Kirche | Huonder bedauert Missverständnis

Bischof Huonder: Aussagen zur Homosexualität nicht so gemeint

Schiesst gegen Homosexuelle: der Churer Bischof Vitus Huonder (Archivbild)
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Schiesst gegen Homosexuelle: der Churer Bischof Vitus Huonder (Archivbild)
Foto: Keystone

Schiesst erst gegen Homosexuelle und versucht sich danach zu erklären: Bischof Vitus Huonder (Archivbild)
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Schiesst erst gegen Homosexuelle und versucht sich danach zu erklären: Bischof Vitus Huonder (Archivbild)
Foto: Keystone

Quelle: SDA 03.08.15 4
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Der Churer Bischof Vitus Huonder hat sich in einem Vortrag vehement gegen Homosexualität und für das katholische Ehemodell ausgesprochen. In einer Stellungnahme vom Montagmorgen schreibt er nun, es handle sich um ein Missverständnis, das er bedaure.

In den Medien sei der Vortrag vereinzelt als Herabsetzung homosexueller Menschen verstanden worden. "So war es nicht gemeint", schreibt Huonder.

Den umstrittenen Vortrag hatte der Churer Bischof am vergangenen Freitag gehalten, anlässlich des Forums "Freude am Glauben" im deutschen Fulda. Im knapp 50-minütigen Auftritt, der auf dem Videoportal kathTube.com zu sehen ist, erläutert der Bischof entsprechende Bibelstellen.

Anhand derer lieferte er einen Rundumschlag gegen Gendertheorien, Scheidung, Sexualkunde und Homoehe. Dabei zitierte er unter anderem eine Bibelpassage, worin Homosexuelle mit dem Tode bestraft werden. Mehrere Schweizer Zeitungen berichteten am Montag darüber.

Bezüglich der Homosexualität zitierte Huonder insbesondere zwei Stellen aus dem Buch Levitikus, darunter den Vers "Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen." Unter Applaus der Anwesenden sagte Huonder: "Die beiden Stellen allein würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben."

Keine Herabsetzung

Er zitiere im Vortrag mehrere unbequeme Passagen aus dem Alten Testament, die generell die Ehe, die Sexualität oder die Familie betreffen, schreibt Huonder in der Stellungnahme vom Montag. Er habe damit aber in keiner Weise homosexuelle Menschen herabsetzen wollen.

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) teilte auf Anfrage mit, man äussere sich nicht zu Aussagen einzelner Bischöfe. Für die Haltung der SBK verbindlich zum Thema Homosexualität sei der Katechismus. Gemäss diesem sind "homosexuelle Handlungen in keinem Fall zu billigen."

Homosexuelle hätten ihre Veranlagung nicht selbst gewählt, für die meisten stelle sie eine Prüfung dar, heisst es weiter. Homosexuellen sei "mit Achtung, Mitleid und Takt" zu begegnen. "Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen."

Zu dieser Haltung steht auch Huonder, wie er in seiner Stellungnahme schreibt. Wenn es um Homosexualität gehe, stehe er ganz beim Katechismus der katholischen Kirche. Dieser sei für ihn die "Grundlage für die pastorale Liebe auch gegenüber homosexuell empfindenden Menschen".

Schwulenverband schockiert

Pink Cross, der Schweizer Dachverband der Schwulen, zeigte sich auf seiner Homepage "schockiert und verärgert" über die Äusserungen des Churer Bischofs vom Freitag. Die Organisation prüfe, in welcher Form derartige Hassreden strafrechtlich verfolgt werden könnten. Ein Kirchenvertreter lebe in keinem rechtsfreien Raum.

Die Stellungnahme von Huonder erachte er weder als "Entschuldigung noch als Verbesserung der vorangegangenen Aussage", sagte Bastian Baumann, Geschäftsleiter von Pink Cross, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

"Der Bischof von Chur und seine Gefolgsleute predigen Hass, befeuert vom Applaus von Religiösen und wollen dann von der toleranten Gesellschaft immer falsch verstanden worden sein", so Baumann. Pink Cross erhalte extrem viele E-Mails und Anrufe, die über das Verhalten von Huonder erneut enttäuscht und verletzt seien.

http://www.kathtube.com/player.php?id=38226

03. August 2015, 05:37
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Kommentare

  • Georgina Ysla Deflorin - vor 10 Jahre ↑2↓0

    Wenn Bischof Huonder sich angegriffen fühlt hat er immer die gleiche Entschuldigung es handelt sich immer um einen Missverständnis. Vielleicht sollte er sich seine Vorträge und Kommentare besser vorbereiten und auch beim Vortragen etwas überlegter sprechen Ich finde dass der Dachverband der schwulen Männer in der Schweiz mit einer Strafanzeige das einzige richtige macht. Sind nicht auch die Homosexuelle von Gott gewollte Menschen, die ohne jegliche Eigenschuld so geboren wurden. Gott hab sie lieb!!

    antworten

  • Freie Meinungsäußerung - vor 10 Jahre ↑0↓6

    Er hat keine eigene Meinung geäußert sondern nur aus der Bibel vorgelesen. Wie kann man ihn für das Vorlesen verurteilen??? Und wenn unsere Gesellschaft so tolerant ist, wie kann die Gesellschaft einem BISCHOF verbieten an seine Religion und die Bibel zu glauben. Er hat lediglich die Bibel vorgelesen und die Sicht zur Homosexualitat aus der Seite der Bibel dem Christentum erklärt. Er hat nicht die Homosexualität in der heutigen Gesellschaft in Frage gestellt. Und auch wenn, es ist seine Meinung und ich denke wir haben Meinungsfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung. Er hat wederSchwule beleidigt noch sonst etwas. Es ist nicht seine Schuld, dass die Homosexualitat im Christentum, im Judentum und Islam nicht erlaubt sind. So ist es einfach. Und wann wird Deutschland endlich aufhören die Menschen zu standardisieren unter dem Motto der Moderne und Demokratie???? Warum sollen alle Homosexualitat toll finden und als normal sehen ???? İch denke genau wie jeder seine Sexualität auswählen darf so darf jeder auch seine Meinung dazu frei wählen. Deutschland muss endlich akzeptieren, dass wir Menschen alle unterschiedlich sind und unterschiedliche Meinungen haben. So wie es Schwüle und Lesben gibt, so gibt es auch Leute, die an die Bibel ( oder Kuran) glauben, für die die Homosexualitat eine Sünde ist. Solange man seine Meinung dazu nur äußert und nicht versucht die Gesetze aus der Bibel oder dem Kuran wieder einzuführen, ist es doch legal. Die Demokratie ist ein schwieriges dennoch ein Notwendiges Unterfangen. Während man versucht einer Minderheit seine Rechte zu geben sollte man die Rechte einer Mehrheit oder anderer Minderheiten nicht beschneiden. Und schon garnicht die Meinungsfreiheit so beschneiden, dass eine gleich denkende, gleich fühlende Gesellschaft mit Scheuklappen entsteht. Das ist die eigentliche Gefahr der Gesellschaft. Siehe Vergangenheit. In der Vielfalt liegt die Zukunft und freie Meinungsäußerung ohne Verachtung und Hexenjagd. UND NICHT IN DER Vereinheitlichung der Menschen unter dem Motto der Moderne!!!!Lieber eine Gesellschaft mit Menschen, die gegensätzlicher Meinungen sind als eine Gesellschaft mit Menschen, die Scheuklappen tragen, aus Angst anders zu denken und aus der modernen Gesellschaft heraus zu fallen, nicht mehr selbst denken und sehr leicht zu instrumentalisieren sind.

    antworten

    • Johanmes Paesler - vor 10 Jahre ↑3↓2

      er hat mehr getan als nur vorgelesen. es war keine schriftlesung, sondern ein vortrag. die behauptung ist symptomatisch für den umgang mancher, die das christentum verteidigen, mit der wahrheit.

    • Christian - vor 10 Jahre ↑5↓1

      Und wer hat sich die Bibel ausgedacht? Irgendwann haben irgendwelche Menschen etwas aufgeschrieben. Die wurde dann Jahrhunderte abgeschrieben, übersetzt und wieder aufgeschrieben und irgendwann einmal gedruckt.
      Und nach diesem Buch der Missverständnisse und Fehler wird die Welt erklärt.
      Na herzlichen Glückwunsch.
      Das einzige Religiöse was mir dazu einfällt ist: "Herr lass Hirn auf die Menschheit regnen"

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