lage von 65 bis maximal 84.50 Franken reichte, plus den Pauschalen und Auslagen für Abfälle, Strom, Werbung, Fernseher, WLAN, Eintritte und andere Zusatzwünsche. «Neu kostet der Quadratmeter 120 Franken. Diese Aufwendungen sind jedoch bereits enthalten. Im Durchschnitt werden wir also kaum teurer», erklärt Furrer. Bei Ständen, die in drei Richtungen offen sind, beläuft sich der Quadratmeterpreis neu auf 144 Franken.
Aufschläge von über 20 Prozent möglich
Aussteller, die in den letzten Jahren mehrere Hundert Tickets für drei Franken das Stück hinzukauften, fahren mit dem neuen Preissystem besser, ist Furrer überzeugt: «Damit werden Standbetreiber belohnt, die in den letzten Jahren jeweils grossen Aufwand bei der Besucherakquise betrieben haben.» Das sei ein schöner Nebeneffekt. Nach seinen Berechnungen würde etwa ein Drittel der letztjährigen Standbetreiber günstiger abschneiden.
Für Betriebe, die in der Vergangenheit deutlich weniger Tickets verteilt haben, sorgt das neue Preismodell hingegen für Aufschläge im Bereich von 20, 30 und mehr Prozent. Preisaufschläge von um die 20 Prozent hält Furrer für absolut vertretbar. So profitieren die Aussteller von einer attraktiveren Halle. Dazu haben sich die Mieten seit über einem Jahrzehnt nicht verändert und bewegen sich im Vergleich mit anderen Ausstellungen nach wie vor
in einem moderaten Bereich, betont er.
500 Quadratmeter mehr
Am Grundkonzept der Ausstellung ändere sich nur wenig. Es habe auch keinen Anlass dazu gegeben, alles auf den Kopf zu stellen, hält Furrer fest: «Die letztjährige Ausstellung war ein voller Erfolg.» So werde die Mischung aus Ausstellern und Getränke- und Essständen beibehalten. Ein Teil der Verpflegungsstände wird in den Food-Cornern der Eis- und Eventhalle platziert. Dazu wird die Halle von Freepower aufwendig dekoriert. Die Netto-Ausstellfläche wächst von 2200 auf 2700 Quadratmeter an. Ob es deswegen mehr als die 71 Stände aus dem letzten Jahr werden, lasse sich dennoch nicht voraussagen: «Einige haben bereits grössere Flächen reserviert.» Seit die Unterlagen am Mittwoch zugestellt wurden, klingelt sein Telefon ständig. Er habe bereits Zusagen von mehr als zehn Ausstellern erhalten. Er hat alle Hände voll zu tun. Man sei dabei, eine dritte Ausstellung auf die Beine zu stellen, lässt Furrer durchblicken. Mehr will er darüber zurzeit aber noch nicht verraten.
Martin Schmidt
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