Weinbau | Vereinigung der Walliser Winzer will Zusammenlegung kleiner Rebparzellen fördern

Parzellen von mindestens 5000 Quadratmetern als Ziel

Grosse Pläne. Winzer-Präsident Pierre-Antoine Héritier, flankiert von den Vorstandsmitgliedern Daniel Etter und Anne-Laure Paccolat.
1/1

Grosse Pläne. Winzer-Präsident Pierre-Antoine Héritier, flankiert von den Vorstandsmitgliedern Daniel Etter und Anne-Laure Paccolat.
Foto: Walliser Bote

Quelle: WB /fm 07.05.19 0
Artikel teilen

Mit knapp 4800 kultivierten Hektaren ist das Wallis der wichtigste Schweizer Weinbaukanton. Allerdings erschweren zu viele kleine Parzellen die rentable Bewirtschaftung. Deshalb will die Vereinigung der Walliser Winzer ihren Mitgliedern die Zusammenlegung von Parzellen schmackhaft machen.

Die vielen kleinen Parzellen und die zahlreichen kleinen Betriebe sind charakteristisch für den Walliser Weinbau. Rund drei Viertel der Rebflächen bestehen aus Parzellen, die kleiner sind als 600 Quadratmeter, und etwa ein Drittel der Besitzer kultivieren Flächen von weniger als 500 Quadratmetern.

Die stark zerstückelte Anbaufläche bereitet den Weinbauern schon seit Jahren Sorgen. Die Parzellen seien oft schwer zugänglich, gab Pierre-Antoine Héritier am Dienstag vor den Medien in Salgesch zu bedenken. Auch der Einsatz von Maschinen sei häufig nicht möglich. Die aufwendige Bewirtschaftung treibe die Produktionskosten in die Höhe und schmälere die Rentabilität, so der Präsident des Winzerverbands. Zudem drohten kleine und kleinste Parzellen mangels Nachfolger zu verganden. Um den Fortbestand der heutigen Rebfläche langfristig zu sichern, seien Meliorationen unumgänglich. Dass solche Zusammenlegungen funktionieren, zeigen gemäss Héritier Beispiele in Varen und in Miège.

Nachhaltiger und biologischer produzieren

Für die Meliorationen hat die Winzervereinigung rund 40 Prozent der zerstückelten Anbauflächen im Visier. Als Ziel der Zusammenlegungen nannte der Winzer-Präsident Parzellen mit einer Fläche von mindestens 5000 Quadratmetern. Grössere Parzellen führten zu einer Wertsteigerung des Terrains.

Um die Rentabilität der Weinberge langfristig zu verbessern, braucht es gemäss Héritier neben einer gewissen Parzellengrösse aber auch eine vermehrte Mechanisierung. Durch den Einsatz von Maschinen und technischen Hilfsmitteln verringere sich der Arbeitsaufwand. Es brauche folglich weniger, aber qualifizierteres Personal. Der Winzerberuf werde dadurch attraktiver, folgerte der Präsident.

Pierre-Antoine Héritier plädierte zudem für ein Umdenken in der Produktion. «Wir müssen nachhaltiger und biologischer arbeiten», sagte er. Dazu gehört seinen Angaben zufolge auch die kontinuierliche Erneuerung der Reben.

Finanzielle Anreize schaffen

Auch wenn sich der Bund mit 60 Prozent, der Kanton mit 20 Prozent und die Gemeinden mit 10 Prozent an den Meliorationskosten beteiligen, müssen die Grundeigentümer ebenfalls 10 Prozent der Kosten aus der eigenen Tasche bezahlen. Um die Güterzusammenlegungen zu fördern, schlägt Héritier deshalb für die betroffenen Eigentümer finanzielle Erleichterungen vor, etwa bei den Verschreibungskosten, den Investitionen und den effektiven Kosten.

Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung sieht der Präsident bei grossflächigen Zusammenlegungen. So könnten Parzellen von mehr als 5000 Quadratmetern mit einem Franken pro Quadratmeter subventioniert werden. Auf Parzellen dieser Grösse erscheinen Héritier auch Drahtanlagen und Gassen für den Einsatz von Maschinen als förderungswürdig.

Richtmengen nicht erreicht

Wie Pierre-Antoine Héritier weiter mitteilte, sind die von der Branchenvereinigung IVV festgelegten Mengen bei den traditionellen Rebsorten Fendant, Pinot Noir und Gamay auch im vergangenen Jahr nicht erreicht worden. Beim Fendant lag der durchschnittliche Ertrag pro Quadratmeter bei 1,22 Kilogramm (Richtwert 1,40 kg), beim Pinot Noir waren es 1,09 kg (Richtwert 1,20 kg) und beim Gamay 1,10 kg (Richtwert 1,20 kg).

Auch der finanzielle Erlös fiel im Jahr 2018 bei den drei Hauptsorten etwas niedriger aus als der angestrebte Preis von 4.20 Franken pro Quadratmeter. Für Fendant erhielten die Winzer durchschnittlich 3.91 Franken. Für den Pinot Noir gab es 3.58 Franken und für den Gamay 3.51 Franken.

Franz Mayr
07. Mai 2019, 17:27
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  2. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  3. Staubtrockene erste Aprilhälfte
  4. Eine Region – ein News-Portal
  5. Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  6. Polizei löst Party auf
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Mateo Ewald SteinerValea ImfeldTena Matijevic
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Parzellen von mindestens 5000 Quadratmetern als Ziel | 1815.ch
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Newsletter
    • wb
    • Parzellen von mindestens 5000 Quadratmetern als Ziel

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich